Pamer Nóra szerk.: Gerő László nyolcvanötödik születésnapjára (Művészettörténet - műemlékvédelem 6. Országos Műemlékvédelmi Hivatal, 1994)

Gerő László 85 éves / Glückwunsch zum 85. Geburtstag. Horler Miklós köszöntője

Die Reihe seiner Auszeichnungen beginnt 1956 mit der Verdienstmedaille für Sozialistische Arbeit, ihr folgt 1959 die I. Stufe des Ybl-Preises und 1969 der Orden der Arbeit in Silber, 1970 die Auszeichnung für Hervorragende Berufstä­tige der Bauindustrie, 1972 Plakette für den Ungarischen Denkmalschutz. 1973 war das Jahr der hohen Auszeichnungen: auf internationaler Ebene der Herder­Preis und daheim der Staatspreis. 1975 erhielt er die Erinnerungsmedaille des Internationalen Burgen-Institus; 1976 den Orden der Arbeit in Gold, anläßlich seiner Pensionierung. Gleichzeitig ehrt ihn der Verband der Spanischen Burg­freunde mit der silbernen Verdienstmedaille. Im Jahre 1985 bringt die Haupt­stadt Budapest, wo er seine Täügkeit begann und für die er so viel geleistet hat, ihre Anerkennung mit dem Pro Urbe-Preis zum Ausdruck. Schon dieser kurze Uberblick läßt erkennen, daß wir am 85. Geburtstag von László Gerő eine außergewöhnliche Persönlichkeit feiern. Eine Persönlichkeit im wahren Sinne des Wortes, denn während er zeitlebens in einem breiten Kol­lektiv, für eine große Gemeinschaft lebte und wirkte, vermochte er jederzeit seine menschliche, berufliche, gesellschaftliche, politische und geistige Unab­hängigkeit zu bewahren. Sein überlegenes Wissen und seine imponierende Selbstsicherheit sind mit einem heiteren, liebenswerten und lebensfrohen Natu­rell verbunden; mit diesen Eigenschaften konnte er immer alles erreichen, was er nur wollte und war auch jederzeit selbst von jenen geachtet und respektiert, die mit ihm nicht einverstanden waren oder die er selbst kritisiert hatte. Wenn es sein mußte, ertrug er Demütigungen mit überlegener Eleganz und zeigte uns in vorbildlicher Weise, wie man sich über die von Engherzigkeit, Neid und niederer Gesinnung verursachten Kränkungen und Unrecht großzügig hinwegzusetzen hat. Er bekannte sich stets selbstbewußt zu sich selbst, seiner Auffassung, seinem Alter und seiner Meinung und, frei von Opportunismus, bewahrte er bis heute seine Freiheit und Unabhängigkeit. Neben seinem großen Wissen und seinem reichen Lebenswerk liegt hier das andere Geheimnis der Sympathie und der Ver­ehrung, die ihn von allen Seiten umgeben. Wenn ich nun aus Anlaß dieser erfreulichen und schönen Jahreswende zum Schluß meine Glückwünsche darbieten möchte, darf ich, in Kenntnis seiner Frohnatur, wohl hoffen, daß er es mir nicht verübelt, wenn mir jetzt die Anekdo­te eines alten Pfarrers einfällt, den sein Bischof zum Geburtstag mit folgenden Worten beglückwünscht: „Möge dich der liebe Gott noch hundert Jahre erhal­ten!" Und in aller Bescheidenheit erwiderte der Pfarrer: „Hochwürdigen, setzen wir doch der unendlichen Güte der göttlichen Vorsehung keine Grenzen!" Auch wir wollen das nicht tun. Mit inniger Liebe danken wir László Gerő für alles, was er in seiner langjährigen Laufbahn für die unersetzlichen Werte unga­rischer Kultur getan hat, wir bedanken uns für die Werke, die er schuf, für den Unterricht, den wir von ihm bekamen, für das Beispiel, das er uns zeigte, und so will ich ihm einstweilen nur wünschen, daß in zehn Jahren wieder ich es sein darf, der ihm gratuliert, während er gerade den achtundvierzigsten Jahrgang von „Műemlékvédelem" redigiert. Miklós Horler

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