Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2005 - Acta Ethnologica Danubiana 7. (Dunaszerdahely-Komárno, 2005)

Közlemények - Tóth Annamária: Szakrális objektumok az abaúji Hegyköz településen

Außerdem beschäftige ich mich mit Funktionsfragen der sakralen Bauten, mit den an sie geknüpften Bräuchen, anhand ihrer Rolle, die sie in der Andacht des Volkes spielten, die durch die örtliche Glaubensausübung vorgeschrieben wird, denn diese (Räumlichkeit und Funktion) spielen im (religiö­sen) Leben der Ortschaften gemeinsam eine Rolle. Ich habe mich mit der Rolle dieser Objekte be­schäftigt, die sie zu heiligen und profanen Zeiten, in Glaubcnsjahr und Alltag sowohl im Leben des Einzelnen als auch im religiösen Leben der Gemeinschaft spielten. Einst spielten die sakralen Objekte im Leben des Dorfes eine bedeutendere Rolle, sie waren Schauplätze des individuellen aber auch des gemeinschaftlichen Lebens. Davon zeugt das reiche Brauchtum und die Glaubenswelt. Die Objekte werden durch die Einweihung zu Gegenständen der reli­giösen Ehrfurcht. Dies ist keine bloße Formalität: Die Einweihungszeremonie bekräftigt bei den Gläubigen die Verehrung und den Schutz dieser Objekte. Der Tag der Einweihung wird aufgezeichnet und eine Renovierung erfolgt am Jahrestag der­selben. Geht man am Objekt vorbei, werden Kreuzzciehen gemacht und der Flut gehoben, begleitet von einem kurzem Gebet. Dies bedeutet heutzutage kein kirchlich vorgeschriebenes Gebet mehr, häufig handelt es sich um individuelle Gebete. Die Kreuzbilder wurden von den Gläubigen jährlich mehrmals aufgesucht, sowohl in heiligen als auch profanen Zeiten, gruppenweise zu Wallfahrten, Kreuzwochen, Korntaufe, Maiandacht und zum Allerheiligentag. Außer den Bräuchen verbinden sich mit den Objekten verschiedene - durch mündliche Überliefe­rung erhaltene - Geschichten und Sonderbenennungen. In den Volkserinnerungen sind an Kreuzen und Säulen geschehene Wunder länger erhalten geblieben. Wegen der Folklorisierung leben diese in der Erinnerung einzelner Menschen oft ausgemalt weiter. Im untersuchten Gebiet zeugen viele Objekte von der Heiligenverehrung, besonders der Marias. Am unteren Teil der Kreuze wird die Heilige Jungfrau Maria oft dargestellt, am Fundament mit dem klei­nen Jesus in der Pieta-Szene. Außerdem steht sie in Privathaushofen in Nischen und Giebeln. In beiden Fällen geht es um Schauplätze der Privatandacht in schützender Funktion. (Übersetzt von Zsuzsanna Sáfi) 204

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