Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2008-2009 - Acta Ethnologica Danubiana 10-11. (Dunaszerdahely-Komárno, 2009)

Tanulmányok - Spieker, Ira: "A kuli olcsónés jól dolgozik…" Idénymunkások 1900 körül Közép-Európában a gazdasági kalkulációk és a szociális rágalmak kereszttüzében (Összefoglalás)

merkmale in „gute“ Fremde, die als willkommene Arbeiter begrüßt wurden, und „schlechte“ Fremde, die entweder faul waren oder den Einheimischen die Verdienstmög­lichkeiten raubten, eine große Rolle. Je nach zeitlichem, ökonomischem und sozialem Kontext änderten sich demzufolge die Kriterien für Exklusion oder Inklusion. Die Fähigkeit und die Bereitschaft, Fremde zu integrieren, unterliegen einem System von Wechselwirkungen von politischer Struktur, ökonomischen Bedingungen, juristischen Voraussetzungen, sozialen Gegebenheiten sowie kulturellen Eigenheiten. In Bezug auf chinesische Landarbeiter stellte sich — zumindest in Europa — die Frage der Integrationsbereitschaft nicht real; die „Gelbe Gefahr“ blieb hier im Gegensatz zu Nordamerika und Australien lediglich ein abstraktes Diskussionsthema. Dennoch spielte dieses Schlagwort auch in Mitteleuropa eine wichtige Rolle, da die vermeintliche Bedrohung im Kontext von Außenpolitik und Wirtschaftspolitik instrumentalisiert wurde und dadurch zumindest strategisch an Bedeutung gewann. Die Polarisierung der Standpunkte, innerhalb der Begründungen des Pro und Contra, spiegelt nicht nur unter­schiedliche politische Standpunkte und Interessen wider, sondern gibt auch einen Einblick in (Reaktionen auf) zunehmende Vernetzungen und Globalisierungsprozesse. Die große publizistische Resonanz auf alle Vorschläge und Forderungen in Bezug auf den „Import“ und die Beschäftigung chinesischer „Kulis“ zeigt zudem, dass die Vorstellung von asia­tischen Landarbeitern in Mitteleuropa für breite Bevölkerungskreise ein Thema war, das die Gemüter erhitzte und die Phantasie anregte. Die Argumentationsmuster verweisen auf ein breites Spektrum zwischen Hoffnungen und Ängsten, wobei eindeutige Tendenzen von Ablehnung und Ausgrenzung überwogen. Das Bild vom Fremden basierte in diesem Fall noch jahrzehntelang auf der Macht der Imagination anstatt auf eigenen Erfahrungen. Literatur Baalmann, Maria 2006 Zwischen Nähe und Distanz. Arbeit und Leben südniedersächsischer Gutsarbeiter im 19. Jahrhundert. Göttingen /Beiträge zur Volkskunde in Niedersachsen 21/. Blum, Volker 2001 Hybridisierung von unten. Nation und Gesellschaft im mittleren Andenraum. Münster u.a. /Spektrum 79/. Calic, Marje-Janine 1994 Sozialgeschichte Serbiens 1815-1941. Der aufhaltsame Fortschritt während der Industrialisierung. München /Südosteuropäische Arbeiten 92)/. Conrad, Sebastian 2003 ,Kulis’ nach Preußen? Mobilität, chinesische Arbeiter und das Deutsche Kaiserreich 1890-1914. Comparativ. Leipziger Beiträge zur Universalgeschichte und vergleichenden Gesellschaftsforschung 13, H. 4, S. 80-95. Erb, Rainer 1995 Die Diskriminierung von Minderheiten - Wie entstehen Vorurteile? In Entfesselte Feindbilder. Über die Ursachen und Erscheinungsformen von Fremdenfeindlichkeit. Hg. von Holger Lengfeld. Berlin, S. 13-24 /fhw-Forschung, 21 IW. 120

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