Csath Béla: A Zsigmondyak szerepe a magyar vízkutatás és fúrás történetében (Vízügyi Történeti Füzetek 12. Budapest, 1983)

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ZUSAMMENFASSUNG Zwar wurde der erste artesische Brunnen der Welt nicht in Ungarn gebohrt, doch gibt es kann noch ein europaisches Land, wo die Bohrung artesischer Brunnen eine so rasche Verbreitung gefunden und die Technik ihrer Errichtung eine so stürmische Entwicklung durchgemacht hatte, wie in Ungarn. Und zweifelsohne gibt es auch kein anderes Land, wo ihnen eine grössere Bedeutung zukäme, als bei uns. All das gilt besonders für das 19. Jahrhundert und für die Ungarische Grosse Tiefebene, um deren Eroberung — d.h. Wohnbar- und Bauhaftmachung — ein Kampf auf zwei Fronten geführt wurde: die erste Aufgabe war nahmlich die Befreiung der jahrlich regelmassig überfluteten Gebiete von den Hochwassern, die zweite aber die Wiederbesiedlung dieser Gebiete. Aus den Oberflachengewassern konnte die Wasserversorgung des Viehbestands und aus den damaligen Brunnen diejenige der Bevölke­rung nur unter primitiven Verhaltnissen, bei geringer Bevölkerungsdichte gesichert werden. Die wich­tigste Existenzbedingung der Siedlungen und zugleich die Voraussetzung für ihre Entwicklung be­stand in der Sicherung des gesunden Trinkwassers. All diese Sorgen und Probleme wurden dank der Erfindsamkeit, Experimentierungslust und Ausdauer des Bergingenieurs Vilmos Zsigmondy gelöst, der im sog. Reformzeitalter das erwachenden Nationalbewusstseins geboren wurde und nach der Niederlage des Freiheitskampfes von 1848/49, in den Jahren des schonungslosen Despotismus und danach im Zeitalter der sich in der Atmosphäre des Ausgleichs von 1867 entfaltenden Industrialisierung lebte und waltete. Er richtete die Aufmerksamkeit zuerst in seinem Handbuch „Bergwerkskunde" auf den sog. „Wasserbergbau". Sein Hauptzweck bestand in der Schaffung und Entwicklung der Bohrtechnik dieses Gebiets. Das Leitmotiv seiner Tatigkeit war die Überzeugung, dass in Ungarn die Abschaffung der Nutzung der sich in zunehmendem Masse infizierenden Wasser nur mit Hilfe der artesischen Brunnen möglich ist. Er wählte die besten Bohrwerkzeuge und Maschineneinrichtungen seines Zeitalters aus und führte sie in Ungarn ein. Mit ihrer Anwendung eröffnete er glanzende Jahrzehnte seines Tiefbohr­unternehmens — dessen Bedeutung und Ruf auch die Landesgrenzen überschritten —: so kann er als Gründer der ungarischen Tiefbohrindustrie betrachtet werden. Das hervorragendste und unvergänglichste Denkmal seines fachlichen Schaffens war die Bohrung des 960,4 m tiefen artesischen Brunnens im Budapester Stadtwaldchen (Városliget). Zu seiner Zeit was dies eine sowohl aus technischer als wissenschaftlicher Sicht ausgesehen gewaltige Leistung: das welt­berühmt gewordene technische Werk eröffnete nämlich neue Perspektiven sowohl für den Wasserberg­bau, als für das Brunnenbohrwesen und auch die Geologie. Es stellte den Beginn einer Erfolgreihe von Landesbedeutung dar, die zwar weniger spektakulär, jedoch sich auf das ganze Landesgebiet erstrek­kend, im Stapfen dieser bahnbrechenden Bohrung zustandekam. Die Entwicklung der Wissenschaft und der Technik des artesischen Brunnens fand in der Ungarischen Grossen Tiefebene ihren geeigne­ten Spielraum. Hier wurde sie am meisten benötigt und hier verbreitete sie sich mit stürmischer Geschwindigkeit. Wahrend eines Jahrzehntes werden die artesischen Brunnen noch durch das von V. Zsigmondy 1865 gegründete Ingenieurbüro weiterbegaut. 1876 wird die Arbeit von seinem Neffen und Schüler, Kompagnon und spater Nachfolger, dem Maschinenbauingenieur Béla Zsigmondy übernommen, der das Begonnene mit nicht geringerer Fachkenntnis und Gründlichkeit weiterführt. Wahrend der darauf­folgenden 40 Jahre erhöhte er noch weiter des wissenschaftliche und praktische Niveau der Tiefboh­rung in Ungarn. Er wurde zum Leiter der Arbeit jenes Zeitalters, die im Interesse einer gesunden Trink­wasserversorgung der ungarischen Dörfer und Flachlandstadte durchgeführt wurde und erwarb auf die­sem Gebiet unvergängliche Verdienste.

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