Judit Tamás: Verwandte typen im schweizerischen und Ungarischen kachelfundmaterial in der zweiten hälfte des 15. jahrhunderts (Művészettörténet - műemlékvédelem 8. Országos Műemlékvédelmi Hivatal,1995)
Übersicht - I. Produkte der Werkstatt des Ofens mit Rittergestalten und verwandte Kacheltypen - a. Rosettenkacheln
Bei Untersuchung der Werkstattbeziehungen lieferten somit die Verbreitung der einzelnen Varianten und das Vorkommen der mit unterschiedlichen Modeln geformten Kacheln an einem Fundort die meisten Angaben. Die Verbreitungsindizes der typologischen Varianten sind folgende 20 : Zürich, Lindenhof Zürich, Bellevue Zürich, Limmat Zürich, Napfgasse Zürich, In Gassen Wädenswil Alt-Regensberg Dübelstein Konstanz Neu-Schauenburg Basel Löwenburg Schaffhausen Hallwil Zug, Burgbachplatz Zug, Deschwandenhaus Zug, Landsgemeindeplatz Aus dieser Tabelle wird in erster Linie ersichtlich, daß an einer Fundstelle gleichzeitig mehrere Varianten der Rosettenkacheln vorkommen. Zweitens ist es auch sicher, daß die Einzelexemplare I (Abb. 17), J (Abb. 18), Kund L (Abb. 19) Produkte je einer anderen Werkstatt sind, denn ihre typologischen Merkmale von Ton, Engobe und Glasur über den Model bis zur Form des Rumpfes - sind in allen Fällen unterschiedlich. 21 In Basel und seiner Umgebung hat man zur Fertigung der Rosettenkacheln offenbar eine rotgebrannte, körnige Tonart verwendet. Bei den Basler Rosetten (Variante J) könnten zwar sowohl die ungeheuer verschwommenen Umrisse, als auch das kleine Ausmaß auf mehrfache Kopien hindeuten, die „Urquelle" aber entzieht sich unseren Kenntnissen, die Zusammenhänge bleiben verborgen. Wohl handelt es sich hier um vier lokale Werkstätten, die weder miteinander, noch mit den Werkstätten in Zürich und seiner Umgebung in direkter Verbindung gestanden haben. Das trifft auch auf Variante H (Abb. 16) zu, mit dem Unterschied, daß ihre Werkstatt nicht einmal annähernd zu lokalisieren war, weil der Fundort der Kachel unbekannt ist. Die Machart der Hallwilschen Eckkachel (Variante M; Abb. 20) stimmt mit der der Kacheln aus Zürich und seiner Umgebung überein. Die Beschaffenheit eines Zuger Bruchstückes (Variante D?; Abb. 10) ist mit den Zürcher Exemplaren völlig identisch, so kann man vorsichtig annehmen, daß es kein örtliches Erzeugnis war - im Gegensatz zur Variante N (Abb. 21), deren dunkelrosa Ton für Zuger Produkte im allgemeinen typisch zu sein scheint. Dennoch wäre es voreilig, etwas über den Herstellungsort der Zuger Bruchstücke auszusagen, und auch die Herkunft der Konstanzer Kachel (Variante B?; Abb. 4) muß vorläufig ungeklärt bleiben. Die übrigen Varianten (A-G; Abb. 1-3, 5-9, 11-15) bilden eine einheitliche Gruppe, und zwar in dem Sinne, daß sie alle aus gut geschlämmtem, sandgemagertem, ziegelrotem Ton - den wir im weiteren „typisch zürcherisch" nennen wollen - geformt wurden und sich in Zürich und seiner Umgebung verbreitet haben. Ein weiteres gemeinsames Merkmal ist, daß die bunten Blei- und Zinnglaunbestimmbar unbestimmbar unbestimmbar unbestimmbar