Bogyay Tamás: A jáki apátsági templom és a Szent Jakab-kápolna (Szombathely, 1943)

1 (ohne Aussendekoration) und vielleicht auch die Grundmauer der Westtürme. Die geplante Fünfteilung des Langhauses an der Gliederung der Aussen­­wand des Nordschiffes ist noch deutlich sichtbar. Die Hütte stand unter Führung älterer Meister, die mit der einheimischen Tradition vertraut waren, aber auch Werke der romanischen Architektur Südwestfrankreichs gekannt haben müssen. Die Hütte ergänzte sich durch Werbung jüngerer Arbeits­kräfte, die im 2. Abschnitt die Oberhand gewannen. Veränderung des Planes: bei Beibehaltung der schon fertigen Bauteile wurde der Grundriss nach gleichseitigem Dreieck trianguliert (3 Pfeilerpaare statt 4, Mittelschiff im Verhältnis zu den Seitenschiffen schmaler), die frühgotische Rippengewölbe eingeführt und zwischen Mittelschiff und Hauptapsis ein Chorquadrat einge­schoben. Die neuen führenden Meister, die den künstlerischen Charakter des zweiten Bauabschnittes bestimmten, stammten aus drei Kunstkreisen: 1, zis­­terziensisch-frühgotisch geschulte einheimische Meister übernahmen die Aus­führung des Aufbaues; 2. die dekorative Skulptur der im zweiten Bauab­schnitt fertiggestellten Teile und Aufbau der Hauptapsis, des Westportals und der Türme zeugen vom Einfluss des spätromanischen Mischstils des Oberrheins und der burgundischen Frühgotik (Worms, Gelnhausen und be­sonders starke Einwirkung der ersten Werkstatt von Bamberg); 3. die über­reiche normannische Ornamentik lässt zwei normannische Strömungen ver­muten, von denen die spätere noch direkte Beziehungen zum Westen gehabt haben muss. Die oberreinisch-bambergisch geschulten Meister arbeiteten vor Ják schon längere Zeit in Ungarn und daher wurde ihr Stil durch die franzö­sischen Elemente der hiesigen Hofkunst umgefärbt. Die ältere Gruppe blieb in der Monumentalplastik tonangebend; ihr Hauptwerk ist der figurale Schmuck des Westportäls. Um 1250—52 bricht die Tätigkeit der besten Ar­beitskräfte der Werkstatt plötzlich ab und die Kirche wurde im 3. Bauab­schnitt von einer lokalen Hütte fertiggestellt, die den Obergaden des Mittel­schiffes aufgebaut, das Süd- und Mittelschiff mit einer flachen Decke ver­sehen und das Nordschiff sehr altertümlich und provinziell eingewölbt hat. Am 2. Mai 1256 hat Omodé, Bischof von Győr die Kirche geweiht. Auch die Fresken der Hauptapsis, der Südturmhalle und der Vorhalle stammen noch aus dem 13. Jahrhundert. Die heutige Sakristei gehörte zum Klosterflügel, der im 2. oder 3. Bauabschnitt der Kirche angebaut wurde. Sie wurde bei der letzten Restaurierung neuromanisch umgestaltet. Die 2. Bauperiode um­fasst die Wiederherstellungsarbeiten des 17. und 18. Jahrhunderts. Um 1660, unter Abt Folnay, wurden die angeblich durch Blitzschlag stark beschädigten Südschiff, die südliche Arkadenreihe und Hochwand des Mittelschiffes umge­baut, der Mittelschiff mit einer Tonne eingewölbt. 1663 hat der baulustige Abt das barokké Tor der Umfassungsmauer errichtet. 1733—35 umfangreiche Restaurierungsarbeiten, das Obergeschoss der Türme teilweise neugebaut. 1896—1904 gründliche Wiederherstellung und Neubau der in der Barokkzeit umgebauten Teile unter Führung von Frigyes Schulek und László Gyalus. Einrichtung. Die heutige Einrichtung stammt aus 1902—1904. Reste der alten Einrichtung, zwei Altäre usw. in der Jakobskapelle (s. unten). In der Sakristei interessante Votivbilder aus dem 18. Jahrhundert. II. JAKOBSKAPELLE. Baubeschreibung. Zweistöckige Vierconchenan­­lage mit gewölbtem Erdgeschoss und Portal an der Südseite. Baugeschichte und Innenausstattung. Die Jakobskapelle wurde nach Beendigung der Abtei­kirche von der lokalen Werkstatt des 3. Bauabschnittes errichtet und diente ursprünglich als Pfarrkirche. Sie erhielt ihre heutige Gestalt im Jahre 1768, nur der Sockel und die Fenstersäulen und Rahmen wurden 1902 restauriert. Im Innern grob ausgeführte, ikonographisch aber interessante Wandbilder 104

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