Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2002 - Acta Ethnologica Danubiana 4. (Dunaszerdahely-Komárno, 2002)

A kisemlékkutatók 15. nemzetközi tanácskozásának előadásaiból - Danter Izabella: Nagyfödémes község szakrális kisemlékei

Acta Ethnologica Danubiana 4 (2002), Komárom-Dunaszerdahely Die sakralen Kleindenkmäler der Gemeinde Nagyfödémes Izabella Danter Die Mitarbeiter des Heimatkundlichen Museums in Galánta (slow. Galanta) dokumentieren seit 1977 regelmäßig die historisch, ethnographisch und kulturell bedeutenden Denkmäler der Siedlungen im Nordwesten der Kleinen Tiefebene. Im Rahmen dieser Tätigkeit werden auch die sakralen Kleindenkmäler der einzelnen Siedlungen erfaßt. In den Dörfern um Galánta sind ihre charakteristischen Formen in großer Zahl präsent. In meinem Vortrag werde ich Ihnen die sakralen Kleindenkmäler von Nagyfödémes (slow. Veľké Úľany), einer Groß­gemeinde in Matthäusland, vorstellen. Außer den Quellen in der Fachliteratur und den Archiven stehen uns über die behandelten sakralen Kleindenkmäler auch Aufnahmen in der Photosammlung des Museums zur Verfügung, die aus den Jahren 1976 und 1990 stammen. Die hier zu zeigenden Diapositive wurden im April dieses Jahres aufgenommen. Über die Gemeinde Nagyfödémes liegt im Nordwesten der Kleinen Tiefebene ungefähr 40 Km östlich Preßburg (slow. Bratislava; ung. Pozsony) entfernt in einem vom Fluß Čierna Voda und der Kleinen Donau umschlossenen, flachen Gebiet. Gegenwärtig zählt die Gemeinde 4200 Einwohner. Abgesehen von ungefähr 20 jüdischen Familien waren alle Einwohner bis zum Zweiten Weltkrieg ungarischer Nationalität und römisch-katholischer Konfession. Im Jahr 1947 wur­den um 1000 Einwohner nach Ungarn deportiert und gegen evangelische Slowaken aus Ungarn ausgetauscht. Der Gemeinde schließen sich südwerts zwei Weiher an und zwar Hajmás (slow. Nové Osady-Hajmáš) und Szőgyén (Nové Osady-Sedin). Szőgyén war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch seine Brennereien sowie durch ein herrschaftliches Gut bekannt, das sich im Besitz der Familie Pálffy befand. Das Grenzgebiet um Hajmás diente bis zum Ersten Weltkrieg als Ackerland. Während der nach der ersten Bodenreform in den zwanziger Jahren durchgeführte Kolonisation siedelten sich in beiden Gemarkungen Tschechen, Mähren und Slowaken an. Dadurch entstand Svehlovo als neue Kleinsiedlung. Der Ort wurde 1951 in Nové Osady umbenannt; er ist seit 1976 nach Nagyfödémes einge­meindet. Die hier ansässigen katholischen Slowaken führten schon immer ein von den Menschen in Nagyfödémes abgesondertes Leben. Die frühe Besiedlung des Ortes wird durch Ergebnisse archäologischer Grabungen - durch eine Siedlung aus der Hallstattzeit sowie durch römische Umengräber - belegt. Nach der ältesten schriftlichen Überlieferungen war die Siedlung zunächts Besitz der Burg in Preßburg. Nach der Türkenkriegen errichtete die Familie Pálffy hier ihr Herrschaftszentrum, was wesentlich zur wirtschaftlichen Entwicklung der Gemeinde beitrug. Auch betrieb hier Miklós Laczny von 1828 bis 1844 die erste Zuckerfabrik im Gebiet des historischen Ungarn. 49

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