Benke István, Peter Huber: Palackba zárt bányászat (MOIM Közleményei 29; Zalaegerszeg, 2006)
BERGMÄNNISCHE FLASCHEN IN UNGARISCHEN MUSEEN UND PRIVATSAMMLUNGEN
Daten Querschnitt: Höhe: 11,5x9 cm 22 cm, Halslänge: 3 cm, gesamt: 27,4 cm Typ: Dl Ende 18. Jh., Schemnitz J. Smitt? Pyrit, Kupferkies, Bleiglanz, Silbererze 55.93.1 Zeit und Ort: Hersteller: Mineralien: Inv.-Nr.: Eigentümer: Dobó István Burgmuseum, Eger 5. Bei den Bergbauflaschen von Brennbergbánya und Sopron stützen wir uns auf freundliche Mitteilungen von Attila Szemán. Die Flasche mit der Jahreszahl 1764 des Bergbau-Gedächtnismuseums Ödenburg-Brennberg enthält Mineralen in sehr schlechtem Zustand. Sie sind großteils zerfallen und pulverisiert und trüben sehr die Innenwände der Flasche. Die tragenden Säulen sind zylindrisch und in der Mitte etwas gebaucht. Sie sind rot und mit glitzerndem Erzgrus spiralig gestreift. Die Flasche weist 3 Etagen auf und wurde vermutlich in Schemnitz hergestellt. Die Bergleute tragen gestreifte rote Kniehosen, weiße und schwarze Bergkittel und Bergleder. Insgesamt sind 27 Figuren zu sehen. An der Vorderseite der Querholzes der oberen Etage setzte der Hersteller die deutschsprachige Signatur in gotischen kursiven Buchstaben: „Johanes Zinkraut ANO 1764" (Abb. 14). In der Mitte der oberen Etage sitzen um einen ovalen Tisch 4 Bergbeamte oder Bergwerksbesitzer in langen barocken Jacken und weißen Perücken. Vor ihnen liegen Zettel, darauf sind ringförmige und andere Zeichen, aber es sind weder Schrift noch Zahlen klar erkennbar. In den 4 Ecken der oberen Etage steht je ein Grubensteiger, mit einer Papierrolle unter dem Arm oder einem Mineral in der Hand. Ihre Tracht ist ähnlich jener der anderen Bergleute, weicht aber in einigen Elementen ab. Sie sind ohne Hut dargestellt, mit einem Zopf bis zur Rückenmitte. In der linken Hand halten sie einen Stock. In dieser Etage sind 8 Figuren. In der mittleren Etage baut ein Bergmann mit Keil und Schlägel zwischen nummerierten Erzen ab. Zwei durchbrochene Schachtöffnungen sind zu sehen: ein größerer Förderschacht mit Haspel und ein kleinerer Schacht mit Leiter. Neben dem Haspel steht nur ein Bergman mit erhobenem Arm, während die Stelle seines Partners leer ist. Hier sollte jene Figur stehen, der jetzt in der unteren Etage liegt. Sie fiel durch die größere Schachtöffnung. Neben der Leiter steht ein Huntstösser, dessen ungarischer Hunt auch in die untere Etage abstürzte. Neben zwei Schmelzöfen stehen zwei Hüttenmänner, die Erztröge halten. Sie tragen breitkrempige schwarze Hüte. An der Rückseite befindet sich ein stilisierter Pferdegöpel. In der unteren Etage bauen 6 Bergleute das Erz mit Keil und Schlägel ab, die Erze sind nummeriert. In der rechten Ecke befinden sind eine Schachtleiter und ein Kübel des oberen Haspels. In der Mitte steht ein Bergmann in schwarzer Jacke mit einem Erztrog in der Hand. Dahinter liegt ein weißer Hunt, seine Räder zeigen nach oben. Daneben liegt auch ein Bergmann in weißer Jacke, der vermutlich von der oberen Etage herunter gefallen ist. Anzahl der Figuren: 8.