Magyar Műemlékvédelem 1991-2001 (Országos Műemléki Felügyelőség Kiadványai 11. Budapest, 2002)

Koppány Tibor: Művészek és mesterek a Batthány-család 16-17. századi építkezésein

KÜNSTLER UND MEISTER BEI DEN BAUARBEITEN DER BATTHYÁNY-FAMILIE IM 16. UND 17. JAHRHUNDERT TIBOR KOPPÁNY Eine weniger erforschte Epoche der ungarischen Kunstgeschichte ist das 16.-17. Jahrhundert. Der Grund hierfür besteht in erster Linie darin, dass ein bedeutender Teil des damaligen Landes in der Mitte des 16. Jahrhunderts vom Osmanischen Reich besetzt wurde, nachdem das Heerdes Sultans Soliman 1541 die Hauptstadt Buda einnahm, damit fand das mittelalterliche ungarische Königtum ein Ende. Der Ostteil des Landes, Siebenbürgen, wurde zu einem lehn­spflichtigen Fürstentum der Türken, In den westlichen und nördlichen Landesteilen, die seit 1526 unter der Herrschaft der Habsburger standen, ging das Leben auch unter den fortwährenden Kriegszuständen weiter, genauso die Mäzenatur, die sich dem Geschmack der einander ablösenden Zeiten anpasste, die Architektur inbegriffen. Die Zentren waren die Adelshöfe, ihr Vorbild aber Wien, Sitz der Habsburger, die zugleich auch den ungarischen Königstitel trugen. Im Laufe des 150 Jahre währenden Krieges mit der türkischen Macht wurde nicht nur das Land verwüstet, der ständige Kampf hinderte auch die Bauarbeiten, das Kunstleben. Aus den Archiven der einzelnen Adelsfamilien kamen aber in den letzten Jahrzehnten so viele Angaben zum Kunstleben ans Tageslicht, dass man die bisherigen Kenntnisse überprüfen musste. Dazu gehört das in Budapest aufbewahrte Archiv der Batthyány-Familie die ihre Güter in Westungarn hatte. Die in der hier veröffentlichten Sammlung von Daten aufgezählten, ob namentlich bekannten oder auch in den Archivquellen ohne Namen aufgezählten Künstler und Meister arbeiteten in den oben genannten 150 Jahren in den Burgen, Schlössern sowie bei weiteren Bauarbeiten der Familie. Ihre Auflistung und die nach ihren Namen bekanntgegebene Tätigkeit beweisen, dass auch während der anderthalb Jahrhunderte dauern­den Kriege mit den Osmanen die Bauarbeiten und die künstlerische Dekoration, Einrichtung der entstandenen Gebäude fast ohne Unterbrechung liefen.

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