Lővei Pál szerk.: Horler Miklós Hetvenedik születésnapjára Tanulmányok (Művészettörténet - műemlékvédelem 4. Országos Műemlékvédelmi Hivatal, 1993)

Lukács Zsuzsa – Szónoky Miklós – Hadnagy Árpád: A Szeged-alsóvárosi ferences kolostor kőfaragványairól

wurden von dem Orden lange aufbewahrt; nach 1948 gelangten sie in die Auf­schüttung des ehemaligen Stalles. Geologische Untersuchungen Das Gesteinmaterial, das bei der Untersuchung der Kirche und des Klosters zum Vorschein kam, warf die auf der Hand liegende Frage auf, aus welchem Stein­bruch des damaligen Ungarn es zu dem Ort seiner Verarbeitung geraten ist. Die wirtschaftsgesehichtlichen und verkehrsgeographischen Untersuchungen lenk­ten die Aufmerksamkeit auf ein engeres Gebiet, dessen genauere Abgrenzung erst die petrographischen Vergleichsuntersuchungen ergeben können. Das in großer Menge zum Vorschein gekommene Gestein klassifizierten wir nach den Untersuchungen vor Ort, und mit den aus diesen Typen gewonnenen Mustern führten wir mikroskopische Gesteinidentifikationen durch. Den Quellen nach war es auch bisher bekannt, daß die Ziermotive der Bruch­steine des südöstlichen Teiles der Ungarischen Tiefebene zum größten Teil auf den siebenbürgischen „Salzweg", auf der Mieresch, hierher kamen. Die makro­und mikroskopischen Untersuchungen der Muster des als Unter-Kreide-Karpa­ten-Sandstein, als Sarmatien(Miozän)-Oolithen- und Miliolinen-Kalkstein und als Pleistozän-Kalktuff (Travertin) identifizierten Gesteins deuten darauf hin, daß sich die Steinbrüche in Siebenbürgen (in Rumänien) zwischen Déva und Gyula­fehérvár, am Nordufer der Mieresch befunden haben könnten, wo dieses Gestein bis heute als Baumaterial gebrochen wird. Zur Zeit der Romanik verwendete man fast ausschließlich die grob- und fein­körnigen Arten des leicht zu bearbeitenden festen Unter-Kreide-Karpaten-Sand­steines. In der Gotik verarbeitete man außer dem abgerissenen und umgeschnitz­ten Steinmaterial des eben genannten Gesteines mit Vorliebe Kalktuff (Traver­tin) und den hervorragend metzbaren Oolithen- und Miliolinen-Kalkstein. Das Steinmaterial des Barocks war schon abwechslungsreicher. Neben der Wie­derverwendung des Gesteinmaterials früherer Zeiten kamen auch neue Gestein­sorten vor. Das Material der Türrahmen, Tore und Statuen aus dieser Zeit stammt aus dem Westteil und der Mitte des Landes. Man kann den roten Kalk­stein der Jurazeit aus Gerecse (Tardosbánya), den Sarmatien-Kalkstein aus der Gegend von Buda (Sóskút) und den Leitha-Kalkstein des Miozäns aus der Gegend von Fertőrákos sowie Kalktuff (Travertin) von Süttő auffinden. Der beherrschende Anteil der Zeigelsteine im Kloster und in der Kirche und das gebrannte Keramikmaterial der gotischen Rippen im Kapitelsaal wurden den Untersuchungen nach aus dem vom Ende des Pleistozäns stammenden Löß (Al­luvial) hergestellt. Wahrscheinlich aus dem gleichen Material sind die Formzie­gel des Gewölbes der Kirche.

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