Horler Miklós: Általános helyzetkép (Magyarország építészeti töredékeinek gyűjteménye 1. Budapest 1988)

Horler Miklós: LAGEBERICHT ÜBER DIE ARCHITEKTONISCHEN STEINFRAGMENTEN IN UNGARN

Beendigung der Arbeiten wurden sie in den Kornspeicher im Hof des Bischofspalastes eigelagert. 1899 beauftragte der Bischof Sámuel Hetyey, Péter Gerecze (1856-1914), aus diesem Material im Gebäude der bischöflichen Bibliothek ein Lapidarium einzurichten und zu diesem Zweck stellte er ihm den Gang und vier Zimmer des Erdgeschosses zur Verfügung. Die Schränke und Ständer der Ausstellung hat, ebenfalls auf Kosten des Bistums, die Firma Hoffmann in Pécs her­gestellt. 25 Hier befand sich das Lapidarium bis 1925, als es in den Souterrainsraum unter der St. Mauruskapelle, an der Südseite der Kathedrale, zwischen dem südöstlichen Turm und der süd­lichen Torhalle verlegt wurde. In dem hier errichteten Dommuseum hat Ottó Szőnyi (1876­1937) die Ausstellung der Steinfragmente veranstaltet. 26 _ 1952 gelangte das Lapidarium wieder an einen neuen Platz, in einen, nach den Plänen von Kálmán Lux (1980-1961) erbauten Arkaden­bau, im Zwinger hinter der Ostseite der Kathedrale. Hier wurden, unter Mitwirkung von Emese Nagy und Ernő Szakái einige Fundgruppen in einer rekonstruktiven Zusammenstellung zur Schau gestellt.27 Die Mauern dieser Lapidariums wurden später, infolge der fehlerhaften Abdichtung so durchnässt, dass auch der Zustand der Steine gefährdet war, deswegen musste man das Lapida­rium schliessen. Die in die Ziegelwände eingebauten Fragmente wurden herausgenommen und dann provisorisch wieder im bischöflichen Kornspeicher untergebracht, wo sie zuerst 1891 eingelagert waren, und nach ihrem fünften Umzug erwarten heute noch eine bessere Schicksalswende. Aus den herausgenommenen Steinen der Kirche von Ják sind nur etwa ein Dutzend in das Nationalmuseum gelangt, die übrigen aber - nahezu 500 Stücke - kamen in den Keller des Museums von Szombathely, wo später eine Werkstatt eingerichtet wurde. 1956 hat das Savaria­Museum die Jáker Fragmente nach den Plänen von Ernő Szakái in eine Ziegelwand eingemauert28 und einer öffentlichen Aussteilung zur Schau gestellt. Diese Ausstellung wurde in den vergangenen Jahren zerlegt und provisorisch im sog. Alten Zwinger in Kőszeg eingelagert. Das Steinmaterial der Liebfrauenkirche in Buda hatte auch ein wechselvolles Schicksal. 1895 hat es der Direktor des 1887 gegründeten Hauptstädtischen Museums, Bálint Kuzsinszky (1864-1938) vom Architekten Frigyes Schulek übernommen. Mangels Platz gerieten die Steine in das bis dahin fertig gewordene Museum von Aquincum, dann in das Gebäude des Hauptstädtischen Museums, das im Stadtwäldchen stand.29 ihr weiteres Schicksal hängt mit derGeschichte des Budapester Historischen Museums, der öffentlichen Sammlung, die gegenwärtig das grösste Ma­terial von Steinfragmenten besitzt zusammen, worauf wir noch zuzückkehren werden. Unter den Kirchenwiederherstellungen der Millenniumszeit ist jene der Franziskanerkirche in Pozsony (Bratislava) ein interessanter Fall. Frigyes Schulek (1842-1919) hat den gotischen Turmhelm völlig durch Kopie ersetzt, nach Beendigung der Arbeit wurden die Teile des abgebro­chenen alten Helms sorgfältig eingesammelt, dann in Stadtpark, auf Kosten der Pozsonyer Ersten Sparkasse pavillonsartig wieder zusammengestellt. 30 Neben den institutionellen Freilegungen und Wiederherstellungen können wir auch kleinere, individuelle Sammleraktionen beobachten. So z.B. bei Alajos Hauszmann (1847-1920), der in Verbindung mit dem Bau des Königspalastes von Buda, eine Menge .Steine aus verschiedenen Zeit­altern und von verschiedener Herkunft einsammelte und im Garten seines Landhauses "Meierhof Anna" zu Szentendre-Izbég aufstellen liess.31 Eine andere Initiative finden wir bei Alajos Stróbl (1856-1926), der einen Teil der gelegentüch der Wiederherstellung der Liebfrauenkriche in Buda durch Schulek herausgenommenen architektonischen Fragmente - vor allem die ganze Umrah­mung des südötstlichen Tores - in den Epreskert benannten Garten hinüberrettete und dort wieder zusammenstellen liess, aus einem Teil der übrigen Fragmente baute er einen Brunnen. Der Brunnen kam später wieder in die Burg, in das Haus der Tochter Strobls (Balta köz 4.). Aus den Steinen der Liebfrauenkirche haben auch andere einige Fragmente in die Garten ihrer Villen in Buda, mit­genommen, z.B. Ferenc Kiss von Kísbaár, Károly Bárczy. Nach dem zweiten Weltkrieg hat das Budapester Historische Museum diese Steine erworben. 32 Hierzu ist der Fall der sog. Visegráder Madonna zu zählen, die 1863 im Dorf Karva (Komitat Komárom), am jenseitigen Ufer der Donau, von der archäologischen Fachabteilung des Vereins der Ungarischen Ärzte und Naturforscher entdeckt wurde. In der Generalversammlung des Vereins brachte man protokollarisch in Vorschlag, dass Imre Nedeczky, in dessen Haus das Renaissance­Tympanon eingemauert war, aufgefordert werde, es dem Nationalmuseum zu überlassen. Die Auf­forderung scheint erfolglos gewesen zu sein, weil das Tympanon bis zur Mitte der 1880-er Jahre

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