Pamer Nóra szerk.: Gerő László nyolcvanötödik születésnapjára (Művészettörténet - műemlékvédelem 6. Országos Műemlékvédelmi Hivatal, 1994)

Buzás Gergely: A budai királyi palota déli nagycsarnoka

Der Südliche Prunksaal der Ofner Königsburg Gergely Búzás Die Wiederherstellung des südlichen Prunksaals der Ofner Königsburg gilt im Bereich des Denkmalschutzes zu den besten Arbeiten von László Gerő. Ohne in den Ergänzungen störend fremde Lösungen anzuwenden, folgte er getreu den ursprünglichen Formen; seine Restaurierungsmethode, wodurch das Original von den modernen Zutaten deutlich getrennt wird, ist gerade deshalb glaubwür­dig und auch heute befolgenswert. Der südliche Prunksaal ist von hervorragender archäologischer und bauge­schichtlicher Bedeutung. Gewisse Einzelheiten, so der polygonale geschlossene Erker an der nordöstlichen Ecke des Saales, der Unterteil seines nördlichen Pfei­lers oder im Keller die Uberreste von zwei Pfeilern, sind laut Ansicht des Verfas­sers aus einem früheren Gebäudetrakt erhalten geblieben; im Grundriß wiesen sie einen engen Zusammenhang mit dem benachbarten Stephansturm auf und sind mit diesem altersgleich. Der Turm - bzw. die sog. Stephansburg - ist relativ genau von der Mitte des 14. Jahrhunderts zu datieren. (Eine Münze des Königs Karl-Robert (1308-1342) gibt uns den terminus post quem der Bauzeit, ferner ist der auch im Mittelalter gebräuchliche Name des Turmes altersbestimmend, da er auf den jüngeren Bruder von König Ludwig I. d.Gr. (1342-1382), den Prinz Stephan, hindeutet.) Die Stephansburg war eine Festung mit Zentralhof am süd­lu hen Gipfel des Ofner Schloßberges. Der Unterbau des östlichen Turmes ist bis heute erhalten geblieben. Die Uberreste des südlichen Flügels sind im späteren Prunksaal eingeschlossen. Ein Umbau erfolgte unter Sigismund d. Luxemburger (1387-1437), doch kamen bislang keine konkreten archäologischen Beweise zum Vorschein. In einem Fenster des Prunksaales, welches an seiner ursprünglichen Stelle er­halten blieb, wurde ein intaktes Detail des steinernen Festerrahmens gefunden. Darauf ist eine ganz typische Detailform der Ofner Gotik aus Sigismunds Zeiten zu beobachten (s. Abb. 5.): ein Sockel, mit Profilstäben gegliedert, die die Ein­kehlung verkleiden. Diese Form erscheint in Ofen an den Fensterrahmen des eh maligen Sigismund-Palastes, der im nördlichen Teil der Königsburg stand, das Marientor der Liebfrauen-Pfarrkirche, und das bereits im Mittelalter abgerissene westliche Tor der Pfarrkirche Maria-Magdalena (beide in Ofen). Dieser Form gingen in der ersten Hälfte des 14Jh. die Werke des süddeutschen Parlers voran. In diesem Kreis blieb der besagte Sockeltyp bis Mitte des 15. Jh. erhalten, ja seine Verwendung ist in seinen Nachwirkungen bis zum Ende der Gotik zu beobach­ten. Die den Ofner Stücken am nächsten stehenden Varianten sind aus den ersten Jahrzehnten des 15. Jh. aus süddeutschem Gebiet bekannt. Die typischen Steinmetzzeichen des Marientors erscheinen auch in Ofen an einer Mauer im Königsschloß, von der wir wissen, daß sie unter König Sigismund gebaut wurde. Laut Verfasser stellen die Errichtung des Marientors, der Umbau der Liebfrauen­kirche und der Kirche Maria-Magdalena die Teile der gleichen großangelegten Bauwelle unter Sigismund dar, die zur Ausweitung der Königsburg sowie zum Aufbau des südlichen Prunksaales und des Sigismund-Palastes führte. In all diesen Bauarbeiten spielten jene süddeutschen Steinmetze eine ausschlaggeben­de Rolle, die Sigismund auf dem I Ieimweg vom Konstanzer Konzil in der zweiten Hälfte der 1410-er Jahre in seinen Dienst stellte.

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