Mentényi Klára szerk.: Műemlékvédelmi Szemle 2002/1. szám Az Országos Műemléki Felügyelőség tájékoztatója (Budapest, 2002)
VITA - Daragó László: 20. századi építészeti gondolatok a visegrádi királyi palota helyreállításának történetében
immer vorhanden war (z. B.: im Versuch von Hollókő des Ferenc Mendele, wo das Ziel das Schaffen einer mit der Kulturlandschaft zusammenarbeitenden, lebendigen Siedlung war), wurde die ungarische Sehensweise entscheidend von der Objekt- oder Kunstwerk-zentrischen Denkweise bestimmt. In diesem Artikel wurde dieses Versuchsparadigma bei der Restaurierungsgeschichte des Königspalastes in Visegrád ausprobiert, und die im 20. Jahrhundert diesbezüglich aufgetauchten Baugedanken aus der Sicht dieses lebenden Denkmal-Begriffs untersucht. Die Forscher zogen seit dem Auffinden im Jahre 1916 das Gebäude fast aus der Vergessenheit hervor. Seit den 1934 begonnenen Ausgrabungen des Archäologen und Baumeisters János Schulek sowie seinen provisorischen Schutzdächern zeichnet sich - diesem Gesichtspunkt zufolge - bis Heute ein Bogen aus, der in Richtung Zurückgewinnen der Gebäudeformen des Ruinenfeldes zeigt. Meilensteine hierbei sind die Wiederherstellung des Ostabschnittes des Kreuzganges 1951 durch Kálmán Lux, wobei der Restaurator Ernő Szakái war, desweiteren die Tätigkeit von Alajos Sodor, der statt der von Lux gebrauchten Ziegeln bei den Ergänzungen zur Anwendung von Steinmaterial überging, und im Obergarten die Kopie des Löwen-Brunnens aufstellte sowie János Sedlmayr, der das erste Interieur (den großen Keller) schuf und den Kreuzgang nach Innen drehte. Hierbei brachte die Wiederherstellung von Zoltán Deák an der Jahrtausendwende eine große Wende, der sowohl das Gebäude des nordöstlichen Palastes, als auch dessen Umgebung im Verhältnis zu seiner ursprünglichen Ruinengröße auf das Vielfache ausbaut. Diese große Veränderung ist teilweise dem zu verdanken, dass unter der Leitung von Mátyás Szőke und Gergely Búzás seit Ende der 1980er Jahre beispielhafte Erschließungs-, Ordnungs- und Analysierungsarbeiten laufen, die die Authentizität der Rekonstruktion garantieren. Die Raumreihe des Erdgeschosses wurde im Palast rekonstruiert, die Räume im Obergeschoss des Ostflügels und der Prunkhof fast in voller Größe mit der Kopie des Herkules-Brunnens. Der große Obstgarten wird wiedererbaut und er beginnt sein neues Leben. Somit kann der Palast in seiner jetzigen Form - zwar immer noch fragmentarisch - aus seinen originalen Raumverhältnissen das Mehrfache zeigen, wie früher. Dies ist aus der Sicht des mehrschichtigen Authentizitäts-Begriffs des lebenden Baudenkmals eine erfreuliche Entwicklung. Die unverwirklichten Baugedanken vermehrten sich in Folge des Anfang der 1970er Jahre ausgeschriebenen Konstruktionstenders in dokumentierter Form. Ihr allgemeines Kennzeichen, das sich schon im Offert zeigte, war, dass man sich mit der Ruine nicht beschäftigte, diese blieb nur romantische „Kulisse", daneben stellt man an die Stelle des Obstgartens meist ein modernes Museumsgebäude aus Glas bzw. Beton. Hierin offenbart sich das kartesianische Denken der Zeit, das lieber die Gegenwart der modernen Baukunst auf dem Ruinenfeld präferiert, als die Rekonstruktion. Die Gewinner des Tenders, Margit Pázmándi und Csaba Virág, bekamen den Auftrag für die Ausarbeitung eines detaillierten Genehmigungsplanes, in der sie ein mehr oder weniger Massenrekonstruktion präsentieren. Also erschien vor dreißig Jahren in Form eines detaillierten Entwurfs bereits der Gedanke des bedeutenden Ausbaus der Ruine. Allerdings hätte auch dieser Plan die „Unvollständigkeit" bewahrt, den vollen Querschnitt des Gebäudes gezeigt, aber die Einheit und Geschlossenheit des