Karl Alfred von Zittel: Handbuch der Palaeontologie. 1. Abtheilung, Paleozoologie. III. Band: Vertebrata (Pisces, Amphibia, Reptilia, Aves) (München und Leipzig, 1887-1890)

3. Classe. Reptilia. Kriechthiere - 4. Ordnung. Theromorhha - 3. Unterordnung. Pareiosauria

570 Vertebrata, Amphibien. Supraangulare gebildet wird, in die Höhe; das Angulare ragt weit nach hinten vor und trägt das oben mit querer Gelenkgrube versehene Articulare. Vollständige Schädel und Unterkiefer von PL gigas Ag. fanden sich im Muschelkalk des Lainecker Berges bei Bayreuth; VI. Andriani Ag. unter­scheidet sich durch schmälere Form und stärker eingeschnürte Schnauze. Der seltene PI. quinimolaris Braun von Bayreuth hat jederseits fünf (statt vier) rundliche Oberkieferzähne ; bei PI. hypsiceps Meyer zeichnet sich der Schädel durch ansehnliche Höhe und gewölbtes Schädeldach, sowie durch runde Augenhöhlen aus. Ausser Bayreuth hat nur der Muschelkalk von Braun­schweig einen Unterkiefer von PL Andriani Ag. geliefert ; dagegen gehören die grossen schwarzen, lebhaft glänzenden Pflasterzähne, sowie die rundlichen Oberkieferzähne im Muschelkalk von Franken, Thüringen, Schlesien, Wür­temberg, Lothringen, Braunschweig und Rüdersdorf zu den häufigen Vor­kommnissen. Vereinzelte Zähne sind schon im Buntsandstein von Zweibrücken (PL impressus Ag.) und im Wellendolomit nachgewiesen. Auch im alpinen Keuper von Raibl und im Plattenkalk des Hauptdolomites der bayerischen Alpen (P. Zitteli v. Ammon) kommen Zähne von Placodonten als Selten­heiten vor. Gyamodus H. v. Meyer. Schädel dreieckig, hinten sehr breit, Schnauze verlängert und stark verschmälert. Schläfenlöcher länglich-oval, fast dreimal so gross, als die im vorderen Drittheil der Schädellänge gelegenen Augen­höhlen. Nasenlöcher klein, getrennt länglich eiförmig, nahe am Schnauzen­ende. Auf dem Gaumen stehen jederseits zwei oder drei, durch Zwischen­räume getrennte schwarze Pflasterzähne von elliptischer oder rundlicher Form, wovon der hintere mindestens doppelt so gross als die darauf folgenden Zähne ist. Der Unterrand des Zwischenkiefer trägt je zwei kleine conisch meissel­förmige Schneidezähne, denen auf dem Oberkiefer jederseits zwei bis drei rund­liche, bohnenförmige Backenzähne folgen. Unterkiefer unbekannt. Im Muschel­kalk von Bayreuth. C. rostratus Münst. sp., G. Münsteri Ag. sp., G. laticeps Owen sp. 3. Unterordnung. Pareiosauria Schädel flach, vorn gerundet, Zwischenkiefer paarig, Zähne gleichartig, sehr zahlreich, oben und unten in einer ununterbrochenen Reihe angeordnet. Wirbel amphicöl mit Chordaresten. Sacrum aus zwei Wirbeln bestehend. R. Owen beschrieb die hierher gehörigen, bis jetzt nur aus der Kar­rooformation Südafrikas bekannten Gattungen als Dinosaurier und errichtete für cheselben eine besondere Familie Serratidentia. Maassgebend für diese Bestimmung war die Beschaffenheit der Zähne, welche sich am besten mit Iguanodon vergleichen lassen. Seeley 2) zeigte jedoch, dass Pareiosaurus ein höchst merkwürdiger Collectivtypus sei, welcher im Bau des Schädels Merkmale der Labyrinthodonten , Anomodontier und Crocodilier vereinigt und 1) TTAQEIA Wange, GOXQOS Eidechse. 2) Seeley, H. G., Philosophical Transactions 1888 vol. 179.

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