Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2011 - Acta Ethnologica Danubiana 13. (Dunaszerdahely-Komárno, 2011)

Tanulmányok - Viga Gyula: Történeti-néprajzi szempontok a Felföld gabonaforgalmához (Összefoglalás)

Wenn man die Warenzirkulation innerhalb der Makroregionen betrachtet, fallt auf, dass der Hintergrund des Zerealienverkehrs jahrhundertenlang vom Brotgetreideüberfluss der ungarischen Tiefebene bestimmt war. Selbst in den Zeiten, als weite Teile des Tieflandes unter türkischer Herrschaft standen, gab es einen regen Warenaustausch zwischen der Tiefebene und dem sich nördlich davon aus­dehnenden königlichen Ungarn. Die Schwierigkeiten in der Lieferung haben jedoch bis zum letzten Drittel des 19. Jahrhunderts die wirklichen Preis-Wert-Verhältnisse der Getreideware maßgeblich, manchmal sogar irreal beeinflusst. Am Getreideverkehr haben sich in Ungarn jahrhundertenlang die verschiedensten sozialen Gruppen beteiligt - diese Partizipation an den Gütern verlief stets auf mehreren verschiedenen sozialen Stufen und wirtschaftlichen Ebenen. In weiten Gebieten des Oberlandes gab es einen erheblichen Getreidemangel - die vom steten Brotmangel betroffene Bevölkerungsschicht setzte sich aus verschiedenen sozialen Gruppen zusammen: Menschen, die sich mit Traubenanbau beschäftigten, Viehzüchter, weiterhin die sog. Besitzlosen, aber auch Handwerker und Taglöhner sowie weitere Dorfbewohner, deren Auskommen auf Dauer fragwürdig und unsicher war. Die Versorgung dieser Bevölkerungsgruppen erforderte ganz gewiss eine ansehnliche Menge von Brotgetreide. Im diesem spezifischen Warenfluss mussten daher neben den klassischen Märkten auch andere Verwertungsmechanismen - etwa der direkter Warenaustausch und die Gegenleistungen in Naturalien - eine bedeutende Rolle gespielt haben. Mit der Schilderung der historisch-ethnographischen Tatsachen skizziert der Autor die dreigeteilte, sog. zonale Struktur des ungarischen Getreidehandels, deren Zonen durch zwei Handelswege verbun­den waren. Die Möglichkeiten des organisierten Warenhandels (die etablierten Getreidemärkte der Städte Pest, Waitzen, Gyöngyös, Erlau, Miskolc, Tokay sowie Lizenz, Rosenau, Metzenseifen und Kaschau) wurden häufig durch direkte Transaktionen, etwa durch direkte Tausche zwischen den einzel­nen Lieferanten ergänzt. Die Getreidemärkte wurden dabei gewöhnlich aus den verschiedensten Gebieten beliefert, und die einzelnen historischen Mikroregionen haben die Waren auch ebenfalls in verschiedene Richtungen weitergeleitet. So war es keine Seltenheit, dass das Getreide erst nach mehr­fachem Kaufgeschäft zum eigentlichen Zielort bzw. Verwertungsort geraten ist. Die Bauern aus den süd­lichen Teilen des Komitates Nógrád z. B. haben ihr Getreide im 18.-19. Jh. in der Regel zuerst auf dem Markt von Lizenz verkauft - von da aus ist ihre Ware durch Vermittler, meist durch slowakische Lieferanten (die meist aus den Regionen Altsohl, Liptau und Turz kamen) und schließlich mit Vermittlung mährischer Händler in die Gebiete des nördlichen Oberlandes angekommen. Die Rolle einer ebenfalls wichtigen Vermittlungsstelle kam auch Rosenau zu - die samstägigen Wochenmärkte der Stadt wurden laut Bálint Ha zu jener Zeit landläufig nur als horreum Scepusiensium (der Kornspeicher von Zips) bekannt. (übersetzt von Máté Csanda) 154

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