Magyar Műemlékvédelem 1967-1968 (Országos Műemléki Felügyelőség Kiadványai 5. Budapest, 1970)
Tanulmányok - Gerő László: A budai középkori királyi palota és vár maradványainak helyreállítása
.wischen 1420 und 1430 entstand vermutlich das » friche* Schloß. Die gotisierenden und mit den Präger iauhütten der Parier enge Beziehungen unterhaltenden íauhütten Sigismunds, arbeiteten auch noch unter König datthias Oorvinus, dem volkstümlichen Sohn des großen ["ürkenbesiegers János Hunyadi. Zugleich trat auch die íeue italienische Kunstrichtung, das Rinascimento, auf, md zwar ausser Italien am frühesten in ganz Europa in len Werkstätten des Königshofes von Buda, und ihre Erzeugnisse: Fayencen, Buchilluminationen, Steinornanente. Antonio Bonfini schildert in seinem Bericht über len 1 tofvon Mat thias ( 'orvinus auch dessen prächtige Bauen. Der Gebäudekomplex ist aucn aus den Beschreibungen '.ahlreicher anderer, italienischer, niederländischer, deutscher und englischer Chronisten aus dem 15 — 17. .Jh. >ekannt, unter anderen aus den Schilderungen des Aenea Silvio Piccolomini, des nachmaligen Papstes Pius II. /on dieser fast märchenhaften mittelaltsrlichen Pracht ist. indessen leider so gut wie nichts erhaltengeblieben. Was noch übriggeblieben war, mußte aus mehrere Meter licken Erd- und Schuttschichten ausgegraben werden. Im Rahmen dieser Arbeit wurde das zur Befestigung der Südspitze der Burg dienende gewaltige Bollwerk, das *roße südliche Rondell und dessen Torturm wiederhergestellt. Die (dienerdigen Reste des massigen Istvánrurms, des Kerns der königlichen Residenz, wurden zusammen mit den anschließenden Mauern konserviert. Ein mittelalterliches dor sowie der einstige Buzogány(Keulen-)Turm wurden ergänzt. Im südlichen Teil des Schlosses kam unter einer 7 m hohen Erdaufschüttung die gesamte Anlage eines gotischen Saales zum Vorsehein. mit seinen stellenweise bis zu 5 bzw. 6 m Höhe erhaltengebliebenen Seitenwänden, den zwei Mittelpfeilern sowie zahlreichen Ansätzen, Schultern, Rippen und Schlußsteinen der das Erd- und Obergeschoß einst bedeckenden Gewölbe. Die Hälfte von einem seiner Fenster mit dem durch zwei Stäbe und reiche Dekoration verzierten Gewände und der Steinbank seiner Nische wurde in seiner ursprünglichen Lage gefunden. Die erschlossenen Einzelheiten ermöglichten die Wiederherstellung des Erdgeschosses und des darunterliegenden Kellergeschosses. Mit Hilfe der zahlreichen aufgefundenen Werksteine der Gesimse, Fensterumrahmungen und Gewände gelang es sogar, den mit einem halben Achteckabschluß vor die äußere Mauerflucht des Saales auskragenden scheinen Erker des zweiten Stockwerkes zu rekonstruieren. Auch das Erdgeschoß des zweistöckigen Gebäudes der bereits 13(56 bestehenden, nach dem Hl.-Johannes dem Almosenspender benannten Schloßkapelle blieb erhalten, nur die eingestüi'zten Gewölbe mußten wiederhergestellt werden. Ferner wurde auch die Anastylose von den Resten einiger gotischer Räume mit Tonnengewölbe und (dues gotischen geschlossenen Erkers ausgeführt. Die restaurierten Bauteile werden vom Budapester Historischen Museum, welches im Südtrakt des Barockschlosses Unterkunft fand, auf das Vorteilhafteste für Ausstellungen verwendet, wo die Besucher anhand der aus mehreren tausend Kisten ausgewählten und restaurierten Stücke des Fundmaterials sieh weitere ausführliehe und authentische Kenntnisse über die Schloßgeschichte verschaffen können, und wo sich ihnen ein farbiges und vielseitiges Bild vom Leben am mittelalterlichen Hof darbietet. Zahlreiche gotische und renaissancezeitliche Steinfragmente liefern Auskunft über die Bauhütten und die anspruchsvollen Bauherren, ermöglichen das Einfügen des leider nur sehr fragmentarisch erhaltengebliebenen Materials in die europäische Architekturgeschichte und lassen Parallelen erkennen, welche bezeugen, daß die Bauten