Magyar Műemlékvédelem 1991-2001 (Országos Műemléki Felügyelőség Kiadványai 11. Budapest, 2002)

Lővei Pál: Adatok a magyarországi téglagyártás és felhasználás történetéhez

zwei Großboden- und zwei Kleinbodenziegel-Formen sowie sechs gerade Schindel-, eine bogige Schindel- und 45 Einfassungs­schindelformen auf, Obwohl in der Praxis die Maße der Maurerziegeln - auch die aus der gleichen Zeit stammen - wechseln, hat man wenigstens theo­retisch die Ausbildung regelmäßiger Quader probieren können: Beim Probebrennen 1762 vor dem Bau der Ziegelbrennerei des Bischofs Károly Graf Esterházy in Szerecseny wurden drei Zoll dicke, zwölf Zoll lange und sechs Zoll breite, also Ziegeln in der Proportion 4:2:1 gebrannt.Diese Maße schrieb man 1768 im Gut des Miklós Fürst Esterházy in Söjtör für den Bau des Schlosses von Fertőd vor. Bisweilen in Österreich im 17.-18. Jahrhundert sogar mehrere kaiserliche Gesetze die Ziegelherstellung regelten, so konnte in Ungarn, auch in Győr noch Ende des 19, Jahrhunderts die Kontrolle der Ziegelqualität eine Frage der örtlichen Vereinbarung sein, Aus den 69 Jahren zwischen 1736 und 1805 sind von den Győrer Ziegelverrechnungen 37 bekannt, es scheint aber, dass min­destens zwölf weitere Jahre lang in der städtischen Ziegelbrennerei keine Ziegeln hergestellt worden, Laut Verrechnungen wurden in den 37 Jahren insgesammt 21 Millionnen Stücke produziert, davon waren 80,2 % Maurer-, 3,4 % Gewölbe-, 0,4 % Boden-, 3,4 % Rauchfang- und 12,5 Dachziegeln sowie unbedeutende Mengen Hohl- und Gesimsziegeln, Aufmerksamkeit verdient innerhalb der Produktion die wachsende Tendenz der Herstellung der Dachziegeln innerhalb der Produktion: In der Zeit von 1736 bis 1741 lag der Durchschnitt bei 6,16%, 1754-1764 betrug diese Zahl bereits 10,34 %, 1766-1778 10,78 %, 1783-1787 18,34 %, 1790-1791 und 1793-1794 18,69 % und 1805 sogar 18,74 96. Die Erklärung für dieses steigende Verhältnis kann daher rühren, dass in dieser Zeit die frühere Dachbedeckung mit Holzschindel alimählich die feuerfesteren Dachziegeln abgelöst haben. Dieser Wechsel erfolgte ín Győr relativ spät. In den großen deutschen Städten geschah dies aus Angst vor dem Feuer bereits im 14, Jahrhundert, in kleineren Gemeinden erstreckt sich die Verbreitung der Dachziegeln auch westlich von Ungarn weit in die Neuzeit, da der Preis der Schindel nicht einmal die Hälfte der Dachziegeln erreichte, Die Győrer Verrechnungen zeigen, dass der Verkaufspreis der Ziegeln zwischen 1736 und 1805 erst gesenkt wurde, dann vom Minimum zwischen 1754 und 1770 allmählich anstieg. Die Preise waren im Land natürlich nicht einheitlich. Sie hingen sicherlich von den Herstellungskosten ab, aber auch von der Baukonjunktur, gle­ichzeitig aber schützten die Städte ihre Bürger mit der Maximalisierung der Ziegelpreise, III. Mehrere Angaben sprechen dafür, dass die Sicherung der bei Bauarbeiten benötigten Ziegeln in vielen Fällen Probleme bereiten konnte. Im 18. Jahrhundert konnte zum Beispiel die städtische Ziegelbrennerei in Székesfehérvár nicht genügend Material für die städtischen Bauarbeiten sichern, die Bevölkerung kaufte auch in den umliegenden Latifundien Ziegeln. Gelegentlich gab es auch im Gut von Károly Esterházy in Pápa Probleme bei der Sicherung der erforderlichen Baumaterialien. Die Ziegelproduktion konnte zum Beispiel auch das Regenwetter behindern. Viele Angaben über Kirchen- und Schlossbauten im 18. und 19, Jahrhundert berichten, dass wenn dies möglich war, man aus örtlichem Material, mit Sparen der Transportkosten in der Nähe Ziegeln brannte. Besonders bei sakralen, aber auch bei anderen gemeinnützigen Bauarbeiten war die Sicherung der notwendigen Ziegeln (oder einen Teils) eine übliche Art der Unterstützung. Dies war vorteilhaft für den Erbauer, denn die Anschaffung der Ziegeln war ja nicht immer einfach, gleichzeitig verschenkte der Donator die Produkte seiner eigenen Ziegelbrennerei, musste so lediglich die Herstellungskosten tragen. IV. Im neuzeitlichen Ungarn durfte jeder Adelige Ziegeln brennen, der über den Boden verfügte, der das notwendige Ton sicherte, also die Gutsbesitzer, die Hofkammer, Bistümer und Mönchsorden sowie die Städte, Die