Népek és nemzetek közös építészeti öröksége (Az Egri Nyári Egyetem előadásai 1988 Eger, 1988)

Teppo Korhonen: Über die westliche und östliche Züge der finnischen Volksarchitektur

Jahrhunderts zu, und entsprechend folgen die Wohngebäude dei grössten Gutshöfe dem Stil des Empire, der in je­nem Jahrhundert für die städtischen und öffentlichen Gebäude in Finnland übernommen worden war. Das Empire betonte stark die Horizontalität. Die Holzverkleidung der Aussenwände bestand aus langen waage­rechten Brettern, die die Blöcke der Steinhäuser nachahmen. Die Architektur des Empire bevorzugte heuere Pas­telltöne in Gelb, Blau, Rot und Grün. Man verwendete auch nach dem Petersburger Empirestil T-Fenster, deren Merkmal ein Fensterkreutz in T-Form ist. Die Wohnhäuser haben ein vierflächiges Walmdach; die Pilaster, Fenster und Schornsteine bilden senkrechte Achsen, das niedrige Fenster unterhalb der Dachtraufe hat die Form eines auf seiner langen seite ruhenden Segments. Im 19. Jahrhunderl begann man an den Bauernhäusern mehr als eher Ver­anden anzubauen. Bei den Renaissance- und Empirebaulen sind die Säulen, die Pilastern und die Balustraden we­sentliche Stilmerkmale der Vorderbauten. Ende des 19. Jahrhunderts kam in den Städten und in gewissem Mass auch auf dem Lande Holzschnitzkunst, ein Holzdekor der Kleinen Formen auf, wofür man in Finnland die Bezeichnung nikkarityyli- „Tischler- oder Schrei­nerstil" kennt. Dieser Stil — Schweizerstü — hat einen internationalen Hintergrund, denn er kam auf Anregung aus dem Ausland an den ältesten Bahnhofsgebäuden vor. Züge dieses Stüs kann man an den Fenstern, Dachdekoratio­nen und Säulen der langen Veranden sehen. Später — mit Neogothik und Neorokoko — wurde eine mit zahlreichen kleinen Fensterscheiben dekorierte geschlossene Veranda üblich. Die Mittelalterliche Gebäudeordnung war sowohl in den Städten als auch auf dem Lande verworren, denn die Gebäude wurden normalerweise nicht nach einem vorherigen Plan um den Hof herum errichtet. Mit Beginn der Neuzeit änderte sich Situation: beim Städtebau berücksichtigte man systematischer einen Bauleitplan, und auf dem Lage ging man zu regelmässigen Gehöftformen über. Im südwestfinnischen allen Ackerbaugebiet begann man bereits zumindest schon im 14. Jh. die Gewanneinlei­lung. In dieser Bodenaufteilung (sog.Sonneneinteilung) wurde jedem Hof ein viereckiges Grundstück vom Gebiet des Dorfes zugemessen. Dies zwang den Bauern, die Gebäude auf einem ziemlich kleinen Gebiet zu sammeln. Als zweite Ideequelle dienten offensichtlich die Burgen, Pfarrhöfe und vielleicht auch die mittelalterlichen städtischen Häuser. Auf diese Weise entstanden geschlossenen Gehöfte, die allgemeine in Westfinnland und besonders bei wohlhabenden Bauern üblich wurden. Dort, wo die Sonnen- oder Gewannemteüung am vollständigsten durchgeführt wurde, hat man mächtige Wurt­zelstock-Türpforten geschlossener Höfe angetroffen, an denen mittelalterliche Formen u.a. in der Verzierung of­fensichtlich als direkte lokale Überlieferung erhalten geblieben sind. Es hat in Finnland zweierlei Arten von geschlossenen Gehöfte gegeben. Bei beiden standen die Gebäude an allen vier Seiten des Grundstücks und konnten einen völlig geschlossenen Hof bilden. Bei dem einen Typ wurde der Hof durch einen Zaun zweigeteilt, bei dem anderen standen Gebäude zwischen den Hofhälf ten. Der Hof, auf dem das Wohngebäude stand, hiess miespiha 'MSnnerhof\ die gegenüberliegende Hälfte mit den Viehställen hiess karjapiha 'Viehhof. In