Pamer Nóra szerk.: Gerő László nyolcvanötödik születésnapjára (Művészettörténet - műemlékvédelem 6. Országos Műemlékvédelmi Hivatal, 1994)

Gerő László 85 éves / Glückwunsch zum 85. Geburtstag. Horler Miklós köszöntője

chitektonischen Fakultät Vorlesungen über Denkmalschutz, ein Wahlfach, welches immer mehr Studenten anzog und zu engagierten Anhängern oder aktiven Mitarbeitern des Denkmalschutzes machte. Seit 1968 Titularordinarius, setzte er in den 70er Jahren im Rahmen der Sektion für Fachingenieure des Denkmalschutzwesens seine pädagogische Tätigkeit an der Technischen Univer­sität fort, wobei er Generationen von Architekten sein Wissen und seine Erfah­rungen weitergab und sie zum hingebungsvollen Dienst für eine gute Sache an­spornte. Außerdem hielt er Vorlesungen in zahlreichen europäischen Ländern und unterrichtete 1972-74 in Bagdad an den UNESCO-Kursen über die Restau­rierung von Baudenkmälern. Ein wichtiges Anliegen - neben der Ausbildung von Fachkräften - war für ihn stets der entsprechende gesellschaftliche Hintergrund des Denkmalschutzes, die Gestaltung der öffentlichen Meinung und die fachgemäße Informierung. Seine Facharbeiten sind immer in einem Stil verfaßt, daß sie auch der breiten Leser­schaft verständlich sind; darüber hinaus schrieb er aber auch eigene populärwis­senschaftliche Bücher für das breite Publikum zwecks Verbreitung der Baukultur: ,Az építészeti stílusok" (Die Baustile. - 1957), „Felfedező úton épületeink között" (Auf Entdeckungsreise zwischen unseren Bauwerken. - 1966), „Magyar műemlé­ki ABC" (Alphabet ungarischer Baudenkmäler. - 1984), „Műemlékekről minden­kinek" (Uber Baudenkmäler für jedermann. - 1987). Die populärwissenschaftli­che Literatur darf überhaupt nicht geringschätzig abgetan werden, sie stellt die Autoren vor eine schwierige Probe und nicht viele muten sich ein derartiges Un­terfangen zu. Es verlangt sowohl ein profundes, enzyklopädisches Wissen, wie auch einen flotten, allgemein verständlichen Stil. László Gerő verfügt über beides und deshalb gehören seine populärwissenschaftlichen Werke zum Besten dieser Gattung. Als er 1976 in den Ruhestand trat, war dies eine rein formelle, unwesentliche Angelegenheit, denn auch in seiner aktiven Dienstzeit hatte er nie für seinen Be­amtenstuhl gearbeitet, sondern stets für seinen Lebensberuf, gleichsam als Ein­manninstitution, die eben nicht pensioniert werden kann. Auch weiterhin leitete er die Restaurierung und Präsentierung verschiedener Teile des Ofner Burgkom­plexes, so des nördlichen mittelalterlichen Mauerwerkes, des sog. Löwenhofes und der mittalalterlichen Teile des St. Georgsplatzes, ferner die kunstdenkmalge­rechte Restaurierung der Redoute am linken Donauufer und kehrte schließlich für eine Weile als Architekt zum Schauplatz seiner Jugendjahre, zu den Urquel­len nach Rom zurück. Ende der 70er Jahre beteiligte sich der ehemalige Stipen­diat nunmehr als Experte und Kontrolleur an der Restaurierung des Palazzo Fal­conieri und wurde 1980 von Kardinal Lékai beauftragt, die Pläne für die vatikani­sche ungarische Kapelle, des Oratoriums Magna Domina Hungarorum in den Grotten des San Pietro, zu entwerfen. Die Realisation dieser ehrenvollen Aufgabe, ein Bauwerk, das seine Heimat in der Ewigen Stadt vor der ganzen Welt repräsentiert, war die Krönung einer Lebensbahn, gewidmet der Erhaltung histo­rischer Werte des Geburtslandes. Seither arbeitet er unverdrossen weiter - schreibt, redigiert, rezensiert, kriti­siert, begutachtet ohne Unterlaß. Regelmäßig beteiligt er sich an der Arbeit des Akademischen Komitees und bewegt sich ebenso heimisch in seinem ehemaligen Amtsgebäude wie eh und je. Bis heute begleiten diese reichhaltige Lebansbahn in- und ausländische Aner­kennung und Hochschätzung. Bereits 1941 Doktor der Technischen Universität, 1955 Kandidat und 1977 Doktor der technischen Wissenschaften, 1968 Titularpro­fessor der Budapester-, und 1986 Ehrendoktor der Wiener Technischen Universität.

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