Benke István, Peter Huber: Palackba zárt bányászat (MOIM Közleményei 29; Zalaegerszeg, 2006)

BERGBAUFLASCHEN AUS DEM GEBIET DER EHEMALIGEN ÖSTERREICHISCH-UNGARISCHEN MONARCHIE

BERGBAUFLASCHEN AUS DEM GEBIET DER EHEMALIGEN ÖSTERREICHISCH-UNGARISCHEN MONARCHIE ZUSAMMENFASSUNG Dieser Text basiert teilweise auf jener Veröffentlichung von O. Fitz und P. Huber, die 1995 im Selbstverlag des österreichischen Museums für Volkskunde in Wien erschienen ist. Die ältesten hier erfassten Bergbauflaschen aus dem ehemaligen österr.-ungarischen Raum sind mit 1737, 1744 (unsicher), 1745, 1747, 1751, 1753 (unsicher), 1757, 1759, 1762 (3 Ob­jekte) und 1764 datiert. Sämtliche dieser alten bergmännischen Eingerichte dürften aus dem „niederungarischen" Bergbaugebiet um Schemnitz (Banská Stiavnica, ungarisch früher Sel­meczbänya oder im heutigen ungarischen Sprachgebrauch Selmecbánya) und Kremnitz (slo­wakisch Kremnica, ungarisch Körmöczbánya oder Körmöcbánya) in der heutigen Slowakei stammen; natürlich kommt auch die nähere und weitere Umgebung der genannten Städte als Wohnort der Schnitzer in Frage. Es wird versucht, die Bergbauflaschen in verschiedene Typen zu gliedern, ebenso werden, soweit das möglich ist, die Hersteller dieser kunstvollen Erzeugnisse genannt. FLASCHENEINGERICHTE Als Eingerichte (Geduldflaschen) bezeichnet man Erzeugnisse der Volkskunst, bei denen the­menbezogene Schnitzereien in das Innere von - zuletzt kunstvoll und irreversibel verschlos­senen - Glasflaschen eingebracht werden. Die Flasche selbst bildet somit eine selbst gewählte, hohe handwerklich-technische Hürde für den Schnitzer. Allen Flascheneingerichten gemein­sam sind daher die vom Hersteller betonte Schwierigkeit und scheinbare Unmöglichkeit des Einbringens der einzelnen Bauelemente, die größer als der Innendurchmesser des Flaschen­halses sind. Die zerlegten oder geklappten Einzelteile müssen deshalb gut geplant im Flaschen­inneren zusammengesetzt und mit Dübel- oder Klebeverbindung aufgebaut werden. Hierzu dienen entsprechend feine und lange Pinzettensätze, Nadeln, Zangen, Drähte usw. nötig, die sorgsam und vorsichtig zu benützen sind. Wesentlich einfacher sind kästchenförmige Eingerichte herzustellen (etwa die aus dem Erz­gebirge oder Eisenblütenkästen vom Steirischen Erzberg), die aber hier nicht weiter behan­delt werden. Zu den wichtigsten Arten von Geduldflaschen zählen die Buddelschiffe, religiöse Einge­richte, Vexierflaschen (Puzzlemodelle, Erfinderflaschen) und die bergmännischen Geduldfla­schen. Aber auch andere Themen kommen vor: So etwa der Nachbau von Web- oder

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