Magyar Műemlékvédelem 1949-1959 (Országos Műemléki Felügyelőség Kiadványai 1. Budapest, 1960)

Dercsényi Dezső: Tíz év magyar műemlékvédelme

entsprechend entwickelt werden. Eine gewisse Verzerrung zeigt sicli aber auch auf diese Weise, da ja ein bedeuten­der Teil der zur Wiederherstellung, Instandsetzung auf­gewandten Summen zur Befriedigung der Anforderun­gen der Benutzer, der Funktion dient, selbst dann wenn man beispielsweise beim Deckentausch eines denkmal­werten Wohnhauses nicht genau feststellen kann, was streng zur denkmalpflegerischen Arbeit gehört. Zweifels­ohne dient die bei der Wiederherstellung eines jeden Wohnhauses zwangsweise durchgeführte Bautätigkeit nur mittelbar dem künstlerischen Zwecke, d. h. dem Prinzip, daß die »lebenden Kunstdenkmäler« als ein organischer Teil unseres heutigen Lebens aufzufassen sind. Ich mußte diese wenigen Überlegungen vorausschik­ken, denn durch den weiter unten angeführten Ausweis wird das Bild ins andere Extrem entstellt. Hier können wir lediglieh über die Entwicklung der zentralen Kredite Rechenschaft geben, bei denen die durch den Besitzen-, Benutzer aufgewandten Summern natürlicherweise nicht in Erscheinung treten. Zusammenstellung über die Gestaltung der Denkmalkredite und des Personalbestandes 1948—1959 Jahres­zahl Jiihresk redit Perso­nal­Institutio Ii (Erneuerung), bestand 1948 330 000 iL' Landeskomitee für Denkmäler 1949 360 000 13 Landeskomitee für Denkmäler 1950 300 000 7 Landeszentrale für Museen und Denkmäler 1951 300 000 12 Landeszentrale für Museen und Denkmäler 1952 300 000 13 Landeszentrale' für Museen emd Denkmäler 1953 400 000 13 Baurat 1954 1 000 000 16 Landesamt für Bauwesen 1 1955 1 700 000 11+7 Burgkommission 1956 3 000 000 14-1-8 B urgkommission 1957 4 200 000 48 Landesamt für Denkmalpflege 1958 10 000 000 59 Landesamt für Denkmalpflege 1959 21 500 000 68 Landesamt für Denkmalpflege Neben dem Anstieg der Kredite tritt als Erklärung in überaus charakteristischer Weise die Gestaltung und der Personal beistand der Organisation in Erscheinung. (Der in den Jahren 1955—56 ausgewiesene + Personal­bestand der Organisation stellt den Personalbestand der Leitungs-, finanziellen usw. Apparate der Burgkommis­sion dar, die selbstverständlich auch an der Arbeit der denkmalpflegerischen Gruppe teilnahmen.) Vom Jahre 1957 an ist der Anstieg der Zentralkre­dite in der Tat bedeutend und stellt uns die Mittel zur Verfügung nicht nur für die Wiederherstellung der streng genommenen herrenlosen »toten Denkmalen'«, sondern auch der augenblicklich unbenutzten, aber im Interesse der Realisierung unserer Investitionen gut nutzbaren Ge­bäuele (Schlösser), sowie um die der kirchlichen Gebäude zu unterstützen. Zu letzterem Zwecke stellte im Jahre 1958 das Volksbildungsministerium dem Landesamt eine Million Forint zur Verfügung. Ein ganz anderes Bild gewinnen wir, wenn wir die Denkmalkredite der Hauptstadt prüfen, die elie folgende Entwicklung (1958) aufweisen : Für die Wiederherstellung von Wohngebäuden 18 Millionen Forint Für die Wiederherstellung von kirchlichen Gebäuden 7 Millionen Forint Für die Instandsetzung von Rui­nen usw 3 Millionen Forint Der vor allem in der Größenordnung bestehende Un­terschied zwischen den zwei Ausweisen tritt in zwei Punk­ten in Erscheinung. Bei den hauptstädtischen Krediten tritt die für die Instandsetzung der Wohnhäuser und. die Wiederherstellung der wählend der Gegenrevolution be­schädigten kirchlichen Gebäude sichergestellte Soneler­summe entscheidend hervor. In der Gestaltung der Denkmalkredit kommt der in 1953 begonnenen Wiederherstellungsarbeit der Wohnhäu­ser eine besonders große Beelemtung zu. Obgleich die deiik­malpflegerische Organisation kein unmittelbares Recht besitzt, die Aufwendung der Wiederherstellungssummen zu lenken, haben die meisten Räte Verständnis dafür