Magyar Műemlékvédelem 1971-1972 (Országos Műemléki Felügyelőség Kiadványai 7. Budapest, 1974)

Tanulmányok - Czagány István: A budavári Berényi-Zichy-palota építéstörténete és műemléki helyreállítása

DIE GESCHICHTE UND DENKMALPFLEGERISCHE WIEDERHERSTELLUNG DES BERÉNYI-ZICHY-PALAIS IM BURGVIERTEL VON BUDA Das Gebäude Uri utca 48—50 ist ein charakteristi­sches Denkmal des deutschbeeinflußten Barockstils im Burgviertel von Buda, dem vornehmsten Stadtteil des Landes. Es entstand aus mindestens zwei, in der Straßen­flucht stehenden, gotischen Wohnhäusern vom 14. Jahr­hundert sowie aus einem südlichen Renaissance- und einem nördlichen Barockhofflügel und einem an der Basteipromenade liegenden Trakt. Die ersten archiva­risch nachweisbaren Daten stammen aus der Zeit 1499—1510, laut derer der erste Eigentümer Farkas Hintenausz gewesen sein dürfte. Während der Belage­rung der Burg von Buda im Jahre 16S6 erlitt das Ge­bäude Schäden, doch waren „teilweise gute Mauern, Gewölbe und Keller" bestehen geblieben. Der zweite bekannte Eigentümer, Kameralrat György Prunner, er­hielt das Gebäude von der Kammer 1690 ohne Entgelt. Von ihm erwarb 1737 die Gattin des Grafen Miklós Zichy von Vásonkő das wiederhergestellte Gebäude und ließ daran ebenfalls Umbauten durchführen. Nach 1760 wurde ihr Gemahl, Miklós Zichy, der Eigentümer. Von ihm kaufte 1763 die Hofkammer das Gebäude und ver­wendete es bis 1772 als Stadthalterpalais des Herzogs Albert von Sachsen-Teschen. Der westliche Flügel des Palais war bereits vor 1763 erbaut worden, doch erst 1810 mit dem nördlichen Hof­flügel verbunden. Das Gebäude erbte nach 1772 die Gräfin Borbála Zichy von Berény, doch wurde diese Tatsache erst 1810 ins Grundbuch eingetragen. Von ihr kaufte es die Gräfin Gábor Péchy, Katalin Majthényi. 1821 gelangte es in den Besitz von Wilhelm Metzner, Edler von Deteg, dem als Eigentümer 1830 Frau József Hems, Alexia Péchy, 1854 Péter Kecse folgten. Von 1866 ist als Besitzer das K.u.K. Militärärar, von 1891 das­selbe mit seinem ungarischen Namen in das Grundbuch eingetragen. Nach dem Milleneum stand das Haus von 1898 an als Besitz des Königlich Ungarischen Schatz­amtes im Gebrauch des Verteidigungsministeriums und schließlich 1916 in dem des Schatzamtes. Mittlerweile wurde um 1905 die Hauptfassade einer bedeutenden Umgestaltung unterworfen. In den 1920er und 1930er Jahren war es das Palais des Verteidigungsministeriums. Während der Belagerung der Burg 1944 erlitt das Ge­bäude schwere Schäden, doch wurde der Straßenflügel schon 1955—1959 teilweise wiederhergestellt. Die denk­malspflegerische Rekonstruktion wurde 1966 abgeschlos­sen. Anstelle des zerstörten Westflügels an der Bastei­promenade baute die Landessparkasse ein neues Wohnhaus mit Eigentumswohnungen. Die Umfriedungsmauer des Gartens wurde 1970—1971 abgerissen, durch ein Eisen­gitter ersetzt und für öffentliches Gebiet erklärt. Bei der Wiederherstellung des Gebäudes, dessen Fassaden­architektur an jene des 1735 in Würzburg erbauten „Hauses zum Falken" und des 1713—1716 entstandenen Wiener Daun-Kinsky-Palais erinnert, hatte man die fehlenden Fensterschürze am ersten Stock nach dem Muster jener am — italienische Einflüsse verratenden — Haus Tárnok utca 5 ersetzt. Das Kreuzgewölbe im süd­lichen Gebäudeteil aus dem 14. Jh. wurde rekonstruiert. In der Südmauer der südlichen Tordurchfahrt wurde die Sitznischenreihe aus dem 15. Jahrhundert mit einem die ursprünglichen Gliederungen einfassenden Profil er­gänzt. An der nördlichen Wand wurden hingegen die nicht mehr vorhandenen einstigen Sitznischen nur mit ihren, in den Verputz gezeichneten Umrissen angedeutet. Zur Schaustellung der in der Nordmauer der nördlichen Tordurchfahrt befindlichen Türumrahmungen mit tiefe­rem Schwellenniveau sind vor diesen in dem Pflaster mit Eisengittern umgebene Schachte ausgebildet wor­den. Die Ergänzung der mit gotischen Werkformen ver­sehenen mittelalterliehen Eekquadern erfolgte aus künst­lichem Stein. Die einfache Barockarchitektur der Hof­fassaden ist überall beibehalten worden. Der anschließen­de Flügel an der Basteipromenade ist schon ein modernes Gebäude von heute. Der einst ige ( îai't en aus der Barock­zeit mußte für öffentliches Gebiet erklärt werden, da das ebenfalls neuerbaute Nachbargebäude von dort aus seinen Eingang hat.

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