Sárospataki Füzetek 21. (2017)

2017 / 2. szám - RESEARCH PAPERS-FORSCHUNGSMATERIALIEN - Postma Ferenc: Das testament des verstorbenen ungarischen studenten Johannes /János N. Szepsi (Franeker, den 28. april 1658) und die erfreuliche entdeckung von etlichen büchern aus seinem nachlass

Das Testament des verstorbenen ungarischen Studenten Johannes/János N. Szepsi empfangen,34 und ein gewisser Michael Czeh seine Weinkiste („theca lagenaria“),35 aber dazu noch ein besonderes Souvenir aus England: Ein Set von neun silbernen Löffeln.36 Und auch für den Ökonom („Provisor“) der Burg in Tokaj, mit Namen Andreas Gönczi, sollte ein ähnliches, wertvolles Souvenir bestimmt sein. Zuerst aber sollte man in Franeker noch bei all seinen Gläubigern („Creditores“) die Schulden tilgen.37 Und auch seine — wichtigsten - Kleider sollten noch verkauft und zu Geld gemacht werden: Zwei Obergewänder („pallia duo“), Wams („thorax“) und Hose („bracca“). Aus dem Ertrag dieses Verkaufs und aus seinen restlichen Gel­dern sollten zunächst noch etliche Legate bezahlt werden. So sollte die Kasse der Universität („aerarium hujus Academiae Frisicae“) zehn Caroli Gulden empfangen (zur finanziellen Unterstützung von armen Exulanten),38 das Waisenhaus in Frane­ker vier Caroli Gulden, sein Kommilitone Gregorius Hernádnémethi sechs Caroli Gulden (und dazu noch sein Messer,39 das er aus England mitgebracht hatte), und sein Kommilitone Andreas Liszkai neun Caroli Gulden. All seine anderen Lands­leute, d.h. alle neun Peregrini die sich zurzeit („impraesentiarum“) für das Studium in Franeker aufhielten,40 sollten — jeder für sich — einen Caroli Gulden vermacht egyház története, In: János Bencsik - István Orosz (Hrsg.): Tokaj, Várostörténeti tanulmányok, Band III,Tokaj, 2002,231-257. 34 Wir vermuten also, dass Szepsis Peregrinatio academica mit Geldern aus der reformierten Ge­meinde in Tokaj unterstützt worden war. Dass er dem Pastor loci seinen Reisehut und seine Reisebürste vermacht, sei u.E. ganz symbolisch zu verstehen - als Zeichen, dass seine Reise hier auf Erden jetzt zu Ende ist. 35 War dieser Michael Czeh [Csúzi Cseh Mihály ?] vielleicht ein wohlhabender Weinbauer in To­kaj, und - bzw. oder - dort der Vorsitzender des Presbyterium der reformierten Kirche? 36 So deuten wir Speculum unum cum novem cochlearibus Anglicanis. Ein Set, mit möglicherwei­se einem größeren Löffel in der Mitte, und mit vier kleineren an den beiden Seiten - alles aus plattiertem Silber. - Szepsi hatte das zuvor aus England mitgebracht. Jetzt vermacht er es als Zeichen seiner Dankbarkeit. 37 Die Gläubiger wurden nicht nur durch die öffentliche Kundgebung informiert, dass Szepsi verstorben sei, sondern auch durch - überall in der Stadt - angeschlagene Zettel („schedulae monitoriae"). Für die Begleichung der Schulden sollten sie sich innerhalb von dreimal 24 Stun­den bei dem Rector Magnificus melden. Vgl. dazu den Fall Komáromi (1721):„Tresoar", Leeu- warden, Archief UniversiteitFraneker, Inventar Nr. 26,46 verso. - Dann waren Paulus Úri [Úri Pál] und Michael Sallai [Sallai Mihály] die beiden„Executores": ibidem. 38 Bestätigung der Einkünfte:"[Accepta.] 15. Maij [1658] - Accepi viginti quinque Carolinos, quos Johannes Sepzi Ungarus aerario nostro legaverat 25-0-0." Siehe: Fundort: „Tresoar", Leeuwar- den, Archief Universiteit Franeker, Inventar Nr. 83, Fol. 84. Vgl. dazu: van Nienes: De archieven van de Universiteit te Franeker, 44 (Nr. 83). Der Finanzverwalter der Universität bestätigt bereits am 15. Mai 1658, dass die Universitätskasse („aerarium") insgesamt 25 Caroli Gulden (25 Karlsgul­den) aus dem Nachlass von Johannes/ János N. Szepsi empfangen hatte. In Szepsis Testament ist von 10 Caroli Gulden („decem imperiales") die Rede, aber dieses Geld sollte ausschließlich als finanzielle Unterstützung von armen Exulanten dienen („in usum Exulum pauperum"). 39 „cum culteilo meo Anglicano". Ein kleines Messer („cultellus"), das Szepsi zuvor in England gekauft hatte. 40 Fünf von Szepsis Landsleuten kennen wir schon (siehe dazu oben). Möglicherweise handelt es sich bei den übrigen vier um: Paulus Jasz-Berenyi [Jászberényi P. Pál: Fockema Andreae- Meijer: Album Studiosorum, Nr. 5790], Stephanus Sellyéi [Sellyéi M. István: Ibid., Nr. 5844], Stephanus 2017-2 Sárospataki Füzetek 21 151

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