Magyar Műemlékvédelem 1991-2001 (Országos Műemléki Felügyelőség Kiadványai 11. Budapest, 2002)
Koppány Tibor: Egy dunántúli nagybirtok építési szervezete a 18-19. században
wirtschaftlichen Produkte. Nach 1770 begann unter anderen der Umbau des großangelegten Barokkgartens in Körmend zu einem englischen Landschaftspark. Neben Baudirektor Adrien Chevreux taucht 1798 als sein Gehilfe der aus Mähren stammende Franz Vojta mit dem Titel Bauaedilis auf, im folgenden Jahr wurde er bereits der Leiter des Bauamts. Seinen Posten bekleidete er bis 1825. Während dieser Zeit, zwischen 1803 und 1810 erfolgte der klassizistische Umbau des Schlosses in Körmend, zwischen 1805 und 1820 erhielt der Park sein heutiges Aussehen, Die Tätigkeit des Bauinspektors Vojta erstreckte sich im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts nicht nur auf die westungarischen Güter des Batthyäny-Fideikommissguts. Unter seine Befugnis gehörten auch die südtransdanubischen Güter der Aristokratenfamilie, darunter unter anderem das südlich von Pécs liegende Siklós, wo er den völligen barocken Umbau der mittelalterlichen Burg leitete, sowie der Bau der nahen und anderen Gutszentren der Batthyány-Familie, darunter Schlösser, Kirchen, Wohnund Wirtschaftsgebäude. Als Bauinspektor folgte Franz Vojta nach 1825 für kurze Zeit der ansonsten unbekannte Andreas Wartha. Seit Anfang der 1830er Jahre ist sein Nachfolger jener Ingenieur Johann Harangozó, der schon zu Vojtas Lebzeiten, ab 1822 die Administration des Bauamtes führte. Er war zu Anfang Angestellter des mit dem Bauamt gleichzeitig, also in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts aufgestellten Ingenieuramtes, das Latifundium in Körmend beschäftigte ihn mit Flussregelung, Damm-, Straßen- und Brückenbau, aber nach 1820 wurde er vollberechtigter Stellvertreter von Vojta. Er war bereits der Leiter der Wiederaufbauarbeiten des in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nacheinander mehrmals abgebrannten Körmend, wie es die in der ungarischen Form seines Namens, als Harangozó János, unterschriebenen Dokumente bezeugen. Die klassizistischen Fassaden vieler Wohnhäuser der Stadt erinnern auch heute an seine Tätigkeit. Daneben leitete er weiterhin in den Latifundien des Fideikommissguts die FlussregelungsStraßen- und Brückenbauarbeiten. Seit der ersten Hälfte war von den aufeinanderfolgenden Mitgliedern des herzoglichen Zweiges der Batthyány-Familie Herzog Fülöp, einer der hervorragenden Führer der gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Reformbewegung des damaligen Ungarn, Besitzer der Fideikommission. Er war der erste Direktor der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, als Großgrundbesitzer Erneuerer der landwirtschaftlichen Produktion seiner Güter. Er ließ auf diesen Krankenhäuser, Apotheken, Kirchen und vieles mehr erbauen, 1830 ordnete er an, die schriftliche Administration auf seinen Gütern fortan in ungarischer Sprache zu erledigen, wozu er 1831 ein deutsch-ungarisches Wirtschafts-Wörterbuch drucken ließ. Seine herausragenden Bauvorhaben entwarfen Wiener Architekten, zum Beispiel auf den Hauptplatz von Körmend ein mehrgeschossiges, großes, klassizistisches Wohnhaus für die leitenden Beamten des Latifundiums Heinrich Koch. In Enying entwarf Alois Pichl eine klassizistische Kirche. Die mit diesen zusammenhängenden Bauarbeiten führte natürlich das Bauamt unter der Leitung des Ingenieurs János Harangozó aus. Die seit den 1830er Jahren obligatorisch in ungarischer Sprache geführten Administrationsdokumente der herrschaftlichen Bauarbeiten sind bis 1848 im Archiv der Batthyány-Familie zu finden. Darin tritt das Bauamt nach 1840 selbständig nicht mehr auf, die Akten über die Bauarbeiten wurden nämlich in die Bündel des Ingenieuramtes eingereiht. In diesen ist als Nachfolger von János Harangozó ab 1852 Márton Grábner angeführt, ab 1861 dann der Name Károly Műszer als leitender Ingenieur. Von den Bauarbeiten des Latifundiums stammt der letzte bekannte Jahresbericht aus 1864, die Verwirklichungen stammten von da an aber von den aus den Zunftmeistern langsam zu selbständigen Unternehmern gewordenen Maurern, Zimmermännern und anderen im Baugewerbe tätigen Fachleuten. All dies zeigt, dass in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts - der allgemeinen Lage entsprechend - die auf den Gütern der Batthyány-Familie annähernd anderthalb Jahrhunderte lang wirkende Bauorganisation sich schnell auflöste, in Ungarn erschien 1872 jenes Industriegesetz, das die endgültige Auflösung der Zünfte aussagte, Aus den Dokumenten des Familienarchivs geht hervor, dass die letzten größeren Bauarbeiten der Aristokratenfamilie am Ende des 19, und Anfang des 20, Jahrhunderts zum Teil einheimische, zum anderen Bauunternehmer aus dem nahen Komitatssitz Szombathely bzw. Baubetriebe aus Wien oder Budapest ausführten. Das seit 1730 verfolgbare Bauamt des herzoglichen Zweiges der Batthyány-Familie in Körmend wurde also um 1850 als selbständige herrschaftliche Bauorganisation aufgelöst. Zuerst wurde es Teil des Ingenieuramtes, um 1860-1870 verschwand es damit zusammen, obwohl hierauf hinweisende Dokumente im Familienarchiv genauso nicht erhalten sind, wie auch von der Gründung nicht, Zum Schluß sind im Anhang jene Künstler und Meister aufgezählt, die vom Bauamt, der Institution, die sämtliche Bauarbeiten auf den Gütern der Familie Batthyány aus ihrem Gutszentrum Körmend organisierte, beschäftigt wurden. Die in alphabetischer Reihenfolge im Namenregister Aufgelisteten sind unter dem Namen zu finden, den die Quellen enthielten. Es sind unter ihnen herausragende Architekten, Stukkaturen, Bildhauer und Maler der mitteleuropäischen Habsburger-Staaten des 18.-19. Jahrhunderts, die meist aus Wien nach Ungarn gerufen wurden, wie Donato Feiice Allio der Architekt des Schlosses in Körmend und anderer Gebäude, außer ihm entwarfen große Gebäude Heinrich Koch und Alois Pichl, der in Ungarn auch anderen Orts beschäftigte Stukkátor Gabriel Mathias Steinbock und viele andere, aber auch bisher namentlich nicht bekannte Handwerksmeister wurden aufgelistet. Die meisten Aufgezählten kamen aus dieser Gruppe, denn sie waren es, die die Bauarbeiten ausführten, Unter denen, die auf künstlerischem Niveau tätig waren, sind auch die jeweiligen Leiter des Bauamtes zu finden,