F. Mentényi Klára szerk.: Műemlékvédelmi Szemle 1998/1. szám Az Országos Műemléki Felügyelőség tájékoztatója (Budapest, 1998)

MŰHELY - Solymossy Ferenc: Piliscsaba orgonájáról

Ferenc SOLYMOSI ÜBER DIE ORGEL VON PILISCSABA Der Grundstein der neuen Kirche von Piliscsaba wurde 1778 gelegt, die Einweihung folgte 1781. Die drei Jahre später hierher gebrauchte Orgel wurde ursprünglich für die Klarissinen von Buda um 1780 verfertigt. Die Visitationsurkunden des 19. Jahrhundert erwähnen die Orgel Ordnungsgemäß. Über die Geschichte der Orgel im 20. Jahrhundert verzeichnet die História Domus lediglich, daß diese im Weltkrieg II. Schäden erlitt, doch wiederhergestellt wurde. 1986 wurde das Instrument in brauchbaren Zustand gebracht. Die Fassade des spätbarocken Orgelkasten ist zweistöckig und drei Felder breit. Das mittlere Feld ist höher und ausbuchtend. Die seitlichen Felder sind niedriger und konkav. Die Fassade ist durch ein Gesims in zwei Stockwerke geteilt. Die Felder wer­den durch je eine Lisene voneinander getrennt. Am unteren Teil der Fassade war das mittlere Feld ursprünglich ähnlich geschweift, wie das Gesims. Im oberen Teil ist in allen drei Feldern ein Pfeifenspiegel angebracht. Die Anzahl der Pfeifen beträgt 1 1-14­11, von den Seiten nach der Mitte mit wachsenden Pfeifen. Die freie Öffnung zwischen den Pfeifenenden und den Gesimsen ist mit durchbrochener Ornamentik ausgefüllt. In dem mittleren Feld sind in den abgestuften Arkaden laufende Ranken. In den seitlichen Feldern ist lediglich eine einfache Ranke. Die Lisenen sind mit geschnitzten Rosen geschmückt. An den Ecken des Hauptgesimses sitzen Putten Füllhörner haltend. Der Orgelkasten ist geädert braun gestrichen. Die Verzierungen und der vor dem Orgelkasten stehende Spieltisch sind weiß, silbern und golden. Das Blaswerk befindet sich in dem Raum neben dem Orgelchor und ist völlig mechanisch. Die inneren Bestandteile sind in dem ursprünglichen Zustand erhalten. Nur die inneren Metallpfeifen sind durch das unfachmäßige Stimmen beschädigt. Die großen Pfeifen ertönen vor der Fassade. Die Anordnung erfolgte nach der Letter ,,A", so daß die größte in die Mitte gestellt wurde und die weiteren Stufenweise nach den beiden Seiten folgten. Die Orgel wurde 1897 durch den Budapester Klavier- und Orgelbauer Josef Wurm umgebaut. Während dieser Arbeit verfertigte er ein neues Blaswerk und einen Spieltisch und ersetzte Pfeifen. Den ursprünglichen Orgelbauer namens Josef Herodek kennen wir kaum. Der aus Neumühl in Mähren stammende, ausgezeichnete Meister erhielt 1793 das Bürgerrecht in Pest und verfertigte Anfang des 19. Jahrhundert zahlreiche Orgeln für Kirchen über­all in Ungarn (Pest: Michaelkirche, Szarvas, Szekszárd, Jászberény, Grábóc, usw.). Sein letztes Werk errichtete er 1823-24 in der Peter und Paul-kirche in Altofen (Óbuda) in Budapest.

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