Szabolcs-Szatmár-Beregi levéltári évkönyv 11. (Nyíregyháza, 1995)

Szabó Sarolta: Egy currentális könyv néprajzi vonatkozásai (A parasztságot érintő hatósági rendelkezések a nyíregyházi currentális iratokban 1754-1838)

Sarolta Szabó: Ethnographische Bezüge eines kurrentalischen Buches (Behördliche Verordnungen über das Bauerntum in den kurrentalischen Schriften in Nyíregyháza, 1754-1838) hi der zweiten Hälfte des XVIII. Jahrhunderts benutzte das sich in Umwandlung befindliche absolutistische System - ausgehend von seiner geistigen Basis - die Verwaltung weitgehend zu seiner gesellschaftsumformenden Tätigkeit. Gemäß der Verwaltungspraxis der Zeit gelangten die Verordnungen durch Currenta zu den Adressaten, zu der Bevölkerung. Die Currenta wurden auch als fortlaufender Brief, allgemeiner Bericht bezeichnet. Der Herausgeber konnte eine Landesbehörde oder das Komitat sein. Die Funktion war die des Amtsblattes, die Durchfühmngsbestimmungen der damalig geltenden Rechtsvorschriften. Das Komitat Szabolcs hatte bis zu den 1840er Jahren kein selbständiges Statut, ein jeder Fall wurde gesondert geregelt. Die große Mehrheit der Verordnungen bezog sich auf die Instandhaltung der Straßen und Dämme, auf das Militär, den Vorspann, die Steuerzahlung und auf die Marktenordnung, aber sporadisch sind auch auf die vernünftigere landwiitschaftliche Betriebsfuhrung abzielende Anweisungen zu finden. Die bei der Selbstverwaltung von Nyíregyháza eingetroffenen Rundschreiben von 1754 bis 1838 sind beinahe lückenlos erhaltengeblieben, nach 1782 wurden sie in einem gesonderten Band abgelegt. Unter den Verordnungen über die Landwirtschaft sind die über die Verbreitung der Kartoffel und die Förderung der Maisproduktion von besonderer Wichtigkeit. Die Kaitoffel gelangte vermutlich vom Kammergut in Tarcal in das Komitat Szabolcs, wo sich zuerst die deutschen Siedler in Rakamaz (1786) mit dem Kartoffelanbau befaßten. Eine allgemeine Verbreitung erfuhr sie auch bis 1828 nicht, in 57 Dörfern von den insgesamt 133 Dörfern des Komitats wurde sie noch nicht angebaut. Der Maisanbau war viel mehr verbreitet, aber die richtige Behandlung festigte sich laut der Verordnungen noch nicht ganz. Der Obstanbau erfuhr einen Aufschwung gegen Ende des 18. Jahrhunderts, die Behörden waren bestrebt, die Verbreitung auch durch Verordnungen zu fordern . Die Verordnungen vom Statthalterrat und vom Komitat drängten auf den Anbau von Obst- und Gemüsesorten und vom Hanf und Flachs. Zu den Fragen, die die Wirtschaftsführung beeinflußt haben, gehört auch die der Maßeinheiten. Es wurde mehrfach auf die Regelung des Umfanges des Scheffels und des

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