von Paula in Wechselwirkung mit den Prager Bauhütten der Parier und in engem Zusammenhang mit der edelsten italienischen Renaissancearchitektur, der Bauhütte des Benedetto da Maiano entstanden waren. Zahlreiche Gebrauchsartikel, (das- und Porzellangegenstände sowie Geräte weisen zugleich auf die weitreichenden Handelsbeziehungen des Hofs von Buda. Da die mittelalterlichen Reste nur in Fragmenten erhalten waren, schien es notwendig, gewisse Teile zu ergänzen. Bei diesen Ergänzungen waren wir bestiebt, das gesamte erschlossene Material: Gebäudereste und -teile, Burgmauern und Bollwerke allgemeinverständlich zu veranschaulichen. Zugleich mußte man aber auch dem weiteren Verfall der freigelegten Teile vorbeugen. Dabei suchten wir, den Prinzipien der zeitgemäßen Denkmalpflege entsprechend, die Ergänzungen so kenntlich zu machen, daß auch Laien sie von den originalen Resten unterscheiden können. Deshalb wurden die Bruchsteinmauern mit Backstein- oder mit gemischtem Bruch- und Backsteinmauerwerk ergänzt , oder die Ergänzungen durch Trennungsschichten aus Ziegelsteinen oder durch eingetiefte Rillen abgesondert. An anderen Stellen wurden die Ergänzungen dadurch kenntlich gemacht, daß ihre Flächen anstatt der durch Steinbeilschläge parallelgestreiften mit t elalferlichen Flächenbearbeitung eine mittels Spitzmeißel hergestellte grobe Punktierung erhielten. Die Profile der behauenen Steine der mittelalterlichen Fenstereinfassungen sind an den Ergänzungsteilen durch vereinfachte, sog. Einfassungsformen markiert, wie beim großen Saal. Auch der Kopf des Buzogány 'fuîmes wurde mit ähnlichen Blockformen ergänzt. Der neue Putz besteht aus besonders geglättetem Kalkmörtel. In den Kasematten verwendeten wir zur Unterscheidung des neuen Putzes vom alten Gesteinsstaubputz. Drei cm dicke Spezialziegel kennzeichnen die Stellen, wo die Cewölbe neu hergestellt oder ergänzt wurden (die tonnengewölbten Keller unter dem großen Saal, den Torturm des großen Rondells, die instandgesetzte Riesenarkade im Westhof). Durch die gartenbauliche Ausgestaltung der zwischen den Burgmauern entstandenen umschlossenen Innenhöfe wünschte der leitende Architekt den mittelalterlichen Ruinen und Gebäuderesten ihre eigentümliche Atmosphäre wiederzugeben. .Vach dem Vorbild der aus der flämischen Malerei des 15. Jh. bekannten Gärten wurde aus den Pflanzengattungen der alten ungarischen Inventarverzeichnisse ein mittelalterlicher Klostergarten sowie ein feudaler Herrschaftsgarten rekonstruiert. Das Material der innerhalb der Burgmauern abgetragenen Jahrhunderte alten Aufschüttung (etwa 35 000 m 3 ) mußte abgeführt werden. Doch auch das Gelände außerhalb der Mauern hat sich im Vergleich zum Mittelalter stark verändert, und es mußten auch hier etwa 150 000 m 3 abtransportiert werden, um die ursprünglichen Burgabhänge wieder zu gewinnen und dadurch der Burg ihre mit t (4a It erhebe Erscheinungsform zurückzugeben. Auf dem zustandegekommenen weiten Parkgelände konnte ein freier Landschaftsgarten angelegt werden, wo in Rasenflächen verstreut stehende Baumgruppen den Burgmauern von der Stadtseite her und auch dem sieh von der Mauerkrone eröffnenden Panorama einen schönen Rahmen geben. Auch ein aus alten Grabsteinen rekonstruierter türkischer Friedhof konnte im Garten am Fuße der Burgmauern angelegt werden. Die Besucher der im grünen Rahmen des ausgedehnten äußeren Parks erscheinenden rekonstruierten mittelalterlichen Burg und des Schloßensembles können seit 1968 in der Ausstellung des Museums das siedlungsgeschichtliche Material von Buda und innerhalb desselben die Funde der Ausgrabungen des Schloßensembles betrachten und damit die auch im Raum rekonstruierten Reste der ehemaligen königlichen Residenz und Burg, die im Stadtbild wieder eine Rolle erhielten, gleichsam authent ifixieren . I ;\ Magyar Műoniiékvédelrni 193