Pamer Nóra szerk.: Gerő László nyolcvanötödik születésnapjára (Művészettörténet - műemlékvédelem 6. Országos Műemlékvédelmi Hivatal, 1994)

Feld István – Szekér György: A sárospataki Vörös-torony építéstörténetének vázlata

Zur Baugeschichte des Roten Turmes der Burg von Sárospatak István Feld - György Szekér Die Studie gibt aufgrund der - nach den typologischen Untersuchungen von László Gerő in den 1950-er Jahren, nach den Ausgrabungen zwischen 1958 und 1986, sowie nach der Bearbeitung des Archivmaterials von Mihály Détshy - in den Jahren 1985-1993 durchgeführten Bauuntersuchungen und der zeichneri­schen Bearbeitung deren Ergebnisse, eine kurze Zusammenfassung der Bauge­schichte des mächtigen, mit reichem Spätrenaissance-Dekor verzierten Turmge­bäudes in Nordost-Ungarn wider. Die erste Periode der hier aus methodischen Gründen ausführlich besprochenen Forschungsgeschichte war dadurch geprägt, daß die meisten Forscher den Erbau des Turmes im 13. Jahrhundert suchten. Ausnahmsweise schlug aber Elemér Varjú schon 1932 eine Datierung auf das 2. Viertel des 16. Jahrhunderts vor. Nach den ersten Ausgrabungen und der aus­führlichen Bearbeitung der mittelalterlichen Urkunden wurde in der Forschung jene Auffassung allgemein vertreten, daß der Rote Turm „um 1500" entstand und nach 1534 von den italianischen, deutschen, vielleicht polnischen usw. Bau­meistern von Péter Perényi grundlegend umgebaut wurde. Erst durch die - wegen der Sanierung des Gebäudes möglich gewordene ­Bauuntersuchung (die unserer Auffassung nach ein besonders wichtiger Teil der komplexen archäologischen Erforschung der Baudenkmäler ist) konnten wir be­weisen, daß dieser „Palastturm" oder „Turmpalast" erst 1534-1537 erbaut wurde. Er bildete die Südost-Ecke der zu dieser Zeit als Residenz des mächtigen Magna­ten Péter Perényi errichteten und die ganze Südhälfte der Stadt umfassenden Festung. Die - Festungs. - bzw. Stadtmauern waren mit dem Turm verbunden, die Flakenbüchsen-bzw. Kanonenschießscharten waren zur Flankierung der langen Mauerstrecken sehr gut geeignet. (Abb. 1-4.) Der Turm war eigentlich eine Kombination von einem Batterieturm und von einem repräsentativen turmartigen Palast - für den letzteren finden wir beson­ders in Polen gute Paralellen, wie z.B. in Piotrkowie, aus den Jahren 1512-1519. Sein Entstehen verdankt er den damaligen historischen Verhältnissen von Türken besetzten Ungarns. Wir konnten eine Planänderung innerhalb der ersten Bauperiode feststellen. Das Keller- und das Erdgeschoß wurden in der Phase LA erbaut (Abb. 12-13., 15.) und danach plante man einen herumlaufen­den Gang mit Schießscharten im 1. Obergeschoß. Anstatt dessen entstand hier in der Phase I.B. ein repräsentatives, mit einmaligen Renaissance-Fenstern beleuch­tetes Wohngeschoß und der Gang wurde etwas höher ausgebildet (Abb. 7-8.) Alle Gewölbe bis zu dieser Höhe wurden in dieser Phase errichtet und - von einigen einfacheren Änderungen abgesehen - alle Renaissance-Details der Fenster, Türen, Kamine sind in situ. Dagegen erlitt das 2. Obergeschoß später so viele Än­derungen, daß wir seine früheste Form kaum rekonstruieren können (Abb. 5.) Es ist aber sehr wahrscheinlich, daß die jetzige Grundrißdisposition - großer Saal, Empfangszimmer (vielleicht Kapelle?), Vorzimmer mit Kamin, Schlafzim­mer - mit der aus dem 16. Jahrhundert übereinstimmt. Es ist nicht auszuschlie­ßen, daß der Turm in der Perényi-Zeit noch über ein weiteres Geschoß verfügte. Es ist nicht eindeutig nachzuweisen, wann der erste Umbau am Turm durch­geführt wurde. Vielleicht um 1600, als Ferenc Dobó der Burgherr war. Diese Bau­tätigkeit beschränkte sich nur auf das 2. Obergeschoß, wo in den Süd-, West- und

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