Détshy Mihály nyolcvanadik születésnapjára tanulmányok (Művészettörténet - műemlékvédelem 11. Országos Műemlékvédelmi Hivatal, 2002)

B. Benkhard Lilla: A kőszegi Felsőkapu-torony

wohl noch kaum standen. Das Schicksal der Stadt und damit auch die Errichtung ihres Wehrsystems beeinflusste jene besondere Rechtsstellung wesentlich, dass sie zwischen 1445 und 1648 Pfandbesitz der Habsburger wurde und zu den nieder­österreichischen Ländern kam. Der Ausbau der Stadtbefestigung erfolgte Mitte des 16. Jahrhunderts unter Ferdinand I. Die Bauzeit des nördlichen Stadttores ist nicht genau bekannt, aber seine erste namentliche Erwähnung - als Österreichi­sches Tor - stammt aus der Feder von Paolo Giovio bei der Beschreibung des Sturmes von 1532. Damals wurde es stark beschädigt, und erst 1548-1849 für eine ungewöhnlich hohe Summe - von den Maurermeistern Anthon und Thoman ­wiedererbaut. 1575 schützte es eine 31-köpfige Wache mit einer Rollkannone und 15 Wallbüchsen. 1590 und 1598 waren hier Waffenlager und sakrale Schatzkam­mer untergebracht. Mit dem Ausbleiben der türkischen Gefahr war es überholt. Zuerst tauschte man die Holz- mit einer Steinbrücke aus, Anfang des 19. Jahr­hunderts wurde es ringsum eingebaut, 1836 schließlich abgerissen. 1982 legte der Archäologe Kornél Bakay in der Rájnis utca einen quadratischen Steinturm mit Innenposition frei, den er mit dem Turm des Oberen Stadttores identifizierte. 1988-1990 führte der Autor dieses Artikels im Gebäude Rájnis utca 11 Wand­forschung und archäologische Freilegung durch. Der einstige Eigentümer der Immobilie, der Färbermeister Antal Perczer, baute Anfang des 19. Jahrhunderts mit Einfassung der Stadtmauer und des Turmes zuerst ein kleines eingeschossiges Haus, erweiterte dies dann zum mehrgeschossigen, aber nur bis zum stehenden Turm. Bei der Freilegung kam ein bis jetzt unbekanntes, großes Steinmauerwerk mit Bogen, das sich organisch an die nördliche Außenfläche der Stadtmauer schmiegte, ans Tageslicht. Ihren weiteren Abschnitt konnte man in den Häusern Rájnis utca 12 und 13 identifizieren. Den bogigen Wehrbau bestimmte ich damals als Barbakane. 2001 gab es Möglichkeit für kleinere Forschung im Keller der Rájnis utca 12, wo es sich herausstellte, dass die bogige Mauer und die Stadt­mauer einzeln erbaut wurden. Vor Kurzem wurde wertvolles, diesbezügliches Archivmaterial (Schriften und Zeichnungen) gefunden, das im Wesentlichen völ­lig neue Erkenntnisse zur Form des Wehrbaus, seiner Umgebung sowie dem Abriss erbrachte. Es geht aus ihm hervor, dass sich 1826 Anton Párezer mit einem Gesuch an die städtische Baukommission wandte, um ihm den Abriss der Treppe, die in den Turm führte, zu genehmigen sowie für das Auspflastern der Tore und der Brücke die Nutzung der Keller unter der Brücke zu überlassen. Seinem Ge­such legte er als Plan zwei Zeichnungen bei. Die Entwürfe von Karl Schubert enthalten sowohl den damaligen, als auch den geplanten Zustand auf je einem Grundriss und Querschnitt. Aus all diesem kann man eindeutig feststellen, dass es kein gesondertes Stadttor und Barbakane gab, sondern nur ein unregel­mäßiges, hufeisenförmiges, zweigeschossiges Stadttor mit Außenposition, vom Erdgeschoss öffneten sich vier Kanonenscharte und ein schräges Tor nach Norden. Auf den Zeichnungen jedoch gibt es keine Spur vom 1982 freigelegten Objekt. Auf die aufgeworfene Frage kann heute bereits genauer geantwortet wer­den, demnach die Meister 1548/49 am Nordende der Innenstadt ein wesentlich bedeutenderes Bogentor errichtet haben, als das heute bekannte, der wurde aber 1836 abgerissen.

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