Szabolcs-Szatmár-Beregi levéltári évkönyv 13. (Nyíregyháza, 1999)
Helytörténeti tanulmányok - Irodalomtörténeti tanulmányok - Tálas Anikó: Czóbel Minka és Büttner Helén barátsága
Zoltán Jánosi DIE WIEGE DES AUFRUHRS (Volksmärchen, Rolle und Sendungsbewußtsein in der Lyrik des jungen József Ratkó) Von Anfang an war die Involvierung der Motive der ungarischen Folklore in die Bilderwelt und in das Ideensystem einer der dominanten Züge der Dichtung von József Ratkó. Von den verbalen und rituellen Motiven der ungarischen Folklore hat anfänglich das Volksmärchen — über die Rhythmik und Tonlage des Volksliedes hinaus — auf die Gedichte des angehenden Dichters eine kraftvolle Wirkung ausgeübt. Diese Motivation entspringt nicht nur den gehörten-gelesenen Märchen, sondern den bedrückenden familiären Verhältnissen, dann dem Findlingsschicksal von József Ratkó, dem Kind. All das spiegelt das Grundgeschehen der prähistorischen Periode der Entstehung eines Märchens wieder: die Auflösung und Aufgliederung der „Großfamilie", die Verdrängung der Schwächsten an den Rand der familiären-gemeinschaftlichen Peripherie erscheinen auch in seinem persönlichen Lebensweg. Dadurch verschmelzen sich in seinen frühen Gedichten Armut und Aufruhr gegen die soziale Ungleichheit mit der Rolle des jüngsten Sohnes im Märchen. So wird das Volksmärchen zu einem der wichtigsten Ursprungsgebiete der sozialen realitätsdarstellenden und für die Rechten der Ärmsten aufrührerischen Betrachtungsweise des Dichters, den ringenden Zügen seines Selbstbetrachtung verleiht auch der Held im Volksmärchen wichtige Komponenten. Dadurch weisen gleichzeitig das Kindheitsschicksal und die Volksmärchen die den Ursprung der für die Gemeinschaft Verantwortung übernehmenden, gegen die Ungerechtigkeiten der Zeit aufrührerischen Dichtung aus. Zsolt Karádi VOLK, SCHICKSAL, LITERATUR (In memóriám Mihály Czine) Die Studie setzt sich zum Ziel, die Laufbahn von Mihály Czine darzustellen. Czine ist 1929 in Nyírmeggyes geboren, 1999 in Budapest verstorben. Bei der Darstellung des Lebensweges des Literaturhistorikers geht es nicht nur um den Wissenschaftler, sonder auch um den „Wanderprediger": um die breitgefächerte Tätigkeit, die Czine im Interesse der Verbreitung der ungarischen Literatur in möglichst weiten Kreisen entfaltet hat. Im Mittelpunkt der Studie stehen die Werke „Volk und Literatur" (1981) und „In der Kirchengemeinde von László Németh" (1997), da in diesen beiden Bänden die Denkweise von Czine, der sich die Ideen von Ady, Móricz, László Németh und die von den völkischen Schriftstellern angeeignet hat, in ihrem vollen Reichtum zu beobachten ist. Während der Analyse der von ihm betriebenen „allgemeinverständlichen Literaturgeschichtsschreibung" darf nicht die bildhafte Sprache außer acht gelassen werden, welche sich oft auch belletristischer Mittel bedient. Diese Werdegangskizze widmet über die Analyse des Verhaltens eines Wissenschaftlers hinaus, der sich zum „lebensbejahenden" Literaturideal bekennt, auch dem Ringen große Aufmerksamkeit, welches auf die Akzeptanz wertvoller Werke von Schriftstellern außerhalb der Landesgrenzen abzielte.