Sárospataki Füzetek 20. (2016)

2016 / 2. szám - ARTICLES / STUDIEN - Dávid Csorba: Metaphern des Gedächtnisses: die Etikettierung der ungarischen calvinistischen Galeerensklaven

Metaphern des Gedächtnisses: die Etikettierung der ungarischen calvinistischen Galeerensklaven während der Galeerensklaverei, und noch auf Häftlinge an anderen Orten be­ziehen: z. B. auf István Kaposi, der daheim befreit wurde; oder auf den sich unterwegs ablösenden Jakab Csúzi Cseh und die drei lutheranischen Flüchtlinge aus Theate. Es kann festgestellt werden, dass dieses Bild sehr komplex ist und die Begriffe multiplizierte Rollen für die ehemaligen Galeerensklaven bezeichnen: es gibt keine Möglichkeit für eine einheitliche Rollenartikulation. Es gibt ne­gative und positive Beispiele für die Beurteilung der befreiten Galeerensklaven: im Allgemeinen waren die positiven Benennungen in der Mehrzahl, aber es gab damals auch die katholische negative Propaganda und auch die lutheranischen dogmatischen Gegensätze. Im Hintergrund der Metaphern können Parallelen sowohl zwischen Altem und Neuem Testament als auch zwischen Antike und Christentum stehen. Sie können sogar zusammen erscheinen. Die Beurteilung hängt von Folgendem ab: von der Distanzierung der Beurteiler (Zaffius schrieb viel gefühlsvollere Briefe zur Anregung der Unterstützer mit positiver Auswirkung auf die Spendensamm­lung oder die Bewirtung der Befreiten); von dem Kontext (der Ton der Anträge für die Befreiung der Häftlinge und der der Dankbriefe der Befreiten und ihrer Exempel sind ganz anders); von den konfessionellen, gesellschaftlichen und ge­meinschaftlichen Verhältnissen der gegebenen Gemeinschaft, der Huld des All­tags (in Zürich wurde zur Zeit die Formula Concordiae unter Heideggers Führung verhandelt und unlängst verließen ein Prediger und dessen Sohn die Kirche und konvertierten zu Benediktinermönchen; weiterhin reflektierten die in den Kan­ton ankommenden unzähligen Flüchtlingen am lebhaftesten auf die Ungaren und später nach 1683-1685 auf den Hugenottenstrom).43 Die Zuordnung der Begriffe Galeerensklave und Märtyrer ist nicht allgemein verbreitet, sie kann nur in bestimmten Kontexten beobachtet werden (in großen heuristischen Momen­ten, wie der Empfang in Zürich, Sanktgallen, Bern, Basel, Schaffhausen usw.; oder im Fall von Disputen bei Professor Heidegger in Zürich im Jahre 167644). Die Märtyrerposition verstärkt sich jedoch mit dem Erscheinen des Märtyrer- begriffes und nach der Befreiung der Ungaren und gerät in eine bestimmende Interpretationsposition: die 30 Prediger verwenden ihn nicht für sich und ihre in die Niederlande und nach England verschickten Anträge handeln nur von den Verfolgungen; aber zum einen die Begrüßungsreden und -Verse, und zum anderen die Gemälde aus dem Jahr 1677 sowie die Schweizer Abschiedsreden 43 S. die sog. Rueggische Histori (die Apostasie von zwei Predigern in Zürich, des Vaters Johann Jacob und des Sohnes Heinrich Ruegg), ZBZ, Mss, B 307,1720-1730; Kollekten für Flüchtlinge: StAZ, E II 279, 365r-v (1676), 365-375r (1683), 379r-389v (1685-86). 44 Heidegger, Johann Heinrich: Dissertatio de martyrio, Resp. J. J. Hottinger, Zürich, Gessner, 1677; Ders., Consolatio Christiana S[anctorum]. Martyrum, R. J. H. Ziegler, F. Brunner, Zürich, Gessner, 1678; Ders., Historia Papatus, Amsterdam, Wetstein, 1684; 16982; Ders., Traitezde martyre, Genf, Fournes, 1686; Traitezdu martyre, Genf, deTournes, 1686.2 2016-2 Sárospataki Füzetek 20. évfolyam 81

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