Ostbottnien gab es neben den genannten Hofformen noch einen dritten Typ, bei dem die Gebäude zwar um den viereckigen Hof angeordnet waren, aber keinen geschlossenen Hofbereich bildeten. Die regelmässige Hofformen gelter, in der Kulturgeschichte als Produkte der Renaissance. In Finnland sind sie westlicher Herkunft, denn alle drei genannten Hof typen waren auch in Schweden üblich. Ihre Verbreitung nach Finnland folgte offenbar administrativen Wegen, d.h. die Amtswohnungen der Pfarrer, Beamten und Offiziere wurden in dieser Art gebaut, und von dort fand sie bei den Bauern Eingang. Bei der Erforschung aes Volkslebens darf man jedoch nicht nur auf die äusseren Vorbilder und die kulturischen Verhältnische achten, sondern die Gemeinschaft muss von ihren eigenen Voraussetzungen her untersucht werden. In dichtgebauten Dörfern war eine regelmässige Gebäudeordnung günstig, denn auf diese Weise konnte auch gerin­gem Raum mehr Gebäude untergebracht werden als bei planlosem Bauen. Die viereckigen Höfe waren also vor al­lem in Dörfern mit Gewanneinteilung günstig. Der geschlossene Hof hatte unter den Bauern zweifellos auch einen Statuswert. Der geschlossene Hof entstand nicht aus Gesichtspunkten der Sicherheit für den Bauernhof, auch nicht aus dem Bedürfnis, das Vieh zusammenzuhalten, obgleich er sich für diese Zwecke gut eignete. Dass die Gebäude der einzelnen Höfe im Binnenland normalerweise getrennt plaziert wurden, zeigt bereits, dass der Sicherheitsfaktor hinsichtlich möglicher Raubtiere und Friedensstörer sekundär war. Auch die Planung der Dörfer und die Zunahme der Gebäude spielten nur eine wichtige Nebenrolle in der Bevorzugung der geschlossenen Vierseithöfe. Herrenhöfe hat man dagegen auch im Hinblick auf Verleidigungszweckc bauen können. In weiten Gebieten Mittel- und Ostfinnlands, wo das Schwenden ein wichtiger Erwerbszweig war, lagen die Häu­ser verstreut am Wasser oder auf den Kuppen von Hügeln und Anhöhen. Die Gebäude entsprachen durch andere Anordnung den Anforderungen der praktischen Arbeit. Hier verhinderten also die ökologischen Verhältnisse und der Charakter der Besiedlung die Befolgung äusserer Volbilder. Dennoch kann man auch im Gebiet der ostfin­nischen Streusiedlung sehen, wie mit einem grösseren Wohlstand bei den Bauern auch das Streben aufkommt, die Höfe regelmässiger als bisher zu bauen. — Eine ähnliche Streulage kommt auch in den südwestlichen Schären Finn­lands vor. Typisch für dieses Gebäudesystem ist der durchgehende Hausflur des Wohngebäudes, durch den man al­so auf beide Seiten des Gebäudes kommt. ^ Die Geschichte der finnischen Volksarchitektur berichtet — wo ausfühliche Angaben erhältlich sind — von Be­rührungspunkten mit der Geschichte der allgemeinen europäischen Baukunst und mit den grossen Kulturstilen. Kenntnis davon vermitteln die herrschiu iiichen Gebäude auf dem Lande und in den Städten Finnlands sowie die geschulten Baumeister, manchmal auch eine zentral gesteuerte Verwaltung. Wo es gute Verkehrsverbindungen gab, erhielt man auch viele Anregungen von ausserhalb. So ist die Finnische Volksarchitektur besonders vielförmig an Ö*T Küste, deren Bevölkerung Impulse aus den Küstenstädten oder direkt aus dem Ausland erhielt, insbesondere aus Schweden, wohin die Bauern mit ihren Handelswaren segelten und wo sie zu Saisonarbeiten weilten. Die Neu­heiten aber mussten der Landwirtschaft, der Holzbautechnik des Nadelwaldgebietes und dem nordischen Klima

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