Lővei Pál szerk.: Horler Miklós Hetvenedik születésnapjára Tanulmányok (Művészettörténet - műemlékvédelem 4. Országos Műemlékvédelmi Hivatal, 1993)

Bodnár Katalin – Juan Cabello – Simon Zoltán: A zagyvafői vár kutatása

Die Erforschung der Burg von Zagyvafő Katalin Bodnár - Juan Cabello - Zoltán Simon Neben Zagyvaróna, auf dem sich in der Nähe des Dorfes erhebenden, 423 m hohen Hügel, bzw. auf seinem fast waagerechten, in ostwestlicher Richtung schmalen, 32 x 17 m großen Plateau wurde die Burg Zagyvafő erbaut. Der steile Berghang streckt sich um 6-8 m unterhalb der Bergspitze fast wie ein Rock aus. Diese etwa 9-10 m breite, sanft abfallende Zone ausnutzend wurde der heute bloß 100-150 cm breite und 100-130 cm tiefe Burggraben gezogen, der an der Nordseite inzwischen von der Erosion zerstört wurde. Als Ergebnis der Freilegung tat sich das Bild einer in zwei Bauperioden ent­standenen Burg auf. An der höchsten (westlichen) Seite des schmalen Hochpla­teaus wurde ein direkt auf den Felsen fundamentierter, 9 x 9 m großer, aus Bruchsteinen gemauerter Turm errichtet, von dem sich nur die erste Reihe des Fundamentes erhalten hat. Wir nehmen an, daß er wenigstens zweistöckig war, obwohl wir seine Höhe nicht kennen. Aufgrund einiger in den Felsen gehauener Pfostenlöcher denken wir, daß der Turm am Rande des Plateaus von einer Palisa­de umgeben war. Anhand einiger charakteristischer Keramiktypen, die wir auf der Felsenfläche gefunden haben, müssen wir die Bauzeit des Turmes auf das Ende des 13., bzw. den Anfang des 14. Jhs. setzen. Wir tun dies, ungeachtet der Tatsache, daß die Burg schriftlich erst im November 1426 erwähnt wurde. Die Siedlung selbst taucht zwar bereits 1290 in den historischen Quellen auf, aber der Name eines Mitgliedes der Familie Zagyvafői ist erst 1342 in einer Urkunde zu lesen. Die Familie Zagyvafői, die aus dem Geschlecht Kacsics, aus dem Zweig Folkus stammt, und auch mit der Familie Szecsenyi verwandt war, mit ihr sogar enge Beziehungen unterhielt, mag schon während der ersten Besitzverteilung des Zweiges Folkus oder nicht viel später ihre Burg errichtet haben. Jedenfalls ist auch die Tatsache, daß die Güter der Burg aus dem 14. und 15. Jh. (Zagyvafő, Korlát, Garáb, Inaszó und Szenterzsébet) früher ohne Ausnahme als Stammgüter der Familie betrachtet wurden, ein Beweis dafür, daß die Burg schon in der ersten Hälfte des 14Jhs. gestanden haben muß, und ihr Besitzer die Familie Zagyvafői war. In der zweiten Bauperiode, vielleicht noch im Laufe des 14. Jhs. wurde - unter Beibehaltung des Turmes - eine die ganze Fläche des Hochplateaus einnehmen­de Burg gebaut. An der Nord-, bzw. Ostseite dieser Burg, die einen unregelmäßi­gen rechteckigen Grundriß mit abgerundeten Ecken aufwies, wurde der sich an die Burgmauer lehnende, L-förmige, vermutlich zweistöckige Wohnflügel errich­tet. Die Zisterne hat man auf der Nordseite des Hofes, der von dem Wohnflügel, der südlichen Burgmauer und dem Turm begrenzt war, angelegt. Die Familie Zagyvafői starb 1427 aus, und König Sigismund verpfändete die Burg mitsamt ihren Gütern an Pál Bessenyő aus Özdöge. Die Festung war 1435 verlassen und blieb es vermutlich bis in die 50er Jahre des 15Jhs. hinein, als sie von den Hussiten erobert wurde. Matthias hat sie 1460 belagert und erfolgreich eingenommen. Nach der Aussage der archäologischen Beweise (1465 geprägte Denare von Matthias) wurde die Burg zu dieser Zeit noch repariert, kurz danach aber, 1478, wurde sie als verödet erwähnt und fing langsam an zu verfallen.

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