Lővei Pál szerk.: Horler Miklós Hetvenedik születésnapjára Tanulmányok (Művészettörténet - műemlékvédelem 4. Országos Műemlékvédelmi Hivatal, 1993)
Buzás Gergely – Lővei Pál: A visegrádi királyi palota Mátyás címeres kályhája
Auch die Form des Visegráder Matthias-Ofens ist gut zu rekonstruieren aufgrund der in größerer Menge erhaltengebliebenen Bruchstücke. Der gemauerte Sockel war mit goldbraun glasierten Maßwerkplatten bedeckt. Darüber folgte ein profilierter Sockel und eine Kachelreihe mit geschlossener Vorderseite. Die folgenden zwei Reihen bestanden aus Nischenkacheln. Auf der einen Seite waren sie netzartig und auf der anderen Seite im Verband gesetzt. Die Ecken der oberen Reihe des unteren Teiles waren schräg abgeschnitten, darunter standen Terrakottaskulpturen. Die Kanten der darunter befindlichen Kachelreihe waren mit leeren Nischen für Statuen geschmückt. Der obere Teil des Kachelofens bestand aus Kacheln mit viererlei Mustern und geraden, bzw. gebogenen Seitenkanten. Daraus ist zu schließen, daß die Form des Ofens ein auf beiden Seiten abgerundetes Rechteck war. Nach oben war er von einem Gesims mit ausladendem Profil abgeschlossen. Vermutlich befand sich unter dem Gesims ein goldbraun glasierter Stab. Hinter den durchbrochenen Kranzkacheln, die keine Rückwand aufwiesen, aber mit Eselrückenbogen, grünglasiertem Rahmen, goldbraun glasierten Engeln, Wappen ohne Glasur, weiß engobierten Krabben und Kreuzblumen ohne Glasur geschmückt waren, ragte ein aus goldbraun und grün glasierten Platten mit Blendmaßwerk zusammengestelltes Dach hervor, das an seinen beiden Enden mit großen Kreuzblumen geschmückt war. Diese Ofenform mit gedehntem Grundriß, die auch von dem späteren Salzburger Kachelofen bekannt ist, kann auf architektonische Vorbilder vom Anfang des 15. Jhs. zurückgeführt werden, wie der Turm des Kölner Rathauses oder der Rote Turm in Halle an der Saale.