Karl Alfred von Zittel: Handbuch der Palaeontologie. 1. Abtheilung, Paleozoologie. III. Band: Vertebrata (Pisces, Amphibia, Reptilia, Aves) (München und Leipzig, 1887-1890)

3. Classe. Reptilia. Kriechthiere - 7. Ordnung. Crocodilia - 3. Unterordnung. Eusuchia - I. Section. Longirostres

662 Vertebrata, Amphibien. einer von fein ausgeführten Abbildungen begleiteten Monographie den Be­weis zu hefern, dass sich die Differenzen zwischen Mystriosaurus und Pela­gosaurus durch Altersverschiedenheiten erklären liessen und dass sämmtliche Boller Krokodile einer einzigen Art angehörten , für welche er den schon von Cuvier vorgeschlagenen Speciesnamen M. Bollensis aufrecht erhielt. Bronn hatte che inneren Choanenöffnungen mit der Mündung des vor dem Basioccipitale befindlichen intertympanischen Kanals verwechselt, so dass erst Deslongchamps sen. diese Verhältnisse an einem kleinen, aber vor­züglich erhaltenen Schädel von Pelagosaurus (Teleosaurus ) temporalis aus dem oberen Lias von Curcy in Calvados klarlegen konnte. Quenstedt erkennt neben M. Bollensis nur noch eine grössere, plumpere, hauptsächlich in Franken verbreitete Art an, welche er mit dem aus Whitby in England im oberen Lias vorkommenden Teleosaurus Chapmani König identificirt. Die kleinsten Skelete bezeichnet Quenstedt als Teleosaurus minimus, ohne dieselben jedoch mit Bestimmtheit als besondere Species anzusprechen. T. C. Winkler erblickt auch im Mystriosaurus Chapmani nur eine grössere Varietät der Boller Art und fasst alle oberliasischen Teleosauriden unter dem Namen Mystriosaurus Stukelyi zusammen. Die genauere Feststellung der aus Franken (Mystriosaurus Laurillardi Kaup, M. macrolepidotus Wagner, M. tenuirostris und speciosus Mstr., Engyom­masaurus Brongniarti Kaup) und England (Teleosaurus Chapmani König, T. brevior Owen, T. eneephalus Seeley, T. brevirostris Owen, T. ischnodon Charlesw.) beschriebenen Arten bedarf noch weiterer Untersuchung. Eugene Delongchamps vereinigt in seiner letzten Arbeit über Teleo­sauriden (Jura - Normand. p. 7) Engyommasaurus Brongniarti Kaup mit einem Theil von Teleosaurus Chapmani König und mit T. oplites Desl. und steht denselben zu Pelagosaurus. Die früher in die Synonymik von Steneo­saurus verwiesene Gattung Mystriosaurus wird nun neben Pelago­saurus anerkannt, jedoch die Unterschiede der zwei letztgenannten Genera, welche Burmeister auf Altersdifferenzen zurückgeführt hatte, nicht näher definirt. Nach Deslongchamps jun. sind unter Teleosaurus Chapmani zwei Arten zusammengeworfen, wovon eine zu Pelagosaurus, die andere zu Mystriosaurus gehören soll. ? Grlaphyr or hyneh us Meyer. Schnauzenfragmente und vereinzelte Knochen aus dem Eisenerz des braunen Jura ß von Wasseralfingen in Würtemberg gestatten keine genauere Bestimmung. Gr. Aalensis H. v. Meyer. Steneosaurus Geoffroy emend. Deslongchamps. (Leptocranius Bronn, Sericodon H. v. Meyer) (Fig. 593). Schnauze mehr oder weniger stark ver­längert, seitlich geradlinig begrenzt, allmälich in die Stirnregion übergehend. Zähne zahlreich (oben jederseits ca. 28 — 36), vorn und hinten zugeschärft. Augenhöhlen rund, fast ganz nach oben gerichtet. Stirnbein schmal, etwas vertieft. Obere Schläfenlöcher sehr gross, zuweilen stark verlängert. Gaumen­dach gewölbt; Gaumenbeine sehr ausgedehnt; Gaumenlöcher klein. Innere Choanen gross, gerundet, fast ebenso breit als lang. Diese Gattung wurde schon 1831 von Geoffroy St.-Hilaire aufgesteht, jedoch erst von

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