Magyar Műemlékvédelem 1991-2001 (Országos Műemléki Felügyelőség Kiadványai 11. Budapest, 2002)

Voit Krisztina: Édesapámról, Voit Pálról

Rechnungsbücher aus Modena die Figur des Baumeisters Dénes Gyarmati. Mit Imre Holl gaben sie gemeinsam ein kleines Buch über die Budaer bzw, ungarischen Ofenkacheln heraus (1963). In diesen Jahren gelang es Voit gleichzeitig sich noch weiter in der Fachliteratur zu vertiefen, seine Vielseitigkeit zu erweitern. Er gehörte zu jenen sel­tenen Fachleuten, die die Bestimmung der Objekte aus dem Bereich des ganzen Kunstgewerbes ausgezeichnet konnten, egal aus welchem Material sie waren. Aber genauso bewandert war er in der Renaissance- und Barockarchitektur, mit breitem internationalen Überblick, Da er keine Möglichkeit hatte, wieder in einem Museum oder anderem institutionellen Rahmen in die Nähe der Kunstge­werbe-Objekte zu kommen, wurde sein Forschungsgebiet in den fünfziger Jahren vorrangig die ungarische Renaissance. 1954 kam Voit in die Lexikonredaktion des Akademie-Verlages. Hier veröf­fentlichte er sein terminologisches Handbuch "Művészettörténeti ABC" (Kunstgeschichtliches ABC). Das Landesaufsichtsamt für Denkmäler war die letzte Arbeits­stelle von Pál Voit. Von hier ging er 1970 nach zehnjährigem Dienst in Rente. Seit den 1970er Jahren wandte sich sein Interesse zum Teil aus Notwendigkeit der ungarischen Barockarchitektur zu. Große Rolle dabei spielte Eger, die Stadt an die ihn familiäre Bande knüpften, In der Reihe der Topographien von Kunstdenkmälern arbeitete Voit die Kunstdenkmäler des Komitats Heves zwischen 1969 und 1978 in drei dicken Bänden auf. Selbstverständlich war auch die Aufspürung der Baumeister der Gebäude Teil dieser Arbeit. Er identifizierte Meister mit dem gemeinsamen Gebrauch der Archivquellen und der vergleichenden Stilkritik, Voit korrigierte auch frühere Irrtümer. In erster Linie müssen dabei seine Mitteilungen zur Person des Architekten des Lyzeums genannt werden. Anhand der neu erschlossenen Angaben hat Voit József Gerl als Architekt bestimmt, und das entgegen der früheren Behauptungen, die diesen Titel Jakab Fellner zusprachen. Voits Grundmonographie über die barocke Architektur in Ungarn erschien 1971 unter dem Titel „A barokk Magyarországon" (Der Barock in Ungarn). 1982 veröffentlichte Pál Voit in deutscher Sprache eine ausführliche Monographie üPer den großen österre­ichischen Architekten Franz Anton Pilgram. Dabei entging ihm auch nicht die Tätigkeit der anderen großen Barockmeister in Ungarn. In der österreichischen Fachpresse publizierte Voit zahlreiche Studien in diesem Themenkreis. Er vergaß auch nicht jene Meister der Spätrenaissance und des Barock, die die italienischen Verbindungen vertraten. Pál Voit verstarb am 1. Mai 1988 in seiner Wohnung. Er wurde in Eger bestattet, in der Krypta der von Kilian Ignaz Dientzenhofer ent­worfenen Minoritenkirche. Die letzte große Studie von Pál Voit über die Barockkirchen sollte ursprünglich als Buch erscheinen. Die „Umlagerungen" in der ungarischen Buchedition im letzten Jahrzehnt machten aber die Ausgabe des Bandes unmöglich. So gelangt sie nun in dieser Form vor das FachpuPlikum.

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