Ein Führer zur Stadtgeschicte und zum Archiv (Székesfehérvár, 2003)
GESCHICHTLICHER ÜBERBLICK ÜBER SZÉKESFEHÉRVÁR
haus und das Kloster zu Heiliger Margit von dem Dominikaner Orden. Darüber hinaus verfügte der Stadtteil über eine Pfarrkirche. Außer den Krönungs- und Heiratszeremonien, Beisetzungen spielten sich hier auch andere landeswichtige Ereignisse ab. Eine von diesen ist die Fövenyer Schlacht am Rande der Stadt. Zum Kampf kam es am 19-ten Juni 1163 zwischen den Truppen von István IV. und István III. - Vertreter der byzantinischer Politik und der Kirche erlitt eine Niederlage und er persönlich ist in Gefangenschaft geraten. 1222 deklarierte man die Goldene Bulle, in der stand, daß der König zum Feier des Heiligen Stephans immer einen Gesetztag in Fehérvár abhalten muß. Ein Exemplar dieser Urkunde kam in das in der Basilika funktionierende Landesarchiv in Székesfehérvár. Hier wurde die Landesversammlung 123 1 abgehalten, wobei die Dekreten der Goldenen Bulle bekräftigt und ergänzt wurden. Das Dekrétum von András IL, beziehungsweise das Krönungsdiplom des Königs András III. aus 1290 bestätigten, daß die Gesetztage in Fehérvár abgehalten werden müssen. Die grossen Landestage erfolgten außer den Mauern, am Rande der Stadt; in dem Andrásgyep und Föveny. Wenige Quellen berichten über das Leben in der Stadt aber die Industrie und der Handel blühten hier. Im Mittelalter gab es mehrere Fehérváréi' Maßeinheiten, unter denen die bekannteste die „Pondus Albensis" war. Die Maßeinheite kennt man aus dem Archiv der Johanniten - übrigens das ist das einzige übriggebliebene Archiv aus dem Mittelalter. Die Märkte von Fehérvár waren ebenso berühmt. In dem XV-ten Jahrhundert war Fehérvár eine wichtige Station im Rinderhandel richtung Italien, Venedig. Die bedeutenden Teile der Siedlung sind zu dieser Zeit die folgenden: die Burg hieß Castrum, die nördliche Außenstadt Civitas Exterior, die westliche Außenstadt Nova Civitas und die südliche Außenstadt Nova Villa. Nördlich von Nova Civitas befand sich der Stadtteil Ingovány (Morast). Der Stadtteil der Latiner lag nördlich von der Burg, in der Budaer Außenstadt. Die italienischen und wallonischen Händler und Handwerker lebten hier seit der Regierung Istváns III. aber ihre bedeutendere Ansiedlung erfolgte 1147-1172. (Charakteristisch für ihre Rechtslage ist, daß sie einen eigenen Stempel hatten.). Aus der Zeit von Matthias Hunyadi sind Straßennamen bekannt geworden: die Szent Péter Strasse wurde 1439, die Szent