Magyar Műemlékvédelem 1949-1959 (Országos Műemléki Felügyelőség Kiadványai 1. Budapest, 1960)

Vargha László – Cseh István – Tóth János: Népi és ipari műemlékek védelme

PFLEGE DER VOLKS- UND GEWERBLICHEN DENKMÄLER. Die allgemeine prinzipielle Durchsicht der Volks­und gewerblichen Denkmalpflege und die Feststellung ihres Bcgriffskreises, bedeutet auch die unmittelbare und gleichzeitige Erforschung der eigenartigen Fragen der Bauernarchitektur. Auf Grund der neuen ungarischen Gesetzes Verordnung für Denkmalpflege (13/1949), er­strecken sich die mit den Denkmälern verbundenen Ver­fügungen auch auf die Werke von ethnographischer Bedeutung. Unter Berücksichtigung der bisherigen Ergebnisse der ungarischen Volkskunde, in erster Linie der Bauern­architektur, und mit gleichzeitiger Zusammenfassung der grundsätzlichen und praktischen Bewertungen der Volks­denkmäler, erhalten wir einen kurzen geschichtlichen Überblick über die Arbeiten der Volksdenkmalforschung und Sammlung. Auf Grund von all diesem erfolgte auch die genaue Festsetzung der auf die Auswahl und Feststel­lung der Volksdenkmälcr bezüglichen Gesichtspunkte und Grundprinzipien. Nach der geschichtlichen Ubersicht und Bewertung der auch vom Gesichtspunkt der Volks­und gewerblichen Denkmalpflege wesentlichen bisherigen individuellen und institutionellen Arbeiten, bedeutet die Zusammenstellung der in den letzten zehn Jahren voll­führten Arbeiten solchen Charakters, beachtenswert c Ergebnisse. Von diesen erwähnen wir außer den plan­mäßigen Arbeiten des Ungarischen Landesamtes für Denk­malpflege, sowie den bisherigen Arbeiten der Ungarischen Kunsttopographie, auch noch die Lokalsammel- und For­schungsarbeiten, welche durch den Verband der Ungari­schen Architekten im Rahmen der Stadtbild- und Denkmal­forsehungen von grundlegender Bedeutung, mit Unter­stützung des Baugeschichtlichen und Bautheoretischen Ausschusses der Ungarischen Akademie der Wissenschaf­ten, sowie seitens des Baugeschichtlichen Lehrstuhls der technischen Hochschule für Bauindustrie und Verkehr, durchgeführt wurden. Vom Gesichtspunkt der Volks- und gewerblichen Denkmalpflege und auch von dem der allgemeinen For­schung der ungarischen Bauernarchitektur, sind in glei­cher Weise bedeutend die durch die Hauptabteilung für Städte- und Gemeinderegelung des Ministeriums für Bau­wesen im Jahre 1958 in Gang gesetzten Sammel- und Forschungsarbeiten von ähnlichem Charakter. Im Laufe solcher denkmalpflegerischen Arbeiten, die mit volkstümlichen und gewerblichen Denkmälern verbunden sind, ist die Wiederherstellung in Ujmassa, Hochofen (erb. Anfang des 19. Jahrh.) Badacsony, das Haus von Rosa Szegedy (erb. Ende des 18. Jahrb.), Nemesnép, Glockenstuhl (eib. 1793) Cered, Glockenstuhl (erb. 1731), Karcag, Windmühle (erb. im 18. Jahrb.) fertiggestellt worden. Bedeutendere Aufmessungsarbei­ten wurden in den folgenden Orten ausgeführt : Akali, Wohnhaus (erb. Anfang des 19. Jahrb.), Szendrö, Blau­färberhaus (erb. Anfang des 19. Jahrh.) Szalafő, »Kastu« (einstöckiger Speicher, erb. Anfang des 19. Jahrh.), Sza­bolcsbáka, Glockenstuhl (erb. Ende des 18. Jahrh.), Pan­kasz, Glockenstuhl (erb. um 1730), Vámosoroszi, Trocken­mühle (erb. Anfang des 19. Jahrh.), Úszód, Schiffsmühle (erb. in der zweiten Hälfte des 19. Jahrb.). An einzelnen Orten begründet die große Zahl der Volksdenkmäler sowie die Schönheit der Landschaft , daß die Siedlung oder zumindest ein Teil von ihr unter beson­deren Schutz gestellt werde. Ein solches bedeutendes Schutzgebiet ist Tihany und Szigliget am Ufer des Bala­ton. Auch eine der schönsten Siedlungen des Őrség, der Weiler Szalafő bedarf eines ähnlichen Schutzes. Der Schutz der Bauernarchitektur von besonderem Wert wurde durch die Errichtung des Budapester ethno­graphischen Freiluftmuseums bereits in diesem Jahre in erhöhtem Maße gewährleistet. Nach Errichtung des Was­sermuseums wird auch das Problem der Rettungsarbeit für die noch erhalten gebliebenen letzten Sehiffsmühlen an der Donau gelöst werden. Im Interesse einer erfolgreicheren Volksdenkmal­pflege ist eine erhöhte Zusammenarbeit von Architekten und ethnographischen Museologen notwendig.

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