Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2000-2001 - Acta Ethnologica Danubiana 2-3. (Dunaszerdahely-Komárom, 2001)

1. Tanulmányok - Varek, Josef: Könyvbemutató: Csehország, Moravország és Szilézia néprajzi atlasza - III. Kézműves- és háziippari, továbbá manufakturális termelés

Auch die Produktion von Holzgegenständen aus den Werkstätten der Stellmacher, Böttcher und Schreiner ist relativ dicht und regelmäßig über das ganze Land verbreitet (Karte Nr. 14); lediglich spezialisierte holzbearbeitende Handwerker, wie Drechsler, Leisten- und Absatzmacher, Schnitzer, Rosenkranz- und Spinnradhersteller, Pfeifenmacher, Meißler, Sieb­­und Bürstenmacher, Korbflechter und Musikinstrumentenbauer, sind weniger vertreten und tauchen lediglich in gewissen Regionen auf (Karte Nr. 15). Verbreitet und im wesentlichen in ganz Böhmen regelmäßig betrieben wurde die Verarbeitung von Häuten und Fellen (Karte Nr. 16 - Gerbereien, Weißgerbereien), auch wenn sich viel weniger Menschen damit befaßten als mit der Holzverarbeitung. Das gleiche gilt auch für die Hersteller von Lederwaren (Karte Nr. 17). Riemenschneider und Sattler hatten ihre Werkstätten überall in Böhmen. Die Karten Nr. 18 bis 22 erfassen Anbau und Verarbeitung von Flachs (Lein), die Herstellung von Leinen-, Woll- und anderen Geweben sowie das Färben und Bedrucken von Stoffen. Der Anbau von Leinen bis zu seiner Verarbeitung zu Geweben war Mitte des 18. Jhs. in Böhmen - im Unterschied zur Erzeugung von Wollgeweben - noch recht häufig. Karte Nr. 23 ist der Verarbeitung von Werg und Hanf gewidmet. Die Werg- und Hanfverarbeitung ist mit Ausnahme des Theresianischen Katasters als eigenständiges Handwerk nicht aus­gewiesen. Seildreher findet man ohne merklichere regionale Unterschiede in ganz Böhmen. Auf allen Herrschaftssitzen arbeiteten Schneider und Schuhmacher (Karte Nr. 24). Allein in Prag sind Mitte des 18. Jhs. über 200 Schneidermeister registriert; in den übrigen größeren Städten waren es gewöhnlich 20 bis 40. In einer Reihe von Dörfern arbeiteten zwei, manch­mal auch mehr. Die Anzahl dieser Handwerker überschritt deutlich die Nachfrage, so daß mancherorts mehr als die Hälfte der Meister ihr Gewerbe nicht oder nur in beschränktem Maße ausübte. Die territoriale Verbreitung der Schuster war ähnlich wie die der Schneider. Die nächsten drei Karten (Nr. 25 - 28) sind weitaus weniger voll als die vorangehenden - sie erfassen Kürschner (meistens nur in Städten), Handschuhmacher (nur in 25 Städten), Hutmacher (ausschließlich in Städten), Strumpfmacher und Hersteller von Bekleidungs- und Mode-Accessoires (überwiegend nur in Städten). Das Müllerhandwerk (Karte Nr. 29) war in Stadt und Land in allen Domänen vertreten. Dicht war das Netz der wassergetriebenen Mühlen, zu denen Wind-, Schiffs- und von Tieren angetriebene Mühlen hinzukamen. Die Karte unterteilt sie in an ständig oder nur zeitweilig wasserführenden Mühlgräben liegende Mühlen und in Mühlen mit 1 - 2, 3 - 4 sowie 5 und mehr Rädern. Es folgt die Karte mit der Verbreitung der Mehlverarbeitung (Nr. 30), also der Bäcker (in den Städten und sogar auf dem Lande, auch wenn Mitte des 18. Jhs. die meisten Bauern ihr Brot zuhause selbst buken), Pfefferkuchenbäcker (in allen Kreisen, hauptsächlich in den Städten; Regionen mit Produktionskonzentration weist die Karte nicht aus), Zucker- und Kuchenbäcker (in den Quellen nur in einigen Standorten als eigenständiges Gewerbe ausgewiesen). Eine territoriale Übersicht über die Fleisch- und Milchverarbeitung im Böhmen des 18. Jhs. gibt Karte Nr. 31. Von den ausgewiesenen Gewerken sind die Metzger die bedeutendste Berufsgruppe; sie übten ihr Gewerbe in allen Kreisen ohne deutlichere Unterschiede in den einzelnen Regionen aus. In der Getränkeherstellung (Karte Nr. 32) überwog deutlich die Produktion von dominikalem über die von rustikalem Bier. Neben den Brauereien erfaßt die Karte auch die Weinbrennereien, die überwiegend an die Domänen gebunden waren. Auf Karte Nr. 33 - Hygiene-, medizinische und sonstige Dienstleistungen - ist die Verteilung von Bädern und Badem interessant. Es gab sie in fast allen Kreisen, vor allem aber in den Städten. Die Badeeinrichtungen unterstanden ausschließlich der Herrschaft oder den 204

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