Méri Edina: A Pápai Kluge-kékfestőműhely mintakönyvei (Textilmúzeum alapítvány 2003)

Privilegien der Schön- und Schwarz färb er keine Erwähnung über den Textildruck zu finden ist, trotzdem triumphierten die letzteren in ganz Europa. Zum Erreichen eines blauen Farbtones wurde vom Mittelalter an der Waid (Isatis tinctoria) verwendet. Der Waid wurde von den Bauern und von den Gutsherren im Land Thüringen und in der französischen Provinz Picardie auf grossen Ackerfeldern angebaut. Charakteristisch für die große Nachfrage nach diesem Farbstoff ist, dass in den Quellen aus dem 17-18. Jh. auch die bedeutenden Farbstoffhändler — den Händlern der Hansa-Städte ähnlich — mit dem ehrenvollen Titel „Waidjunker" bezeichnet wurden. Der farbechtere Indigo wurde anfangs zur Aufbesserung des Waides verwendet, dann wurde dieser im Laufe des 19. Jh. dominierend. Die Kinder der nach Ungarn übersiedelten sächsischen Meister suchten während ihrer Wanderungen natürlich auch die sächsischen und die thüringischen Gebiete auf; einerseits zur Pflege der Verwandtschaftsbeziehungen, andererseits zum Kennenlernen neuer Verfahren. Carl Kluge, Sohn des in Sárvár angesiedelten Johann Friedrich Kluge (1777), begann 1782 im sächsischen Sorau ein Rezeptbuch von den zum Druck und zur Färbung verwendeten chemischen Stoffen mit der Aufschrift „Farbe-Buch von Carl Friedrich Kluge Färber-Gesell von Sorau in Sachsen Anno 1782." zusammenzustellen. Nach seiner Rückkehr nach Ungarn gründete er 1783 eine Werkstatt in Sárvár. Zwei Jahre später (1785) übersiedelte er nach Pápa, auf das Grundstück des heutigen Kékfes­tő Múzeum [Blaudruckmuseums], in seine Werkstatt. Sein Sohn folgte dem Handwerk seines Vaters, ging auf die Wanderschaft und kehrte mit einem wertvollen Musterbuch heim: „Muster-Buch vor Carl Kluge Lindow de 24-ten Septbr. 1809.". Dieses Heft zeigt 72 kleine Textilstücke durch buntgedruckte Abbildungen, von denen mehrere Exemplare der Model in der Werkstatt Kluge wahrscheinlich auch als Handdruckmodel Verwendung fanden. Diese zwei Musterbücher wurden um 1980 von Textilchemikern analysiert, die festgestellt haben, dass sie von weit über dem beruflichen Durchschnitt liegenden Kenntnissen zeugen. In den ersten Jahrzehnten der Aufschwungsperiode des Blaudrucks verschafften die strebenden, weltreisenden, gut ausgebildeten Meister Rang und Ruf für die Werkstatt. Davon zeugt u. a. das Aushängeschild der Färber in Pápa (Bilder 3, 4), von dessen Reparatur in den Urkunden der Firma eine Rechnung „über die Arbeit für die Textilfärber — Gesellen in Pápa: Aushängeschild neu bemalt, 3 Forint, in Worten drei Forint" aus dem Jahre 1818 erhalten blieb. Diese Rechnung wurde mit der Handschrift des „Malers" Károly Gog ausgestellt. Das Aushängeschild der Gesellenunterkunft dürfte an die Straßenfassade der Werkstatt Kluge ausgehängt worden sein, und es verkündete, dass die ansehlichste Firma in diesem Haus funktionierte. In dieser Zeit arbeiteten auch andere Meister in der Stadt; 1865 waren sie schon fünf, was die Vollentfaltung des Gewerbes und der Mode zeigt. Das aus den Musterbüchern (Bilder 61, 62) gewählte Material bietet eine Übersicht über die Entwicklung der Werkstatt und über die Veränderung der Mode. Die Musterbücher durchblätternd bekommt man den Eindruck, dass einige dieser Musterbücher sich mit dem 50., 75. und 100. Jahrestag der Firma verbinden. Das ist auch davon abzuleiten, dass diese Bücher nicht abgenutzt sind, was ansonsten bei der Musterwahl der Kunden selbstverständlich wäre. Die Einzelbestellungen erfolgten übrigens meist auf Grund der im Geschäft verwendeten Mustertücher. Wenn sich aber ein Wiederverkäufer meldete, wurden natürlich auch die Musterbücher in die Hand

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