Benke István, Peter Huber: Palackba zárt bányászat (MOIM Közleményei 29; Zalaegerszeg, 2006)

BERGMÄNNISCHE FLASCHEN IN UNGARISCHEN MUSEEN UND PRIVATSAMMLUNGEN

Besonders beachtenswert sind die beiden Figuren der Hüttenleute. Im 18. Jahrhundert zählte ihr Handwerk als Teil des Bergbaus, sodass die Kleidung der Hüttenleute ähnlich jener der Bergleute war mit dem Unterschied, dass sie das Bergleder vorne als Schurz umbanden und breitkrempige Hüte trugen, wie es auch bei den Hüttenleuten auf dem Altarbild von Rosenau (1513) zu finden ist. Der Bergstock in der Hand des Bergoffiziers ist mit seiner nach oben zugespitzten Form die älteste ungarische Stockdarstellung. In der Flasche sind insge­samt 17 schön geschnitzte Figuren eingerichtet. Daten Querschnitt: 9,8 x 9,8 cm Höhe: gesamt 23,2 cm Typ: AI Zeit und Ort: 1745, Schemnitz Hersteller: unbekannt Mineralien: Quarz, Amethyst, Argentit, Markasit, Bleiglanz, Zinkblende, Kupfer­kies, Zinnober, Gips, Azurit, diverse Mineralien als Streupulver Inv.-Nr.: 84.310.1 Eigentümer: Kunstgewerbemuseum, Budapest 3. Das Dobó István Burgmuseum (Eger) hatte mehrere Bergbauflaschen, jedoch sind sie lei­der bei ihrem Transport infolge eines Verkehrsunfalls zerbrochen. Nur 2 Flaschen waren zu retten. Bei der einen wurde auch das Glas zerstört, bei der anderen wurde das Glas beschädigt und das Innere zerbrochen. Die Figuren zerfielen in kleine Teile. Beide Flaschen sind anläss­lich der internationalen Ausstellung 2004 in Miskolc restauriert worden und gehören heute zu den schönsten Geduldflaschen des Landes. Die senkrechten Säulen der Bergbauflasche mit 3 Etagen und Inv.-Nr. 80.50.1 (Abb. 12) sind zylindrisch und in der Mitte (zwischen den Etagen) ein wenig gebaucht. Die roten Säu­len sind mit schraubenförmig verlaufenden Streifen aus Erzsplitt dekoriert. Die waagrech­ten Anschlussteile sind im Querschnitt quadratisch und an den Ecken vergoldet. Die Far­be der übrigen Holzelemente ist rot und grün. Am Verschlussstöpsel wurde kein Querkeil befestigt. Die obere Etage stellt eine Bergbaukonsultation dar, rund um den Tisch sitzen 4 Bergof­fiziere in prächtigen Gewändern auf roten, teilweise vergoldeten Stühlen mit einem Papier ohne Beschriftung in den Händen. Auf dem roten Tisch sind Papierstücke mit unleserlicher alter Schrift zu sehen. Rund um den Tisch stehen 4 Bergleute oder Diener, 2 von ihnen in weißem Kittel, roten Hosen, weißen Strümpfen mit langen Zöpfen, mit Stock, Papier und einem Mineralstück in ihren Händen. Die anderen zwei Personen in schwarz-roter Kleidung halten ebenfalls einen Stock. In der mittleren Etage befinden sich ein kleiner Pferdegöpel, ein Handhaspel, und 2 Ge­bäude, die Schmelzöfen darstellen. Neben einigen mit Nummern bezeichneten und mit Erz­grus überzogenen „Mineralsockeln" (kleine Podeste, auf denen je eine Mineralprobe montiert

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