Magyar Műemlékvédelem 1967-1968 (Országos Műemléki Felügyelőség Kiadványai 5. Budapest, 1970)

Tanulmányok - Valter Ilona: A Becsehely-polai r.k. templom

DIE RÖMISCH-KATHOLISCHE KIRCHE VON BEOSEHE!LY-POLA Westlich von Nagykanizsa, neben Letenye hegt das Dorf Becsehely, an das auch das früher selbständige Pola angeschlossen ist. In der vorliegenden Studie wird die romanische Kirche dieses Dorfes besprochen. Die Gemeinde Pola wird in den Urkunden erstmalig im Jahre 12711 genannt. Daten aus dem 14. und 15. Jh. erwähnen mehrere Gutsherren, unter anderem auch die Familie Polay, der noch im Jahre 1513 ein Teilgut im Dorf gehört. Die Kirche wird erstmalig in der Päpstlichen Zehent­liste aus 1332/1333 genannt. Sie wurde zu Ehren der Allerheiligen geweiht und gehörte zum Bekcsényer Erz­dechanat in der Zagreber Diözese. In den Quellen aus dem 14. und 15. Jh. wird die Kirche kaum noch erwähnt, und im 15. und 16. Jh. finden wir keinerlei Eintragungen mehr über sie. Obwohl die Gemeinde an der Grenze des von den Türken eroberten Gebiets lag, überdauerte ihre Kirche die türkischen Verheerungen. In den Kirchen­visitations-Protokollen wird nach 1690 auch über die Polaer Kirche berichtet, und ihr mittelalterlicher Zustand beschrieben. Von 1 777 an gehörte sie nicht mehr zur Zagreber, sondern zu der Szombathelyei" Diözese. Auch in den Visitations-Protokollen dieser Diözese finden sich zahlreiche Angaben über die Kirche. Im Jahre I960 wurden in der Kirche Ausgrabungen und Mauerforschungen vorgenommen. Durch den Ver­gleich der Forschungsergebnisse mit den Daten der schriftlichen Quellen lassen sich die Bauphasen der Kirche folgendermaßen zusammenfassen: Ursprünglich wurde eine kleine romanische Kirche mit halbkreisförmigem Chor erbaut. Der Chor war über­wölbt, das Schiff hatte eine flache Decke. An der Südseite befand sich ein Backsteinportal mit einfachem Gewände. Am westlichen Ende stand ein Turm. Auf Grund der Detailformen, die der Gotik näher stehen, kann vermutet werden, daß die Kirche in der zweiten Hälfte des 13. Jh. erbaut wurde. Ihre Analogien finden wir in den spät­romanischen Backsteinkirchen der Komi ta te Vas und Zala (Búcsúszentlászló, Vitenyédszentpál, Nagytótlak, Dobronhegy, Magyarszecsőd, Meszlen usw.). Die mittelalterliche Kirche wurde zwischen 1710 und 1747 nach Westen erweitert, der Turm wurde abgetragen, die Außenseite im Geschmack der Spätrenaissance mit butteigelben Feldern in grau-blauem Kähmen angestri­chen. Die Reste dieses Anstriches kamen bei der Mauer­forschung zum Vorschein. Um etwa 1790 wurde die Kirche erneut nach Westen vergrößert und der heutige Turm erbaut. Bei der 1966 erfolgten Restaurierung wurde die Kirche außen und innen neugestrichen unter Beibehaltung des Außenanstrichs vom Anfang des 18. Jh. bzw. des origi­nalen gelben Anstriches am spätbarocken Erweiterungs­anbau. Innen wurden die einzelnen Bauphasen der Kirche durch die verschiedenen Mauertexturen angedeutet.

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