Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2002 - Acta Ethnologica Danubiana 4. (Dunaszerdahely-Komárno, 2002)
Fórum
An den Quellen der Donau Eine Tagung in Donaueschingen Die Arbeitsgemeinschaft „Donauländer-Arbeitskreis Kultur und Wissenschaft“ wurde 1990 gegründet. Sie tagte schon in vielen Städten an der Donau (Krems, St.-Pölten, Wien, Petronel- 1, Budapest, Baja und Vukovár), doch zu einer Sitzung an der Donauquelle kam es erst nach 12 Jahren; und zwar vom 3. bis 6. Oktober 2001 in dem Bundesland Baden-Württemberg, im Schwarzwald, in der Stadt Donaueschingen. Außer den Gastgebern waren hier Oberösterreich, Niederösterreich, Wien, die Slowakei, die Komitate Komárom-Esztergom, Pest, Fejér und Tolna, sowie Kroatien, Serbien und Rumänien vertreten. Wir sind von Wien aus losgefahren (der Autobus wurde von dem Ständigen Sekretariat der Arbeitsgemeinschaft in Niederösterreich gemietet). An der Westautobahn sind wir an Linz, Passau und Ulm vorbeigefahren und haben manche Nebenflüsse der Donau gekreuzt: den Fluß Enns an der Grenze zwischen Niederösterreich und Oberösterreich, der auch nach dem Wort “Operencia” (etwa: “über Berg und Tal”) aus den ungarischen Volksmärchen bekannt ist; den türkisfarbigen, wasserreichen, schnellen Inn; die Isar, die für die Münchner ihr beliebter, milder Fluß ist; den Fluß Lech, wo die ungarische Armee im Jahre 955 eine schwere Niederlage erlitt. Nach elf Stunden Fahrt sind wir in Donaueschingen im Hotel “Zum Schützen” angekommen, in der unmittelbaren Nachbarschaft der Donauquelle. Die Zimmer und Flure des Hotels waren geschmückt mit charakteristischen bayrischen, österreichischen und ungarischen Stichen der Donausiedlungen aus dem 18.-19. Jahrhundert. In meinem Zimmer gab es einen Stich von Dunapentele, im Flur gab es alte Darstellungen über Révkomárom, Visegrád, Pest, Erd, Paks, Tolna und Pétervárad. Donaueschingen ist eine Stadt mit 18 000 Einwohnern am Zusammenfluß der zwei Donauquellen Brigach und Breg; die Stadt ist Sitz der fürstlichen Familie Fürstenberg. Am Morgen der Sitzung mußten wir im Park des Fürstenberg-Palastes (an der Donauquelle) zum Fotografieren erscheinen. Der Brunnen faßt die Quelle mit allegorischen Figuren von Weinberger. Die aus weißem Marmor gearbeiteten schönen Frauenfiguren symbolisieren das Quellengebiet der Donau; die Figuren zeigen in Richtung Osten / Donau. Der Bildhauer hat den geliebten, netten, schönen Fluß mit einem Jungen, einem Mädchen und einer Frau personifiziert; denn der Fluß “Donaď’ist im Deutschen feminin. Das Wort “die Donau” wird immer weich, melodisch ausgesprochen; demgegenüber ist der Rhein maskulin und das Wort klingt immer hart, entscheidend. Ähnlich ist es im Falle der Flüsse: die Isar und der Inn. Am Zierbrunnen verkünden Tafeln, daß sich diese Donauquelle von der Mündung in das Schwarze Meer 2840 km weit entfernt befindet und 678 m über dem Meeresspiegel liegt. In das kristallklare Wasser werfen die Besucher Münzen, da sie auf eine Wiederkehr hoffen. Rechts von dem Zierbrunnen ist auf der Tafel (mit dem fürstlichen Fürstenberg-Wappen) folgendes zu lesen: “Die Donauquelle. Hier entspringt die Donau. Ursprünglich floß sie (am Schloß vorbei) etwa zwei Kilometer parallel zur Brigach und vereinte sich dann mit Brigach und Breg zu einem einzigen Fluß, der Donau, die nach ihr benannt wurde. Als um 1820 der Schloßhof umgestaltet wurde, leitete man das Quellflüßchen Donau in einem unterirdischen Kanal direkt in die Brigach. Schon zu Römerzeiten war diese Quelle der damals geradezu legendären Donau berühmt und Ziel kaiserlicher Besuche. Im 576. Jh. gab sie der alemannischen Siedlung des “Esko an der Donau” den Namen: Donaueschingen.” 199