Benke István, Peter Huber: Palackba zárt bányászat (MOIM Közleményei 29; Zalaegerszeg, 2006)

BERGBAUFLASCHEN AUS DEM GEBIET DER EHEMALIGEN ÖSTERREICHISCH-UNGARISCHEN MONARCHIE

Flaschen aus dem 18. Jahrhundert Die ältesten Datierungen stammen aus 1737 (Magyar Olajipari Múzeum, Zalaegerszeg), 1744 (unsicher, Sammlung Huber, Wiener Neustadt, Nr. 65), 1745 (Iparművészeti Múzeum, Bu­dapest, Inv.-Nr. 84.310.1), 1747 (Moravské zemské múzeum, Etnograficky ústav, Brno, DV 67), 1751 (Museum Carolino Augusteum, Salzburg, 1112/24), 1753 (?, Sammlung L. H., Norddeutschland), 1757 (Flascheninneres aus dem Oberösterr. Landesmuseum, Linz, F 7222), 1759 (Sammlung Huber, Wiener Neustadt, Nr. 114, 1762 (verkauft von Huelsmann F.K.A., Hamburg), 1762 (Slovenské banské múzeum, Banská Stiavnica, N 4488), 1762 (Sammlung Huber, Wiener Neustadt, Nr. 442), 1764 (Soproni Múzeum, Sopron-Brennbergbánya, 57.168.1), 1782 (Sammlung Dr. G. V., Oberbayern), 1783 (die Ziffer 3 etwas unsicher; Sammlung M. G., München) und 1791 (Néprajzi Múzeum, Budapest, 62.141.1). Die Flasche aus 1759 weist neben einer genauen Datierung auch den Namen des Herstel­lers „Petrus Czinkraut" und als Besonderheit auch den Herstellungsort Schemnitz auf (Abb. 6), in den drei Eingerichten aus 1762 und ebenso in jenem aus 1764 findet sich der Schriftzug: „Johaties Zinkraut"; in der Flasche aus 1782 ist ebenfalls, allerdings nur schwer lesbar, der Hersteller notiert: „Georgius Blaho fecit Vienna". (Der Name könnte auch Blaha oder Blako heißen.) In einer Flasche aus 1783 einer Münchner Sammlung findet man „Joan. Smitt", in der Budapester Flasche aus 1791 findet sich u. a. zweimal die Nennung: „Jo. Smitt" (wohl der Hersteller), „VIVAT. loan. Gerv. De Wangl" 4 und „Mateg. Stolner" 5 . Somit sind vier Volks­künstler aus dem 18. Jahrhundert bekannt: Petrus und Johannes Zinkraut aus Schemnitz, Georg Blaho (Blaha, Blako?) und Joan. Smitt (Schmitt; wohl auch aus Schemnitz). Flaschen aus dem 19. Jahrhundert Aus dem 19. Jahrhundert wurden die Jahreszahlen 1851 (Központi Bányászati Múzeum, Sop­ron, 69.293.1), 1857 (Sammlung Göbölyös, Ábrahámhegy), 1872 (Slovenské národné múze­um, Etnograficky ústav, Martin, 5841), 1872 (Sammlung M. G, München), 1872 (Sammlung H. C, Wien) und 1890 (Sammlung Göbölyös, Ábrahámhegy) festgestellt. Genaue Datie­rungen der übrigen Flaschen sind außerordentlich schwierig und nur aus Vergleichen und mit entsprechendem Vorbehalt möglich. Folgende Herstellernamen können aus dem 19. Jahrhundert genannt werden: „Johan Fa­bry" (1851, 1857) und „Anton Pospichal" (1890). Es ist anzunehmen, dass es sich zumeist um handwerklich begabte Bergleute handelte, die in ihrer Freizeit solche Bastelarbeiten herstellten. In der Literatur wird bei einigen Objekten (z. B. Österr. Volkskundemuseum Wien, Inv. Nr. 39475, 42497) als Herkunftsort Hallstatt oder Salzkammergut angegeben. 6 Dies trifft sicher nicht zu, weil sich in den Flaschen nicht wie angeführt, Steinsalzkristalle, sondern typische Quarzkristalle und Erzmineralien, die vielmehr auf Fundgebiete um Schemnitz hindeuten, befinden. Bei Kirnbauer 7 wird zudem das Berchtesgadener Land als Ursprungsort genannt. Auch dafür ließen sich keine konkreten Hinweise finden! Auch in Böhmen scheinen keine bergmännischen Eingerichte gefertigt worden zu sein: Trotz freundlichster Unterstützung durch Frau Doz. Dr. Olga Skalníková und Herrn Doz. Dr. Josef Haubelt konnten bisher keine

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