Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2011 - Acta Ethnologica Danubiana 13. (Dunaszerdahely-Komárno, 2011)
Tanulmányok - Hans Werner Retterath: A "Német Kelet Keresztje" Bac Harzburg mellett. Egy központi kitelepítési emlékmű, mint a Nyugat-ideológia, a háborús emlékmű kultusz és nép-nemzeti oltalmi munka folyománya (Összefoglalás)
Denkmale sind Zeichen ihrer Zeit. In ihnen spiegeln sich politische, soziale und wirtschaftliche Verhältnisse sowie kulturelle Praktiken mit ihren jeweiligen symbolischen Bedeutungen. Denkmale können intendiert sein, sie müssen es aber nicht, wie dies im Vertriebenenkontext etwa bei Nissenhütten2 oder Kirchen der Durchgangslager der Fall ist. Will man den Denkmalbegriff nicht auf Kreuze, Stelen, Statuen oder Wegweiser reduzieren, so können auch Straßennamen (z.B. Königsberger Straße), Trachten, Heimatortsmonografien oder Glockenklänge der Heimat darunter fallen (Retterath 2005, 85f., zu Stele und Wegweiser vgl. Retterath 2006). Denkmale sollen an bestimmte Personen(gruppen), Sachverhalte oder Ereignisse erinnern. Damit werden sie zu Trägem der Erinnerung einer bestimmten Erinnerungsgemeinschaft (Siebeck 2010). Ferner verstärken sie das Gruppenbewusstsein, wirken an der Prägung eines Geschichtsbildes mit, und schließlich kann sich darin auch die lokale oder regionale Selbstbehauptung einer sozialen Gmppe ausdrücken (Retterath 2005). Denkmalformen und ihre Symbolik können als Denkmalsprache bezeichnet werden. Über die Denkmalsprache zielen die Denkmalurheber auf die Vermittlung einer bestimmten Botschaft. Zeichneten sich bis vor einigen Jahrzehnten die meisten Denkmale durch eine autoritäre Sprache aus, die keine oder nur wenig verschiedene Interpretationen zuließ, so trifft dies auf neuere Denkmale weniger zu. Vielfach bieten sich mehrdeutige Sinngebungen an, so dass die Bestimmtheit der Botschaft eher auf eine Aufforderung zur Diskussion hinausläuft. Autoritäre Sinngebungen gehen oft einher mit gegenständlichen Darstellungen und einem traditionellen Kunstverständnis, während die nicht-autoritäre Sprache eher mit Abstraktion und postmodemen Sichtweisen verbunden ist. Die Sinngebung eines Denkmals resultiert aus vordergründig Greifbarem, wie etwa aus der Gestalt des Denkmals oder seiner Einweihungsfeier. Daneben dürfen hintergründige Momente nicht übersehen werden, auch wenn ihre Übersetzung oft einer größeren Anstrengung bedarf. Solche sind zum einen die Vorgänge, die zu seiner Errichtung geführt haben, und zum anderen die zeitliche und geografische Einbettung in die Denkmalsszenerie. Letzteres zielt auf thematische Vörläuferdenkmale, aber auch auf die Einordnung in die Denkmallandschaft einer jeweiligen Region. Denkmale konstituieren einen symbolischen Raum, der meist mit ritualisierten Gedenkfeiern verbunden ist (Binder 2001, 119). Bei diesen Anlässen werden die Denkmalinhalte wiederholt gedeutet und bestätigt. Meist treten im gesellschaftlichen Diskurs unterschiedliche Sichtweisen zutage, die den Streit um die kulturelle Deutungshoheit - nicht nur des Denkmals, sondern auch des dahinter stehenden Gedankenguts - unterschiedlicher Erinnerungsgemeinschaften widerspiegeln. Ferner ist zu beachten, dass die zurzeit der Denkmalerrichtung herrschenden Bedingungen sich im Laufe der Jahrzehnte verändern können, was auf die Inhalte nicht ohne Wirkung bleibt. Die Gründe hierfür sind in veränderten politischen, sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Gegebenheiten zu suchen. Die gewandelten Verhältnisse sorgten seit den 1960er Jahren dafür, dass die Vertriebenendenkmale zunehmend in die Kritik gerieten und entsprechende Emotionen frei setzten. Zudem wich die anfängliche Selbstverständlichkeit dieser Denkmale nun der Vergänglichkeit einer Erinnemngsgemeinschaft (Binder 2001, 118). Eine Unterform des Denkmals bildet das Mahnmal. Mahnmale beziehen sich aus der Perspektive der Urheber auf verhängnisvolle historische Ereignisse. Ferner zeichnen sie sich 2 Bei den Nissenhütten handelt es sich um Wellblechbaracken mit halbrundem Dach. Entgegen der landläufigen Annahme hat der Name nichts mit Lauseiem zu tun, sondern geht auf den englischen Offizier P. N. Nissen zurück. 68