ge­habt, daß die Wiederherstellung der denkmalwerten Wohnhäuser eine nicht zu vernachlässigende Aufgabe sei, durch die eine bedeutende Verbesserung des Stadtbildes erreicht werden kann. Ich verweise hier auf die Wieder­herstellung eler inneren Stadt von Székesfehérvár, des 15. März Platzes in Vác und nicht zuletzt auf die serienweise durchgeführte Instandsetzung der Veszpréméi' Burg. In dieser Beziehung ist ein zu befolgendes Beispiel die neuer­dings erfreulicherweise beschleunigte Wiederherstellung des Ofner Burg vier tels, denn durch die Wiederherstellung der denkmalwerten Gebäude wurden innerhalb einer kaum dreijährigen Zeitdauer die schwersten Schäden der Denk­mäler beseitigt und auf Grund einer einheitlichen Kon­zeption ein einheitliches Denkmalgebiet instand gesetzt. Es unterliegt keinem Zweifel, daß durch den weite­ren Anstieg der Denkmalkredite der Dcnkmalorganjsation enne bedeutungsvolle Aufgabe auferlegt wird. Wir den­ken dabei nicht nur an die Zentralkredite, sondern auch an die Herstellung der Wohnhäuser, an die Reihen­instandesetzungon, in deren Verlauf die Leiter der Denkmalpolitik den Investierenden begreiflich machen müssen, daß die für diesen Zweck ausgegebenen Summen durch die Vermehrung, Erhaltung der kulturellen Werte, den damit verknüpften inländischen und ausländischen Fremdenverkehr und nicht zuletzt durch die sehr propa­gative Auswirkung der Denkmalpflege reichlich vergütet werden. Inventarisierung des Denkmalmaterials. Die durch elie Gesetzesverordnung 13/1949 inaugurierte mo­derne Denkmalpflege belastete elie Dcnkmalorgani­satioii mit einer überaus großen Aufgabe, da sie; ja den Behörden Bericht erstatten mußte, welche Gebäude unter Schutz gestellt wurden. Dies ist letzten Endes eine Frage der Evidenzführung der Denkmäler, die auf neuen Grundlagen organisiert werden musste. Vor 1945 war die Evidenzführung seitens der amtliehen Denkmalpolitik vernachlässigt worden, zumindest vermochte die letztere sie nicht erfolgreich zu lösen, obgleich die Erfüllung der behördlichen Aufgabe ohne Veröffentlichung eleu- unter Se:hutz zu stellenden Denkmäler unvorstellbar ist. Vergeblich ließen Ipolyi und Heiiszlmann ihren Appell wiederholt ergehen. Das 1905 erschienene Ver­zeichnis von Gerecze ist seinem Titel und Inhalt nach unvollständig, ela es barocke Denkmäler kaum enthält. Das 1918 zur Ausgabe 1 vorbereitete offizielle Verzeichnis kam als ein provisorische in Betracht und enthielt auf­fallend wenige Denkmäler (aus den vor 1919 in Ungarn vorhandenen insgesamt 48). Im Jahre 1949 stand allein das von István Genthon aus Privatfleiß hergestellte Ver­zeichnis zur Verfügung, welches die Ungarische Akademie der Wissenschaften im Jahre 1951 veröffentlichte, wo­durch die- dringendste Aufgabe der Evidenzführung zeit­weilig gelöst war. Das Genthonsche Verzeichnis, wenn­gleich darin mehrere tausend Lokalbesichtigungen des Verfassers und seiner Mitarbeiter enthalten sind, gründet sich dennoch in erster Linie auf die Fachliteratur und das Dcnkmalmaterial des NIX. Jahrhunderts unel wurde, durch die Schranken die» er sich selber stellte, in hohem Maße eingeengt. (Die Arbeit enthält bloss elie Denkmäler vor dem Jahre 1850). Den sieh in dieser Wense in Erscheinung tretenden Mängeln konnte 1 nur durch planmäßige und auf Jahrzehnte siedi erst reediene le 1 Arbeit abgeholfen werden, bei den- man auch die dringendsten zeitgemäßen Aufgaben berücksichtigen mußte. Das vollständigste Mittel der wissenschaftlichen Auf­nahme des Denkmalmaterials, die Kunsttopographien, wurden gleichfalls mit Hilfe unel unten- den- Leitung der Ungarischen Akademie eler Wissenschaftern (dllgeleitet, und bisher erschienen Topographien über Sopron und Umgebung (Budapest 1953, II. Auflage 1956), das Komi­3 Magyar Műemlékvédelem

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