A népi építészet védelme (Az Egri Nyári Egyetem előadásai 1985 Eger, 1985)
Margarete Vyoral-Tscapka: Schutz und Erhaltung der Denkmäler der Volkarchitektur in Österreich
Leben gerufen mit einem Sachverständigen, der jeweils für ein Jahr die Gutachten des betreffenden Schutzgebieten zu erstellen hat. Die Gemeinden Trofaiach und Bad Radkersburg waren bereits 1979 in ihren städtebaulich bedeutsamsten Teilen unter Schutz gestellt. Ein schönes Ensemble bäuerlicher Architektur ist in den Holzblockhäusern von Rassach bei Stainz ortsbildgeschützt. (Strassendorf, 18-19. Jh., Gruppen- und Hakenhöfe, Typus des eingeschossigen weststeirischen Steilgiebelhauses mit Schersparren dach.) In Poppendorf wird ein Winzerhaus museal präsentiert, in St. Johann im Saggautal (Gründorf 11) ein Rauchstubenhaus. In Stübing bei Graz befindet sich das grösste österrreichische Freilichtmuseum bäuerlicher Objekte aus ganz Österreich, mit ca. 60 abgetragenen und hier in freier Landschaft wiederaufgebauten Denkmälern bäuerlicher Architektur, ausgestattet mit Hausrat und Inventar. Stübing, 1962 gegründet, bietet die grösste Darbietung der Haus- und Hoftypen Österreichs. Die Donauländer 0 berösterreich und Niederösterreich hängen geographischbund hauslandschaftlich eng zusammen. In ihren südlichen Bereichen haben sie Anteil and den nördlichen Kalkalpen und der Region des Alpenvorlandes. Nördlich der Donau gehören das Mühlviertel in Oberösterreich und das Waldviertel in Niederösterreich zur geologischen Einheit der röhmischen Randmasse Oberösterreich hat daher im südlichen Bereich , Anteil an den alpinen Hauslandschaften, einerseits das Salzburger Einhauses, anderseits des steirischen Haufen und Paarhofs. Im Westen reicht der Innviertier Vierseithof ins oberösterreichische Hausruck-Gebiet hinein. Dieser Gruppenhof mit vier freistehenden Gebäuden um den Innenhof ist vom älteren Haufenhof Niederbayems abzuleiten. Die älteren Gebäude sind sämtlich noch in Holz, Wohnhaus und Stall in Blockbauweise, Scheune und Schupfen als Ständerbau. Dazugehört das Flachgiebeldach mit Schindeldeckung Pfettenkonstruction. Der gesamte Traungau bis zur Landesgrenze an der Enns und südlich bis in die Voralpen wird vom Vierkanter beherrscht. In Niederösterreich setzt sich die Hauslandschaft des Vierkatters bis zum Wienerwald hin fort. Auch nördlich der Donau ist der Vierkanter in Oberösterreich bis gegen Freistadt hin verbreitet und wird hier vom Dreiseit- und Vierseithof des Mühlviertels abgelöst. So einheitlich der geschlossene Bau des Vierkanters wirken mag, so vielfältig sind die Varianten in der Grundrissaufteilung der Baumaterialien und der Wandgestaltung. Um 1600 hat es im gesamten Vierkanterbereich nur ganz wenige gemauerte Bauernhäuser gegeben, hauptsächlich Holzbkockbauten: Streckhöfe, Hakenhöfe und Vierkanter, aber auch die verschiedensten Formen von zumeist geschlossenen Mehrseithöfen. Im 17. Jh. setzt die Mauerung der Wohntrakte zunehmend ein, während Stalltrakte und Scheune häufig noch Holzbauten sind. Aus dem Welser Bereich haben sich zwei gemauerte Hausstöcke aus dem 16. Jh. erhalten, die übrigen Teile dieser Vierkanter stammen aus späterer Zeit. Nur ganz selten findet man noch einem Vierkanter, dessen Bauteile einigermassen einheitliche Entstehungszeit aufweisen, auch dies erst ab dem späten 18. Jh. Nach 1800 setzte eine starke bauliche Erneuerungswelle im gesamten Vierkanterbereich ein, die Neubauten sind ausschliesslich gemauert, sie befolgen die Bauvorschriften, die damals auch schon für die ländliche Architektur verbindlich waren. In vielen Fällen haben sich die Einreichpläne dieser Umbauten erhalten, sie stammen von dörflichen Maurermeistern und zum Teil auch von Baumeistern, die im städtischen Bereich, etwa von Wels, tätig waren. Diese Architektur war also keineswegs anonym. Holzblockbauten, oft mit verputzter Aussenhaut, gibt es in Gegenden von Spätbesiedlung, es sind meist Kleinhäuser aus dem 17. Jh. Die Vierkanthöfe hingegen gehen in der Anlage in den meisten Fällen auf die siedlungsmässige Erschliessung des Hochmittelalters zurück und sind in den frühesten Urbaren (z.B. der Herrschaft Stift Kremsmünster von 1299) schon genannt. Dekorationsreichtum findet man auch heute noch, obgleich schon vieles baulichen Erneuerungen zum Opfer fiel: Tramdecken mit geschnitzten Unterzugbalken, alle Arten von Stuckdekor in Stilformen vom 17. Jh. bis ins frühe 20. Jh. bemalte Tore und bemalte Staubladen unter den forkragenden Walmdächern die ursprünglich mit Stroh gedeckt waren und oft erst vor wenigen Jahrzehnten eine Ziegeleindeckung erhielten. Parallel zur städtischen Architektur der zweiten Hälfte der 19. Jhs. gibt es auch den Vierkanter in historistischen Formen, dazu „passende Nebengebäude: Wagenhütten, Pressund Backhäuser, Auszugshäuser, Kapellen. In den Scheunentrakten der Vierkanter gibt es bemerkenswerte Beispiele von Holzständerbauweise aus dem 17. bis ins 20. Jh. Als Besonderheit muss auch die Vielzahl von Stalltrakten erwähntwerden, die als zwei- und dreischiffige gewölbte Säulenhallen von beachtlichen Dimensionen angelegt sind, offenbar in der Tradition herrschaftlicher Stallungen des 16. und 17. Jhs. Neben dem gänzlich geschlossenen Vierkanter ist hesonders im Übergangsgebiet zum Hausruckhof eine Variante anzutreffen, bei der ein Ecke zwischen Wohn- und Stalltrakt ausgespart bleibt und eine Durchfahrt in den Hof aufweist. Auch dieser Typus ist schon fürs 17. Jh. durch zeichnerische Darstellungen der Topographen belegbar. Die Vierkanter bilden nur selten eine geschlossene Häuserzeile im Weilerverband, meist liegen sie auch innerhalb der Rasseweilers verstreut. Häufig bilden sie jedoch sehr kleine Weiler aus drei bis fünf Gehöften, oder zu zweit eine Einschicht oder sie sind als Einzelhöfe anzutreffen, deren breit gelagerte geschlossene Baukörper durchaus auch festungsartige Züge aufweisen. Der Dreiseithof des Mühlviertels tritt im Gegensatz zum Vierkanter eher im Verband planmässig angelegter Weiler, Strassen- und Angerdörfer auf, die Strassenfront besteht aus den Giebelseiten der beiden Längstrakte und einer verbindenden Tormauer. In den östlichen Gegenden des Mühlviertel ist der Flur des Wohnhauses nicht mehr durchgängig, sondern durch eine Rauchküche abgeriegelt.