Magyar Műemlékvédelem 1959-1960 (Országos Műemléki Felügyelőség Kiadványai 2. Budapest, 1964)
Tanulmányok - Kozák Károly: A lovászpatonai evangélikus templom feltárása és helyreállítása
tektonischen Balipraxis folgen. Diese „Gesetzmäßigkeiten" verbergen unseres Erachtens ideelle und nicht architektonische Erwägungen. Die Entstehungszeit der obenerwähnten drei kleinen gotischen Fenster läßt sich in die zweite Hälfte des 13., spätestens auf den Anfang des 14. Jahrhunderts setzen. Auf Grund einiger Angaben läßt sich nämlich der Einfluß des nahe gelegenen Benediktinerklosters in Pannonhalma voraussetzen — die Kirche von Lovászpatona war auch dem h. Martin geweiht — wo die gotischen Elemente bereits in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erscheinen. Zur ersten Erweiterung der Kirche kam es möglicherweise im 14., am Anfang des 15. Jahrhunderts, wo sie die Größe des von uns heute bekannten Schiffes erreichte. Es hat den Anschein, als ob das Sanktuarium damals die gleiche Breite mit dem Schiff gehabt hätte. Zur Zeit dieser Erweiterung dürften jenes schmale, hohe, gotische Fenster gefertigt worden sein, dessen Reste wir in der Mitte der östlichen Hälfte der Südfassade freigelegt haben, wie auch das oberhalb des Ehrenbogens vermauerte Fenster und die in der nordöstlichen Ecke des Schiffes freigelegten Kapellen-Sakristei. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde an die südöstliche Ecke des heutigen Schiffes eine gotische Kapelle angebaut, deren Raum mit dem Schiff durch zwei, in die Südwand eingeschnittene Öffnungen verb im den war. Möglicherweise gestaltete man zu dieser Zeit den gotischen Ehrenbogen und ein polygonal geschlossenes Sanktuarium aus. Die Kirche wurde im 16. Jahrhundert sicherlich stark beschädigt, die ständigen Einfälle, Verheerungen der Türken, denen die Ortschaft ausgesetzt war, veranlaßt en vermutlich die Bewohnerschaft, zum großen Teil, das Dorf zu verlassen. Die in das entvölkerte Dorf kommenden neuen Siedler, die größtenteils evangelischen Glaubens gewesen sein dürften, nahmen auch die verlassene Kirche in Besitz. Laut dem Jahrbuch der evangelischen Gemeinde von Lovászpatona trug die Kirche auch noch 1720 die ,,. . . r. k. Form und den . . . Stempel" an sich. So kann das oberhalb des Ehrenbogens freigelegte, die 1711er Renovierung anzeigende gemalte Täfelchen keine grösere Bautätigkeit anzeigen. Zu dieser Zeit dürften eher nur kleinere Ausbesserungen, Bemalungen ausgeführt worden sein. Zu größeren Umgestaltungen kam es erst im 19. Jahrhundert. Zu dieser Zeit ist auch der auf drei Seiten des Kirchenschiffes befindliche Chor erbaut (1841—43) worden, der eine bessere Beleuchtung der Kirche notwendig machte. Möglicherweise kam es unmittelbar hernach zur Anlegung der viereckigen Fenster, die sich vor der Wiederherstellung des Schiffes nicht dort befanden, und die erwähnte Jahreszahl auf der Südfassade deutet auf eine Fassadenrenovierung hin. Von dieser Zeit an erfolgte keine wesentliche Umgestaltung der Kirche, nur in der Südwand wurde im zweiten Viertel des Jahrhunderts eine Tür eröffnet, die mit einem den Fenstern ähnlichen Rahmen versehen wurde. Im Verlauf der Denkmalwiederherstellungen zwischen 1959—1961 hat sich die Südfassade des Schiffes völlig geändert. An ihrem westlichen Ende zeigen die drei hergestellten halbkreisbogig schliessenden gotischen Ritzfenster und darunter die drei unversehrt gebliebenen, freigelegten, kleinen gotischen Fenster die im 12—13. Jahrhundert erbaute Kirche an. Die im östlichen Teil unten als Fenster erschlossenen zwei großen gotischen Bögen, und die nach der Freilegung, Geländeregulierung zum Vorschein gekommenen südlichen Kapellenreste bezeugen die Bauarbeiten, die in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts ausgeführt wurden. Sicherlich sind auch die beiden, in der oberen Hälfte dieses Fassadenteiles zutage gekommenen und wiederhergestellten rechteckigen Fenster Denkmäler dieser Epoche. Die Reste des sich zwischen den zwei großen gotischen Bögen zeigenden Fensters, stammen aus der zweiten gotischen Bauperiode. Die Wiederherstellung der evangelischen Kirche von Lovászpatona hat in hohem Maße zu ihrem Denkmalwert beigetragen. Sie stellt das einzige heimische Dorfdenkmal dar, an dem die erhalten gebliebenen, bedeutsamen Denkmäler der verschiedenen Epochen klar verständlich einem Studium unterzogen werden können, ohne auf die ästhetische Erscheinungsform der Kirche unvorteilhaft zu wirken. Die Erschließung der Kirche lieferte außer den obigen, auch wertvolle Angaben zur weiteren Forschung unserer romanischen Architektur.