Velich István - Fogarasi Gábor: Régi magyar autók (Budapest, 1988)
Előszó
VORWORT Der technischen Revolution unserer Zeit entströmen stündlich neue Wunder, und ein paar Tage genügen schon, um uns die unlängst noch für sensationell befundenen Neuigkeiten wieder vergessen zu machen. An dieser hektischen Betriebsamkeit mag es wohl liegen, daß unser Interesse sich so gern der klassischen, daß heißt, ihres reichlichen Zeitabstandes wegen schon abgeklärten technisch-kulturellen Vergangenheit zuwendet. Ein solcher Rückblick scheint umso nützlicher zu sein, als durch ihn eine herrlich erfolgreiche Epoche sich vor einem auftut. Die sich von 1900 bis 1956 erstreckende Periode der ungarischen Autofabrikation berechtigt tatsächlich zu einigem Stolz. Die damals weltgeltenden, ja dem Weltniveau oft sogar vorausgehenden Konstruktionen und Erfindungen (wie etwa der Karburator oder der Blechmotor) sprechen für einen allen Wirtschaftsschwierigkeiten und aller drosselnden Konkurrenz sich mutig wiedersetzenden Geist der Nation. Dauerhaftes schuf seine fünfzig lahre hindurch der ungarische Autobolismus. Daß von den individuellen Prototypen nur selten einer zum seriengebauten Massenauto geworden ist, daran waren nicht die Konstruktuere schuld. Überrascht sind manche Leute heutzutage, wenn sie hören, daß in den 50 lahren ungarischer Autofabrikation über 100 Autotypan gestaltet wurden. Nicht nur, wie die Fahrzeuge selbst, auch wie die Entwerfer und Konstrukteure hießen, weiß man heute oft nicht mehr, und schon gar nicht erst, wie dramatisch möglicherweise des einen oder andren Leben laufen mochte. Dem vor 100 Jahren gestarteten ungarischen Automobilismus will dieses Buch ein Denkmal setzen. Es will die ..Bildnisse" unserer großen Vorgänger aus ihrem Dunkel holen, will in Zeichnungen von ungarischen Autos die Ergebnisse fünfzig kampfreicher Jahre sinnfällig machen. Es möge dieses Buch einem besseren Verständnis unserer technischen Kultur dienen und all seinen Lesern wahre Ehrfurcht vor den Errungenschaften der Vergangenheit einflößen. Die Reliquien des ungarischen Automobilismus sind zum Großteil vernichtet. Ursprüngliche Altmobile findet man überaus selten und als ängstlich behütete Schätze leidenschaftlicher Sammler oder im Verkehrsmuseum. Das geistige Erbe jedoch hat die schweren Jahrzehnte ohne Schaden überstanden. Und damit auch jedermann Zugang zu diesem Erbe finde, machten wir ein Buch daraus. Es ist ein erstmaliger Versuch, von dieser bewegten Zeit der ungarischen Autofabrikation ein umfassendes Bild zu vermitteln. Vor 100 lahren hatten ]ános Csonka und Dona't Bánki mit jenen Experimenten begonnen, die über die Vervollkommnung des Verbrennungsmotors zur Erfindung des Karburators führten und somit die Automotoren schlechthin revolutionierten. Und nicht nur die Autos, auch ihre Schöpfer, die nahmhaftesten ungarischen Designer, Erfinder und Konstrukteure werden in unserem Buch vorgestellt. Aufgrund zeitgenössischer Dokumente und der Erinnerungen etlicher noch lebenden Augenzeugen, ihren Thäumen und Gedanken folgend, vollziehen wir Werdegang und Geschichte des ungarischen Automobilismus nach.