Császár István - Soós Viktor Attila: Der ungarische Tarsitius. Das Leben und Martyrium von János Brenner, 1931-1957 (Szombathely, 2003)
Skizze über die Verfolgung der katholischen Kirche in Ungarn (1945-1957)
Gyula Ortutay bot am 19. Mai 1948 wieder Verhandlungen an, um die Situation allgemein zu regeln. Mindszenty stellte die Bedingung, die Schulfrage von der Tagesordnung abzusetzen. Am 16. Juni 1948 stimmte das Ungarische Parlament dem Gesetzesartikel 33 zu, der sich „auf die Übernahme der nicht staatlichen Schulen durch den Staat und die Überführung ihres Besitzes in Staatseigentum“ bezog. Er wurde noch am gleichen Tag vom Staatspräsidenten Zoltán Tildy bekannt gegeben. Aufgrund dieses Gesetzes wurden 6505 kirchliche Schulen säkularisiert. Die AVO unterstützte die Säkularisation durch einen Konzeptionsprozess. Nach der Abendandacht am 3. Juni 1948 im Dorf Pócspetri im Verwaltungsgebiet Komitat Szabolcs ging die Waffe eines Polizisten - Gábor Takács - vor dem Gemeindehaus los, und verursachte seinen Tod. Die Konzeption war „gegeben“: Die Leute, die aus der Kirche kamen, hatten den Polizisten getötet. An der Ermittlung war der Führer der AVO, Gábor Péter, beteiligt und János Kádár kam auch zum Tatort und nahm Untersuchungen vor, über die er eine Meldung schrieb. Das Dorf Pócspetri wurde von 200 Polizisten besetzt. Acht Tage nach dem Tod Gábor Takács' verkündete das Standgericht das Urteil: Pfarrer János Asztalos und Miklós (Kremper) Királyfalvi wurden zum Tod verurteilt. Über Ferenc Kremper wurden 12 Jahre, über István Som 10 Jahre und über Gábor Vitéz ebenso 10 Jahre Freiheitsstrafe verhängt. Die Anklage lautete: János Asztalos stiftete Miklós Királyfalvi an, Gábor Takács zu töten. Das ganze Dorf wurde bestraft, und war für Jahrzehnte als „Polizistenmörder“ abgestempelt. Da Kardinal József Mindszenty für die religionsfeindliche Politik der Kommunisten das größte Hindernis bedeutete, wurde nicht nur die schon seit Jahren andauernde 17