Karl Alfred von Zittel: Handbuch der Palaeontologie. 1. Abtheilung, Paleozoologie. III. Band: Vertebrata (Pisces, Amphibia, Reptilia, Aves) (München und Leipzig, 1887-1890)

3. Classe. Reptilia. Kriechthiere - 4. Ordnung. Theromorhha - 2. Unterordnung. Placodontia

Theromorpha. Theriodontia. 565 Quarzitblock sieben zusammengehörige Rumpfwirbel mit Rippen, ein Sternum (?), Scapula und Humerus, in einem zweiten dazu gehörigen Block, Sacrum, Becken und Femur. Der Schädel ist unbekannt. Die Wirbel sind kurz, vorn und hinten sehr tief ausgehöhlt, die Neurapophysen mit dem Centrum durch Sutur verbunden. Eine flache symmetrische Knochenplatte von rundlich sechseckiger Form wird von Owen als Brustbein gedeutet und mit Ornitho­•rhynchus verglichen. Die Scapula zeigt schlankere Gestalt als bei Dicynodon, ist distal weniger verbreitert, der Acromialfortsatz kurz. Der Humerus zeichnet sich durch seine kurze gedrungene Form, seine beträchtliche Breitenausdehnung an beiden Enden und durch eine mächtige Deltopectoral-Crista aus, welcher am gegenüberliegenden Rand ein vorragender Höcker (Crista tricipetalis) gegenüber­steht. Die erhabene Brücke über dem Entepicondylarloch verläuft quer vom Ulnaren-Gelenkend nach dem äusseren und distalen Eck der Deltopectoral­Crista. Auch dieser Knochen zeigt nach Owen am meisten Aehnlich­keit mit Ornithorhynchus und Echidna. Der Oberschenkel besitzt einen voll aus­gebildeten Gelenkkopf, einen grossen äusseren Trochanter und einen inneren Markcanal und das Sacrum besteht aus fünf fest verbundenen Wirbeln, deren kräftige , distal verbreiterte Querfortsätze mit dem nach vorn verlängerten Ileum verwachsen; ihre Dornfortsätze bilden einen zusammenhängenden Kamm. Ileum , Pubis und Ischium sind zu einem os innominatum ver­schmolzen, die beiden letzteren umschliessen ein kleines Foramen obtura­torium. Karrooformation. Graaff-Reinet in der Capcolonie. Phocosaurus Seeley (Philos. Trans. 1888 vol. 179. S. 91.) Nur Becken bekannt. Karrooformation. Capcolonie. 2. Unterordnung. Placodontia. Meyer 1). Schädel niedrig, Schläfenlöcher nach oben gerichtet, Augen- und Nasenöffnungen seitlich, Gaumen mit grossen pflasterartigen Zähnen, Zwischenkiefer mit Schneidezähnen, Oberkiefer mit einer Reihe rundlicher Backzähne. Unterkiefer vorn mit Schneidezähnen, hinten mit grossen Pflasterzähnen. 1) nldi; Platte, oSovs Zahn. Literatur. Agassiz, L., Recherches sur les Poiss. fossiles. 1833 t. II. Braun, Fr., Ueber Placodus gigas und Andriani. Programm zum Jahresber. der k. Kreis-Landwirthschafts- und Gewerbeschule in Bayreuth. 1862. —, Ueber Plaqodus quinimolaris ibid. 1863. Meyer, H. v., Unterkiefer von Placodus Andriani. Palaeontographica 1862 vol. X. p 59. —, Die Placodonten Eine Familie von Sauriern der Trias. Palaeontographica 1863 vol. XI. Münster, G., Graf v., Ueber einige ausgezeichnete fossile Fischzähne aus dem Muschel­kalk bei Bayreuth. 1830. —, Ueber Placodus rostratus." Beiträge zur Petrefaktenkunde. 1843. Heft 4 S. 123. Owen, R., Description of the Skull and teeth of Placodus Jaticeps etc. Philos. Trans­actions. 1858. Zittel, Handbuch der Palaeontologie. III. Bd. 37

Next

/
Oldalképek
Tartalom