Szabolcs-Szatmár-Beregi levéltári évkönyv 11. (Nyíregyháza, 1995)
Takács Péter: Adalékok "Murokország" lakóinak életmódjához a XVIII-XIX. század fordulóján
Péter Takács: Beiträge zur Lebensweise der Bewohner von "Möhrenland" um die Wende des 18-19. Jahrhunderts llencfalva, Lörincfalca und Lukafalva - drei siebeiibürgische Dörfer an der Nyárád. Als erster hat Lajos Gergely die drei von der Umgebung durch den Gemüseanbau abstechenden Dörfer im Jahrgang 1866 des Székely Néplap (Szekler Volksblatt) Möhrenland genannt, dann hat Samu Benkö diese Bezeichnung in den vergangenen Jahrzehnten wachgerufen. Die vorliegende Studie sucht - aufgrund historischer Quellen - auf die Frage die Antwort, wann sich der Gemüseanbau in diesen drei Dörfern akklimatisiert hat. 1785 haben schon die Einwohner zweier Dörfer darüber beuchtet, daß sie Petersilie, Zwiebel. "Möhren", sonstige Gemüse anbauen und damit handeln. 1820 schöpfen bereits alle drei Dörfer Geld aus dem Gemüse. Das Gemüse und das wenige Obst boten sie dann an den Märkten der Marktflecken Gyalakuta, Tövis, Ebesfalva. Bonyha, Radnót, Szentpál Medgyes, Makkfalva, und Flarasztkerék an. Über die Akklimatisiemng des Gemüseanbaus, die Vermehrung der Marktbesuche lassen die historischen Quellen auch zu. die Umstruktunemng der Gesellschaft der drei genannten Gemeinden in Siebenbürgen zu rekapitulieren. 1785 ist die Mehrheit der Einwohner freier Szekler oder "Menschen mit Szekler-Freiheit". wie sie selbst ausgesagt haben. Auch die Tabellen bezeugen, daß kaum einige dienende Haushalte vorhanden waren. Bis 1820 hat die Zahl derer auffallend zugenommen, die sich in den gutsheirlichen Dienst begeben haben. Der wichtigste Grund - laut Aussage der Einwohner - dieses sozialen Rückfalls ist die Hungemot in Siebenbürgen in den Jahren 1815-1817. Der Existenzzwang, die Vermeidung des Hungertodes brachte in den drei Dörfern Dutzende dazu, gutsherrliche Dienste auf sich zu nehmen. Zu ewigen Leibeigenen konnte sie wegen der gültig gebliebenen, später Gesetzeskraft erlangte Verordnung Josef II. kein Gutsherr machen, aber ihre Existenzsicherheit, "die Szekler-Freiheit" ist ins Wanken geraten, wegen des Überlebens in den Jahren 1815-1817 haben sie den Dienst der Gutsherren "auf sich genommen". Die in der Anlage publizierten Quellen stellen einerseits den Produktionsprozeß, die Lebensweise, den Gang des Rückfalls plastisch dar; andererseits bringen sie Licht in die Problematik, wie sich die "Szekler-Freiheit" abbröckelt, wie einzelne Familien emporsteigen, auch in solch kleinen Dörfern.