freie königliche Stadt Győr zum Beispiel wies 1751 seinen Abgeordneten an, einzuwirken, dass die Stadt im Sinne des Gesetzartikels Nr, 62 des Jahres 1751 ähnlich anderen adeligen Herren, für den eigenen Gebrauch einen eigenen Ziegelbrennofen aufstellen dürfe. Landesweit sind - mit Monogrammen gekennzeichnete - Ziegeln bekannt, die auf Adelsgütern gebrannt wurden: Neben den Produkten der zahlreichen Ziegelbrennerein der Esterházy-Familie können nur wahlweise die mit den Stempeln der Familien Zichy, Viczay, Viczay-Héder, Khuen-Héderváry, Véssey, Széchenyi, Batthyány, Amadé, Bajzáth und Benyovszky versehenen Ziegeln genannt werden. Die freien königlichen Städte lebten mit ihrem - Teil des städtis­chen Rechts bildenden - Recht der Ziegelbrennerei auf unter­schiedliche Weise. Aus den im 18. Jahrhundert in Buda gekannten sechs Ziegelbrennerein war eine in kammerlichem Besitz. Die anderen gehörten zum Teil der Stadt, meist aber Privatpersonen: 1710 gap es bereits private Brennerein, auch die früheren mi­litärischen Brennerein und die Betriebe, die sich eine Zeit lang in städtischer Verwaltung befanden, kamen alsbald in Privatbesitz. Das Gebiet blieb in städtischem Besitz, die Ausrüstung aber gehörte dem Unternehmer, der der Stadt eine gewisse Summe Pachtpreis zahlte. Dies war für die Stadt risikofrei, aus der Sicht der Ziegelversorgung aber mehrmals ungünstig. Ähnliches Pachtsystem gab es um 1780 in Pressburg. Die in Székesfehérvár in großer Menge auftretenden Monogramme „SWB", „SW" (Stuhlweißenburg), „SZF" (Székesfehér­vár) weisen darauf hin, dass dort die Brennerei im Besitz der Stadt war. Die Győrer Ziegelverrechnungen aus der zweiten Hälfte des 18. und vom Anfang des 19. Jahrhunderts zeigen das gleiche System, also die Stadt war der Besitzer der Ziegelbrennerei, mit dem Ziegler­meister schlössen sie jährlich einen Vertrag ab, zahlten ihm nach der Ziegelzahl im Voraus bestimmten Arbeitslohn. Vom Gewinnmaß der städtischen Ziegelbrennerei kann man sich ein relativ gutes Bild aus den Rechnungsbüchern machen. In der eigenen städtischen Brennerei lief die Produktion erst 1754 an, 1805 gab es bereits zwei verschiedene in der Stadt, Zwischen 1754 und 1788 gab es ein Nullsaldo, aber zwischen 1754 und 1778 wurden aus den in Győr hergestellten Ziegeln nahezu 2,5 Millionen Stück von der Stadt für eigene Zwecke aufgebraucht, zum Beispiel beim Bau des Bier­hauses, einer neuen Kaserne, der Dreifaltigkeitskirche in der Außenstadt, des neuen Flügels des Rathauses, der städtischen Meierei, des Armenhauses, eines Schlachthofs usw., die Stadt gab auch zur Errichtung der Kalvarie und den Bauarbeiten der Franzis­kaner Ziegeln. All dies hat mit dem damals gültigen Verkaufspreis gerechnet einen Wert von 13 000 Forint. Die Kapazität der der bis zum 19. Jahrhundert alleinherrschenden, unter freiem Himmel arbei­tenden sog, Lagerofen war nicht groß, Auch die Saison war nicht lang, dauerte meist von April (Tag des hl. Georg, 24, 4.) bis zum Heiligen Michael (29. September); natürlich konnte dies stark vom Wetter abhängen, so kommt in den Győrer Verrechnungen auch der spätere Beginn (Mai, sogar Juni) oder das Saisonende im Dezember vor. Laut Győrer Angaben wurden in der städtischen Ziegelbrennerei auch in den 50-er und 60-er Jahren des 19. Jahrhunderts nicht mehr Ziegeln hergestellt, als im 18. Jahrhundert. Änderung brachte nur der Bau der moderneren Ziegelfabrik mit Ringofen (dies arbeitete sicher­lich mit Kohle, statt dem früheren Holz): Die Kapazität der Fabrik der Győrer Ringofen-Gesellschaft am Ende des 19. Jahrhunderts betrug bereits jährlich vier Millionen Stück, All dies ist unbedeutend im Vergleich zur jährlichen Produktion der vom österreichischen Alois Miesbach 1838 gegründeten Ziegelfabrik in Rákos bei Pest, die 15 Millionen betrug (1845, 1846), obwohl auch dies mit Handarbeit statt Mechanik produzierte. Im 19. Jahrhundert änderten sich die Verhältnisse auch in Győr, spätestens ab 1819 wurde die Brennerei verpachtet. Anfangs für drei, später sechs Jahre, bei mehreren Anwärtern wurde das Pachtrecht in einer Auktion vergeben, Eine größere Summe musste

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