F. Mentényi Klára szerk.: Műemlékvédelmi Szemle 1998/2. szám Az Országos Műemléki Felügyelőség tájékoztatója (Budapest, 1998)
MŰHELY - Söptei Imre: A kőszegi temető
dieser geschlossen. Am jetzigen Ort werden die Kőszeger seit den 1630er Jahren beerdigt. An der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert gab es in der Stadt gleichzeitig drei Friedhöfe, aber neue Begräbnisse fanden nur noch im dritten statt. Auf dem neuen Gebiet erbaute man den auch über kultische Bedeutung verfügenden Zaun und die Kapelle bereits in den ersten Jahrzehnten. Anstatt der ersten Kapelle mit Holzturm, aber festem Chor wurde 1748-49 eine neue erbaut, bei dem auch der Turm aus Stein war. Dieses auch heute noch stehende kleine Gotteshaus weihte man zuerst dem Heiligen Kreuz, dann dem Heiligen Blut. Leider verfallen die alten Grabmäler immer mehr. Ein Beispiel hierfür ist, daß von den in einem kleinen Inventar von 1930 aufgezählten Steinen sich heute nur noch eins an seiner damaligen Stelle befindet. Es gibt keine im 18. Jahrhundert aufgestellten Denkmäler mehr, aber von den im vergangenen Jahrhundert gemeißelten Steinen sind noch mehrere sehr schöne Stücke auffindbar. Interessant sind die vielen Todes- und Auferstehungssymbole auf ihnen, die vor allem die Renaissance des antiken Symbolsystems, aber auch das Weiterleben der mittelalterlichen Glaubenswelt zeigen. Für die Bewahrung würdig sind auch die an der Jahrhundertwende errichteten monumentalen Granit- und Marmorsäulen. Speziell sind bei den Gräbern die Gußeisenverzierungen, besonders Gitter, die aus einer Werkstatt stammen, trotzdem künstlerische Vielfalt aufzeigen. Der heutige Friedhof zeig mit seiner nahezu regelmäßiger geometrischer Anordnung modernes Bild, aber innerhalb der Parzellen herrscht archaische Unordnung. Das gruppenweise Begräbnis der Familien weist auf alte Bestattungstraditionen hin. Ebenfalls Beweis für das traditionelle Denken ist, daß man früher die Angehörigen der evangelischen und katholischen Glauben von einander entfernt bestattete. Wegen des ständigen Platzmangels seit Anfang dieses Jahrhunderts gibt es heute keine Möglichkeit mehr für derartige Absonderung. Wegen diesem Platzmangel ließ die Stadtleitung von Kőszeg 1998 eine Ermeßung der aus künstlerischer und ortsgeschichtlicher Sicht zu bewahrenden Grabsteine anfertigen. Mit dessen Benutzung plant man die Ausgabe einer Verordnung, die den örtlichen Schutz ermöglichen würde. Die auch deshalb sehr notwendig wäre, weil der Denkmalschutz der sich in Friedhöfen befindlichen Denkmäler bis heute nicht gelöst ist. Wahrlich wurden 1971 auch die Werte des Kőszeger Friedhofes unter Schutz gestellt, aber praktische Schritte vollzog man seitdem nicht. In erster Linie deshalb nicht, weil heute noch die nötigen Ermeßungen und die damit zu bildenden einheitlichen Gesichtspunkte für die Ausbreitung und Präzisierung des Schutzes fehlen.